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VERBAND/321: "Klimaschutz-Ziele im Verkehr nur mit Biokraftstoffen erreichbar" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 22. August 2017

"Klimaschutz-Ziele im Verkehr nur mit Biokraftstoffen erreichbar"

DBV-Vizepräsident Vogel fordert Beibehaltung konventioneller Biokraftstoffe


Deutliche Kritik an der Verkehrspolitik der Bundesregierung und der EU-Kommission übte der Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Wolfgang Vogel, auf der Pressekonferenz zur Erntebilanz 2017. "Für den Klimaschutz bleiben herkömmliche Biokraftstoffe auf der Basis von Raps, Zuckerrüben oder Getreide auch nach 2020 notwendig. Wir beweisen erfolgreich die Nachhaltigkeit dieser Biokraftstoffe. Der Vorschlag der EU-Kommission, diese bis 2030 schrittweise durch Biokraftstoffe der zweiten Generation etwa aus Stroh und Holzresten zu ersetzen, ist nicht akzeptabel. Damit kann die EU ihre Klimaschutzziele für den Verkehr bis 2030 nicht erreichen. Wir fordern, den bis 2020 festgelegten Anteil von 7 Prozent konventioneller Biokraftstoffe bis 2030 fortzuführen und Biokraftstoffe der zweiten Generation dann draufzusatteln."

Von der kommenden Bundesregierung forderte Vogel, die Spielräume für die Anhebung der so genannten Treibhausgasminderungsquote zu nutzen, um das Klimaschutzpotenzial von Biokraftstoffen voll auszuschöpfen. "Die Treibhausgas-Quote sollte schon ab 2018 stufenweise von heute 4 Prozent auf 6 Prozent angehoben werden", erklärte Vogel.

In der Elektromobilität sieht Vogel einen "fortlaufenden Prozess". Auch nach 2030 würden gerade im Fern- und Schwerlastverkehr und bei Maschinen in der Land- und Forstwirtschaft flüssige Kraftstoffe benötigt. Deshalb sei es wichtig, die Beimischung von Biokraftstoffen im Schwerlastverkehr auf 30 Prozent zu erhöhen.

Der Einsatz von Biokraftstoffen aus heimischen Rohstoffen hat nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes viele Vorteile: Der Verkehrssektor erfüllt die Vorgaben zur Senkung von Treibhausgasen zu vertretbaren Kosten. Die Landwirte können ihre Fruchtfolgen mit wertvollen Kulturen erweitern und die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Die Tierhaltung erhält eine zusätzliche heimische Quelle für Eiweißfuttermittel. Die Verbraucher erhalten die von ihnen gewünschte Verfügbarkeit heimischer Lebensmittel mit gentechnikfreier Fütterung, insbesondere aus Rapsschrot.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 22. August 2017
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. August 2017

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