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VERBAND/106: Erosionsschutzkataster muß erneut auf den Prüfstand (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 8. Juli 2010

Erosionsschutzkataster muss erneut auf Prüfstand

DBV: Erosionsschutzkataster ist Entmündigung der Bauern


Das am 1. Juli in Kraft getretene Erosionsschutzkataster stößt in Deutschland weiterhin auf starken Widerstand aus der Landwirtschaft. Auf dem Bauerntag in Berlin wurde am vergangenen Freitag eine Entschließung "für Erosionsschutz und gegen Bürokratie" verabschiedet. Die Umsetzung im Rahmen von Cross Compliance komme einer Entmündigung der Bauern gleich, heißt es darin zu dem von Bund und Ländern eingeführten flächenscharfen Erosionsschutzkataster. Die nationale Umsetzung sei völlig überzogen. Die EU verlange kein Kataster, sondern von Bund und Ländern mit dem Bauer vor Ort abgestimmte Maßnahmen für die wenigen, tatsächlich erosionsgefährdeten Flächen auf weniger als 5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) in Deutschland.

Die Agrarminister von Bund und Ländern werden in der Erklärung aufgefordert, noch in diesem Jahr die Vorgaben der einschlägigen Verordnung zu überprüfen und anzupassen. Die umstrittene Erosionsschutzregelung dürfe nicht mehr auf modellhaft berechneten Katastern beruhen. Stattdessen sollten vielmehr die Länder prüfen, wo im jeweiligen Bundesland Erosion eine Rolle spiele. Dort müsse die Eigenverantwortung der Landwirte gestärkt werden, um Bodenerosion in ihrem Betrieb - angepasst an die Standortverhältnisse - zu vermeiden. Im Rahmen der Verordnungsänderung bedürfe es darüber hinaus einer Angleichung der verschiedenen Länderregelungen mit der generellen Option, für den Landwirt in Abstimmung mit der zuständigen Behörde für den Betrieb geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Erosion zu ergreifen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner erklärte in einer Diskussionsrunde auf dem Bauerntag, sie arbeite mit den Ländern an einer "möglichst unbürokratischen Lösung".


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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Juli 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2010