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WALD/136: Große Renaturierung im Forstamt Sellhorn (NLF)


Niedersächsische Landesforsten - Donnerstag, 10. Juni 2010

Große Renaturierung im Forstamt Sellhorn

Niedersächsische Landesforsten entwickeln wieder altes Landschaftsbild


(Radbruch) Das Niedersächsische Forstamt Sellhorn entwickelt auf 120 Hektar einen Kompensationspool "Grasgehege". Die heute eher eintönige Landschaft aus Wäldern, Weideland und schnurgeraden Gräben wird durch das große Naturschutzvorhaben wieder in eine bäuerliche Landschaft, wie sie unsere Vorfahren kannten, zurückverwandelt. Erarbeitet wurde das Entwicklungskonzept durch das Forstamt Sellhorn gemeinsam mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Lüneburg. Begradigte Gräben werden zu naturnahen Bächen, die Waldränder aufgelockert und strukturreich. Vielfältige Gebüsche und kleine Weiher gehören genauso zur Landschaftsentwicklung wie eine extensive bäuerliche Grünlandnutzung. "Unser Projekt wird keine Eintagsfliege sein, sondern wir werden die Landschaft unserer Vorfahren gestalten und langfristig sichern", erklärt Förster Hans-Hermann Engelke vom Forstamt Sellhorn. Engelke hat sich als Waldökologe des Forstamtes intensiv mit der Historie des "Grasgeheges" beschäftigt.

Finanziert werden die notwendigen Maßnahmen und das stetige Landschaftsmanagement im Rahmen so genannter Kompensationsmaßnahmen. Das heißt, wenn irgendwo durch Baumaßnahmen Landschaft beansprucht wird, so muss dieser Eingriff nach dem Naturschutzrecht ausgeglichen werden. Das kann im "Grasgehege" geschehen. Ein Projekt, das der Artenvielfalt, der Landschaftsästhetik und auch der Erholung dient. Denn das Gebiet wird nicht gesperrt, sondern steht der Bevölkerung offen. Und wer möchte nicht einmal in der Landschaft der Urgroßeltern spazieren gehen. "Hier werden kleine Bäche durch üppige, blühende Wiesen an Gebüschen und mächtigen Bäumen vorbeifließen. Kranich, Braunkehlchen und Wachtel werden sich einfinden, und hier und dort werden ein paar Kühe mit ihren Kälbern zu sehen sein", schildert Jochen Starke, Leiter des Geschäftsbereiches Flächenmanagement und Naturdienstleistungen der Niedersächsischen Landesforsten seine Vision vom Grasgehege.

Am 15. Juni stellen die Niedersächsischen Landesforsten die Planungen einem Kreis von Landschaftsplanern und anderen Spezialisten vor.

Niedersächsische Landesforsten
Nord-Ost-Niedersachsen
Forstamt Sellhorn
Sellhorn 1, 29646 Bispingen
Tel.: 05822/9475-90


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Quelle:
Presseinformation - 10 Juni 2010
Herausgeber:
Niedersächsische Landesforsten (NLF)
Anstalt öffentlichen Rechts
Husarenstraße 75, 38102 Braunschweig
Tel.: 0531-1298-0, Fax: 0531-1298-55
E-Mail: poststelle@nlf.niedersachsen.de
Internet: www.landesforsten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2010