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VIELFALT/118: SAVE eNews 3/2011 - Sicherung der Artenvielfalt (SAVE)


SAVE eNews 3/2011 - Mittwoch, 24. August 2011

Ein vierteljährlicher Informationsdienst der europäischen SAVE Foundation (Safeguard for Agricultural Varieties in Europe)

Inhaltsübersicht:
- Marketing-Labelling - SAVE Foundation macht vorwärts
- Offizielle Schutzmarken der EU
- Das neue Heritaste™ Label - Vorgehen und Rahmenbedingungen
- Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Arca-Deli Preise 2011
- Kurznachrichten (4)
- Auszug der wichtigsten Veranstaltungen 2011


Marketing-Labelling - SAVE Foundation macht vorwärts!

Die Landwirtschaft ergibt sich durch den Ort, in dem sie betrieben wird, durch die Einschränkungen und Möglichkeiten des Ortes, der vorhanden Ressourcen oder deren Mangel. An unterschiedlichen Orten gibt es unterschiedliche Arten von Landwirtschaft; unterschiedliche Sorten und unterschiedliche Tierrassen; unterschiedliche Methoden und unterschiedliche Mittel; unterschiedliche Produktionsweisen mit unterschiedlichem Nutzen. → Landwirtschaft in verschiedenen Orten produziert verschiedene Produkte mit unterschiedlichen Geschmack, Größe, Aroma, Farbe und bringt unterschiedliche Zivilisationen hervor (Zitat: Dilana Paraskevi). Heute geht die Landwirtschaft einen völlig anderen Weg: gleichförmige Produkte mit gleichförmigem Geschmack und dies weltweit! In vielen Ländern gibt es keine Saatgut-Produktion mehr, weil der Markt nicht gross genug ist (so besteht z.B. der 'Griechische Salat' - selbst in Griechenland! - heute aus niederländischen und italienischen Sorten!).

In den nördlichen Ländern vermeidet die biologische Landwirtschaft den Einsatz von Chemie, sagt aber nichts aus über die Herkunft der Produkte. Mehr und mehr Bio-Betriebe hängen von Hybrid- und Hochleistungszuchten ab. In Frankreich und anderen Ländern messen einzelne mit nur einer Sorte bestellten Felder einige Hundert Hektaren. Darum propagieren heute 'SlowFood', 'OldWays' und Variety-Saver Organisationen erfolgreich traditionelle Produkte.

Im September 2003 legte das Europäische Parlament einen Entwurf zur Abänderung der Ratsverordnung 2092/91 (ökologischer Landbau) vor (PR\475209EN.doc). In diesem sehr progressiven Dokument wurde unter dem Titel "Biodiversität" gefordert, dass künftig bei der Unterstützung des ökologischen Landbaus unterschieden werden soll zwischen kleinflächig-lokaler Produktion auf der Basis von lokalen und "alten" Sorten, sowie großflächiger Produktion mit Allerweltssorten. Dies im Sinne der gezielten Erhaltung der Agro-Biodiversität. Eine Splittung des Labels in klein- und grossmaßstäblich wäre auch eine geeignete Lösung gewesen, gefährdeten Rassen und Sorten die dringend gebrauchte Förderung zukommen zu lassen, um in der Wirtschaft ökonomisch wieder mithalten zu können. Der Antrag stiess auf ungeteilte Zustimmung der Erhaltungsorganisationen, kam aber nicht durch. SAVE Foundation verfolgte dieses Ziel jedoch weiter. Im Rahmen der EU-Konsultation zum "Grünbuch zur Qualitätspolitik für Agrarerzeugnisse" Ende 2008 schlug SAVE Foundation die Schaffung eines geeigneten Labels vor zur Förderung der kleinmaßstäblichen Produktion mit lokal angepassten, traditionellen Nutztierrassen und Kulturpflanzen aus extensiver, lokaler Produktion.


Das "Qualitätspaket 2010" der EU

Das am 10. Dezember 2010 von der Europäischen Kommission angenommene "Qualitätspaket" soll den Verbrauchern hochwertige Lebensmittel und den Landwirten faire Preise für ihre Erzeugnisse garantieren. Das Qualitätspaket ist ein erster Schritt bei der Überarbeitung der Qualitätspolitik für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Es ist das Ergebnis dreijähriger umfangreicher Konsultationen interessierter Kreise und deren Beteiligung an den Arbeiten. In Zukunft beabsichtigt die Kommission, die Probleme anzugehen, die sich speziell für Kleinerzeuger bei einer Beteiligung an den EU Qualitätsregelungen und für Berglandwirte bei der Vermarktung ihrer Erzeugnisse ergeben. Eines von vier Hauptelementen des Qualitätspaketes sind die "EU-Leitlinien für freiwillige Zertifizierungssysteme für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel"

(http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2010:341:0005:0011:DE:PDF)


SAVE Foundation handelt

Für den Erhalt traditioneller Rassen und Sorten ist das Marketing Ihrer Produkte bzw. die Vermarktung ihrer Dienstleistungen wichtig. Nur was Einkommen generiert, ist langfristig ökonomisch überlebensfähig. Traditionelle Rassen und Sorten stammen meist aus extensiver Landbewirtschaftung. Was langsam wächst und optimal an die lokalen Umweltbedingungen angepasst ist, hat meist auch einen höheren Wert, ist ein Qualitätsprodukt. Dies rechtfertigt auch einen höheren Preis. Gestützt auf die genannten EU-Leitlinien wird SAVE nun ein Mehrwert-Label einführen für Produkte und Dienstleistungen mit autochthonen Nutztierrassen und Kulturpflanzen. Sie hat beim Europäischen Harmonisierungsamt dafür die Marken "Heritaste" und "Arca-Deli" schützen lassen.


Das Heritaste™ Label

Das Wort "Heritaste" ist eine Zusammensetzung aus den englischen Begriffen "Heritage" (Kulturgut) und "Taste" (Geschmack). Heritaste soll qualitativ hochstehende und geschmackvolle Produkte bzw. entsprechende Dienstleistungen auszeichnen. Es soll nicht auf "Selbstdeklaration" basieren sondern auf einer Zertifizierung mit Bescheinigung von dritter Seite. Das vom europäischen Markenamt registrierte Heritaste-Label zeichnet Produkte und Dienstleistungen aus, die von autochthonen Nutztierrassen und Kulturpflanzen erbracht werden. Die Produktion muss lokal, extensiv und nicht-industriell erfolgen und ein Kulturgut darstellen. Auf den folgenden Seiten dieser eNews wird das Label und dessen Anwendung detaillierter präsentiert.

Die genauen Bedingungen der Abgabe des Labels und der Zertifizierung werden in der zweiten Hälfte 2011 innerhalb der Gremien des europäischen SAVE Netzwerkes und im Rahmen des Variety-Savers.Net (http://variety-savers.net) diskutiert werden. Das Label soll Anfang 2012 zur Abgabe bereit stehen und zwar nicht nur für Produzenten aus dem SAVE Netzwerk, sondern für alle, die die Bedingungen erfüllen. SAVE ist nur Katalisator. Mehr Informationen unter URL: www.save-foundation.net/deutsch/marketing.htm.


Der Arca-Deli™ Preis

Der Arca-Deli Award ist eine Auszeichnung mit Prestige- und Vermarktungswert aber ohne Preissumme. Er wird jährlich vom SAVE Netzwerk für Delikatessen und innovative Dienstleistungen aus dem Kreise des europäischen Arche-Netzwerkes "Arca-Net" (www.arca-net.info) und dem Variety-Savers-Netzwerk (http://variety-savers.net) vergeben. Produkte und Dienstleistungen müssen folgende Bedingungen erfüllen:

- Produkt oder Dienstleistung (PoD) muss von einem Betrieb stammen, der entweder dem europäischen Arche-Netzwerk "Arca-Net" oder dem "Variety-Savers"-Netzwerk angeschlossen ist.

- PoD muss qualitativ über dem Durchschnitt sein

- PoD muss als Vorbild empfohlen werden können.

Präsentation von Produkten und Dienstleistungen in Criewen, 2010 Produkte und/oder Dokumentationen zu Dienstleistungen können einmal jährlich der Prüfkommission der SAVE Foundation unterbreitet werden. Dazu wird jeweils rechtzeitig vor dem Jahrestreffen der SAVE Foundation und des SAVE Netzwerkes ein Aufruf zur Einreichung erfolgen. Am Treffen 2010 in Criewen wurde das Prüfverfahren erstmals "durchgespielt". Anhand der damaligen Ergebnisse soll das Verfahren am Treffen 2011 in Dimitrovgrad verfeinert und definitiv eingeführt werden.


Aufruf zur Einreichung für die Preisvergabe 2011:

Mitglieder des Arche-Netzwerkes Arca-Net und des Variety-Savers Netzwerkes können für die Preisvergabe 2011 Produkte oder Dienstleistungen einsenden bis 22. Sept. 2011:
- Eine Probe des Produktes oder Fotos bzw. Videodokumentation der Dienstleistung
- Vollständige Beschreibung und wie es die Erhaltung der Rasse oder Sorte sichert
- Der Sendung ist eine unterzeichnete Erklärung beizulegen (herunterzuladen vom Web)

Für das Vorgehen bitte beachten:
www.save-foundation.net/marketing/Arca-Deli-de.htm
Weitere und aktualisierte Informationen zu beiden Trademarks finden sich auf der SAVE Webseite zu Marketing-Labelling:
www.save-foundation.net/deutsch/marketing.htm.


Offizielle Schutzmarken in der EU

Die EU kennt drei offizielle Schutzmarken: Die geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.), die geschützten geografischen Angaben (g.g.A.), sowie die Regelungen für garantiert traditionelle Spezialitäten (g.t.S.). Insbesondere letztere sind für die Erhaltung der AgroBiodiversität von einiger Bedeutung. Die Regelungen werden derzeit überarbeitet und sollen etwas vereinfacht werden, um sie anwendungsfreundlicher zu machen. Alle drei Schutzmarken bedeuten für Schutzwillige einen grossen administrativen und kostenintensiven Aufwand, den sich kleine Organisationen schlicht nicht leisten können. Die Schutzmarken sind aber auch nicht auf kleine Produktvolumen ausgerichtet, so dass sie für die Zwecke der Erhaltung gefährdeter autochthoner Rassen und Sorten leider kaum in Frage kommen.

Das Heritaste Label andererseits soll mit vergleichsweise wenig Aufwand härtere und bezüglich Produktion aussagekräftigere Anforderungen an die der freiwilligen Zertifizierung unterworfenen Produkte festlegen (vgl. nachfolgenden Artikel).


Das Heritaste™ Label - Vorgehen und Rahmenbedingungen

Was bisher geschah:

Der Prozess zur Einführung eines Gütesiegels ist sehr lang, gilt es doch viele Optionen zu prüfen und zu diskutieren, bevor die optimale Lösung gefunden werden kann. SAVE Foundation und das SAVE-Netzwerk haben seit die ersten Ideen einer Marketing-Strategie für autochthone Rassen und Sorten in Bled (Slowenien) 2004 diskutiert wurden, bereits einen langen Weg hinter sich. So war zum Beispiel Marketing eines der Schwerpunktthemen des ELBARN Projektes. Die Marketing-Arbeitsgruppe entwickelte Kriterien für die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen aus den ELBARN Stationen: (www.elbarn.net/elbarn/ELBARN20072010/WP2/WGIVMarketing/tabid/104/Default.aspx)

Diese Kriterien müssen nun ausgebaut werden, damit sie sowohl für Nutztiere als auch für Kulturpflanzen angewendet werden können. Der nächste Schritt war, einen Namen und ein Logo für die Marketing-Strategie zu finden und diese als europäische Marke zu registrieren. Dieser Schritt erforderte wiederum viele Diskussionen und Geduld und führte schliesslich zum Namen "Heritaste". Dieser Name grenzt hervorragend ein, was mit der Trademark zum Ausdruck gebracht werden soll. Auch das Logo kann in vielen Zusammenhängen als einfaches Symbol der Schlüsselprinzipien von Heritaste genutzt werden.

Nun wurden verschiedene Optionen zur Nutzung des Labels abgewogen: Soll das Label als ein paneuropäisches SAVE Projekt, als integraler Teil der SAVE Projekte in der Zukunft fungieren oder aber sollen verschiedene Optionen zum kommerziellen Nutzen des Labels vorgesehen werden. Die Vor- und Nachteile dieser Optionen wurden anhand einer Kosten-Nutzen Abwägung eingeschätzt, um das weitere Vorgehen zu entscheiden.


Die nächsten Schritte:

Entsprechend dem oben beschriebenen Prozess wurde entschieden, die kommerziellen Möglichkeiten für den Start von Heritaste zu prüfen. Dies bedeutet, dass Zertifizierung und Prüfung nationalen Kontrollstellen übertragen wird, die bereits z.B. Biozertifizierung von Höfen vornehmen. Dies stellt sicher, dass die Produkte, die als Heritaste zertifiziert sind, auch wirklich die festgelegten Kriterien erfüllen und der Verbraucher dem Label vertrauen kann. Die Zertifizierung wird daher, wie auch bei anderen zertifizierten Standards, von den Herstellern bezahlt werden. Doch in Anbetracht der einzigartigen Situation müssen auch Optionen in Betracht gezogen werden, die erstens eine Heritaste Zertifizierung innerhalb von SAVE-Projekten ermöglichen (d. h. wenn Produktionsprozesse eingerichtet werden) und die zweitens die Marketing Strategie mit einer Promotion der traditionellen Nutztierrassen und Kulturpflanzen und ihrer Organisationen generell fördern.

Der von der Internationalen Vereinigung für eine Soziale und Umweltfreundliche Akkreditierung und Kennzeichnung (ISEAL) entwickelte Code of Good Practice for Setting Social and Environmental Standards ist eine globale Referenz für einen sozialen und umweltfreundlichen Massstab. Dieser Massstab ist für den folgenden Konsultationsprozess und die nächsten Schritte für das Heritaste Label vorgesehen.

Die Bedingungen für den Einsatz des Labels (siehe unten) sollen im SAVE Netzwerk diskutiert werden, beginnend am Jahresmeeting des SAVE-Netzwerkes in Dimitrovgrad, Serbien (September 2011), und weitergehend bis Ende des Jahres im Forumsbereich von Variety-Savers (http://variety-savers.net). Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen bestehen, jedoch bedürfen diese Bedingungen messbarer und verifizierbarer Kriterien, um durch ein Kontrollorgan geprüft werden zu können. Sie müssen ferner auch alle Optionen für Produkte und Dienstleistungen sowohl von Pflanzen als auch von Tieren einschliessen. Die geografische Reichweite des Labels und die Heterogenität der europäischen Landwirtschaft sollte ebenfalls berücksichtigt werden.


Heritaste™

- Bedingungen für die Verwendung:

Die Auflistung ist kein abschliessender Entwurf, sondern dient als Grundlage für die endgültigen Bedingungen Rahmenbedingungen (alle zwingend zu erfüllen):

1. Die Nutztierrasse und/oder Kulturpflanze muss eine autochthone Rasse oder Sorte sein (oder traditionell in der Region)
2. Die Produktion muss lokal, extensiv und nicht industriell sein
3. Die Nutztierrasse oder Kulturpflanze muss von dokumentiertem Wert für das lokale kulturelle Erbe sein
4. Die Herstellung und Verteilung sollte die Regeln des fairen Handels und die lokalen ökonomischen Strukturen respektieren
5. Die Verwendung von GVOs (genetischen veränderten Organismen) ist nicht zulässig
6. Produkte und Dienstleistungen mit dem Heritaste™-Label können nur solange unter dieem Label verkauft werden, solange der Vertrag in Kraft ist. Der Verkauf desselben Produktes ohne das Heritaste&trade-Label - solange der Vertrag in Kraft ist - ist nicht erlaubt. Das Heritaste™-Label muss deutlich sichtbar platziert werden zusammen mit der URL der SAVE Foundation www.save-foundation.net.

Zusätzliche Bedingungen (Umfang der Erfüllung muss diskutiert werden):

Produktion: 1. Die Qualität sollte gewährleistet sein (saisonale Schwankungen sind bei Naturprodukten akzeptiert)
2. Es sollte traditionelle handwerkliche Verarbeitung verwendet werden
3. Die Produktion sollte als Minimum die EU Bio-Vorschriften über den ökologischen Landbau und die Kennzeichnung von Bio-Produkten erfüllen.

Tiere:
1. Die Tiere sollten reinrassig sein. Dies muss dokumentiert sein
2. Die Tiere sollten in Übereinstimmung mit den dokumentierten traditionellen Zucht- und Haltungsmethoden gezüchtet werden solange dies den Tierschutzvorschriften nicht zuwider läuft (Basis sind die EU Vorschriften oder das entsprechende nationale Recht).

Pflanzen:
1. Die Pflanzen müssen national als autochthone Varietät anerkannt sein
2. Der Anbau muss in Mischkultur erfolgen

Dienstleistungen:
1. Ökosystemare Dienstleistungen (z.B. Beweidung) sollten nachweislich vorteilhaft für die lokalen Ökosysteme sein
2. Andere Dienstleistungen (z.B. Hippotherapie) sollten die In Situ-On Farm-Erhaltung fördern und unterstützen.

Nach der Bearbeitung der oben genannten Bedingungen, müssen die Rahmenbedingungen diskutiert und vereinbart werden. Die Rahmenbedingungen umfassen eine Begründung für die Notwendigkeit eines einheitlichen klaren Standards, klare Zielvorgaben und eine Einschätzung des Risikos bei der Festlegung dieser Standards. Ein umfassender Entwurf dieser Vorgaben (in englischer Sprache) ist hier einsehbar: www.save-foundation.net/marketing/Heritaste-ToR.pdf.

Die Diskussion dieser Bedingungen und Rahmenbedingungen beginnen mit dem SAVE-Jahrestreffen in Dimitrovgrad (22.-25. September 2011) und werden im Forum der Variety-Savers fortgesetzt. Ziel ist es, die Diskussion bis Ende 2011 so weit auszuwerten, dass eine Pilotversion der Zertifizierung Anfang 2012 gestartet werden kann. Daher bitten wir alle an der Förderung des Konzeptes "Erhaltung durch Nutzung" Interessierten, sich an diesem Konsultationsprozess zu beteiligen (→ http://variety-savers.net/)


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Kurznachrichten

Netzwerk für Wasser-Büffel in Südost-Europa

Wie in den letzten eNews gemeldet, hat SAVE Foundation ein Netzwerk zur Erhaltung der autochthonen Wasserbüffel in Südosteuropa gebildet. Am Treffen in Sighisoara, Rumänien, kamen Interessierte aus allen Ländern zusammen. Nun liegen die Berichte vor:
www.save-foundation.net/Conferences/Sigishoara/Report_Buffalo_Workshop.pdf

Unmittelbar anschliessend fand ein "Roundtable" mit rumänischen Stakeholdern statt:
www.save-foundation.net/Conferences/Sigishoara/Report_Romanian_Roundtable.pdf


Zahlungen für Dienstleistungen der Agrobiodiversität

Bioversity International, eines der 15 Zentren der Beratungsgruppe für internationale Agrarforschung CIGAR, hat eine neue Webseite zum Thema Zahlungen für Dienstleistungen der Agrobiodiversität - Payment for Agrobiodiversity Conservation Services (PACS) eingerichtet. Die Projekte sind zwar auf pflanzengenetische Ressourcen konzentriert, der Ansatz ist aber ebenfalls auf tiergenetische Ressourcen anwendbar:
http://www.bioversityinternational.org/research/sustainable_agriculture/pacs.html


Global Crop Diversity Trust zieht nach Bonn

Der Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt (Global Crop Diversity Trust, GCDT), der u.a. die Arktis-Genbank auf Spitzbergen betreibt, zieht im Sommer 2012 mit seinen 25 Mitarbeitern von Rom nach Bonn um. Entschieden wurde die zweijährige Suche nach einem neuen Sitz durch das deutsche Angebot, dem Trust zahlreiche Privilegien zukommen zu lassen (besondere Rechte und Immunität für Mitarbeiter) und den Trust in jeder Beziehung zu unterstützen. Dies umfasst langfristige finanzielle Beiträge an die Gehälter und Projekte des Trusts als auch energische und hochrangige politische Unterstützung, sowie Hilfe beim Fundraising.


Vereinbarung RARE - WWF für Agro-Biodiversität in Schutzgebieten

R.A.R.E., die italienische Organisation für gefährdete Rassen, hat eine Vereinbarung mit der Gesellschaft "WWF Oasis" unterzeichnet, mit dem Ziel, in Schutzgebieten auch die Agrobiodiversität zu erhalten und pädagogische Aktivitäten und Schulungen durchzuführen. "WWF Oasis" betreut im Auftrag des WWF Italien, entweder direkt oder durch Verträge, etwa 100 Schutzgebiete. Die Vereinbarung sieht vor, dass in geeigneten Oasi Erhaltungsprojekte für gefährdete einheimische Rassen mit Beratung und in Zusammenarbeit mit RARE durchgeführt werden. Insbesondere sind Projekte zur Zucht von lokalen Rassen nach Regionen geplant, sowie Information durch die Verbreitung von erläuterndem Material, Lehre und Führungen. Links: www.wwf.it/oasi & www.associazionerare.it/


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Veranstaltungen (Auszug):

4.-7. September: Zweites Balkan Symposium über Obstanbau; Pitesti, Rumänien. Web: http://bsfg2011.icdp.ro/?target=home

6.-9. September: IUCN Regional Forum der Pan-Europa Region. Bonn, Deutschland. Kontakt: susanna.soderstrom@iucn.org.

7.-8. Sept.: Nordgen-Workshop "Sozio-ökonomische und kulturelle Werte von Nutztierrassen", Rejkjavik, Island. Web: http://nordgen.org/index.php/en/content/view/full/63/

7.-9. Sept.: ECPGR-Workshop "Erhaltungsstrategien für wilde Vorfahren & Landsorten-Vielfalt", in Palanga, Litauen. Web: www.ecpgr.cgiar.org/index.php?id=4793

8.-11. September: 23. Internationale Messe für Natur-Produkte; Bologna, Italien. Kontakt: sana@bolognafiere.it, Web: http://www.sana.it

16.-18. Sept.: Internationale Konferenz "Biologischer Landbau und Agro-Öko-Tourismus im Mittelmeerraum". Zakynthos, Griechenland. Kontakt: abm.conference.2011@gmail.com

22.-23. September: Internationale Streuobst-Fachtagung Österreich-Ungarn-Slowenien auf Schloss Tabor, Neuhaus am Klausenbach, Südburgenland. info@arge-streuobst.at

22.-25. September: 5. Europäisches Seminar zur AgroBiodiversität: "Erhaltung oder Anpassung? - Erhaltungsarbeit angesichts einer sich ändernden Umwelt". Jahrestagung von SAVE Foundation und europäischem SAVE Netzwerk im Stara-Planina Naturpark, Dimitrovgrad, Serbien. Registration: www.save-foundation.net/PDF/SAVE_2011.pdf

23. September: Regional-Messe zur AgroBiodiversität im Balkan (Ausstellung gefährdeter Nutztierrassen). Dimitrovgrad, Serbien. Kontakt: balkanika@ptt.rs

24.-25. September: Allitalienische Biomesse "Piante e Animali Perduti" (verlorene Nutztiere und Kulturpflanzen) in Guastalla, Italien. Web: http://www.pianteeanimaliperduti.it

29. September: Europäischer Tag der Agro-BIodiversität (EAD): Thema 2011: "Agro-Biodiversität und Klimawandel". PR-Anlass für die Agrobiodiversität von Stakeholdern in ihren jeweiligen Ländern. Web: http://www.save-foundation.net/EAD/EAD_de.htm

1.-2. Oktober: ProSpecieRara Tier-Expo "Nationale Schau gefährdeter Nutztierrassen" in Brunegg (AG), Schweiz. Kontakt: info@prospecierara.ch

1.-2. Oktober: "4. Salon des Pferdezuges" im Lycée Agricole in Montmorillon (86), Frankreich. Kontakt: gerard.coti@educagri.fr

3.-5. Oktober: Leader approach nach 2013 und neue Herausforderungen für die ländliche Entwicklung in Europa. Koszcin (Schlesien), Polen; Web: www.leaderafter2013.eu/

4.-8. Oktober: RBI 8. Weltkonferenz "Dauerhafte Erhaltung für die Zukunft: Einfluss der Globalisierung auf Tierzucht und Verlust genetischer Ressourcen - ein Konflikt? Tekirdag, Türkei. Kontakt: ozemel@hotmail.com

9.-12. Oktober: 5. Balkan-Symposium über Gemüse und Kartoffeln. Tirana, Albanien. Kontakt: aballiu@ubt.edu.al, Web: www.5bsvp.ubt.edu.al

13.-15. Oktober: Forschungs-Workshop "Schutzgebiete als Mittel der Regionalentwicklung - Perspektiven für Forschung und Management" im Parc Naturel Régional de la Chartreuse (bei Grenoble), Frankreich. Web: www.iscar-alpineresearch.org

22.-30. Oktober: EUROPOM "1000 Obstsorten" - Internationale Obstsortenschau in Zug, Schweiz. Kontakt: fructus@bluewin.ch, Web: www.fructus.ch

30. Oktober: "Fiesta de la Transhumancia" Madrid, Spanien. Web: www.pastos.org

21.-23. November: 2. Internationale Konferenz "Managing Alpine Future - Inspiration & Antrieb für nachhaltige Anpassung"; Innsbruck, Österreich; Web: www.alpinefuture.com

→ Weitere Daten siehe: http://www.save-foundation.net/deutsch/aktuell.htm


Sie können die SAVE eNews auch von folgender URL als PDF herunterladen:
http://www.save-foundation.net/deutsch/PDF/news/SAVE_eNews_11_3de.pdf

Den Inhalt des Newsletters finden Sie zudem auf der Aktualitätenseite unseres Webauftrittes:
http://www.save-foundation.net/deutsch/aktuell.htm

Arche-Netzwerk: http://www.arca-net.info
ELBARN Net: http://www.elbarn.net
Agrobiodiversity.Net: http://www.agrobiodiversity.net


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Quelle:
SAVE eNews 3/2011, 24.08.2011
Elektronischer Infodienst der SAVE Foundation
Herausgeber:
SAVE Foundation, Head Office
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E-Mail: office@save-foundation.net
Internet: http://www.save-foundation.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2011