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WALD/198: Waldsamenernte in Buchenwäldern (NLF)


Niedersächsische Landesforsten - 7. November 2014

Waldsamenernte in Buchenwäldern

Landesforsten ernten Saatgutmenge für 20 Millionen junge Buchen



(Oerrel) In den Niedersächsischen Landesforsten werden Bucheckern als hochwertiges Waldsaatgut geerntet. Dazu wurden bereits Anfang September unter vitalen und gesunden Altbuchen in ausgewählten und zugelassenen Erntebeständen Netze ausgelegt. In den vergangenen Wochen sind die reifen Bucheckern zu Boden gefallen. In zehn Niedersächsischen Forstämtern breiteten die Forstleute in diesem Jahr auf einer Fläche von insgesamt fünfzehn Hektar die Netze aus. Dabei sind rund 20 Tonnen der braun glänzenden, dreikantigen Früchte in die Netze gegangen.

Bucheckern und Blätter im am Boden ausgelegten Netz (Ausschnitt) - Foto: © Thomas Böhl

Die Bucheckern sind im Oktober aus dem Fruchtbecher gefallen - und einige sind im Netz gelandet
Foto: © Thomas Böhl

Bereits im Wald wird der Fang von groben Verunreinigungen befreit. In der Forstsaatgut-Beratungsstelle (fsb) im Forstamt Oerrel wird das Saatgut gereinigt und auf 10% Wassergehalt getrocknet. Dann sind die hochwertigen Waldsamen vorbereitet, um sie für die nächsten Jahre in Kühlkammern einzulagern. Der Vorrat muss Jahre mit spärlicher Ernte überbrücken, weil die Buchen nur etwa alle drei bis fünf Jahre genügend Früchte produzieren.

Bucheckern in zwei stacheligen Fruchtbechern am Baum - Foto: © Thomas Böhl

Foto: © Thomas Böhl

Bevor die Waldsamen später an die Baumschulen ausgeliefert werden können, müssen sie noch eine Nachreife von 100 Tagen durchlaufen. "Erst nach diesem langsamen Erwachen unter kontrollierten Bedingungen erlangen die Bucheckern ihre Keimfähigkeit. Die Erntemenge reicht aus, um mehr als zwanzig Millionen Buchensetzlinge für stabile Mischwälder anzuziehen. Das entspricht etwa der Fläche von 5000 Fußballfeldern", erklärt fsb-Leiter Andreas Preuß.

Weitere Informationen zum Forstsaatgut im Internet unter
www.fsb-oerrel.landesforsten.de

Hintergrund

Die fsb Oerrel wurde 1985 als "Forstsaatgut-Beratungsstelle" gegründet. Sie sichert als Dienstleistungsbetrieb der Niedersächsischen Landesforsten die Bereitstellung von herkunftssicherem, genetisch angepasstem, qualitativ hochwertigem Forstsaatgut. Zu den Kunden der fsb Oerrel zählen nicht nur Baumschulen, Forstämter oder Waldbesitzer, sondern auch Wissenschaft und Forschung. Neben den Laub- und Nadelbaumarten, die dem Forstvermehrungsgutgesetz unterliegen, ernten die Spezialisten aus Oerrel auch Samen anderer heimischer Bäume und Sträucher. Im eigenen zertifizierten Prüflabor wird das Saatgut ständig kontrolliert. Einen Teil der Forstsamen verwendet die fsb Oerrel in Kooperation mit Baumschulen für kontrollierte Lohnanzuchten. In der akkreditierten Seilkletterschule bietet die fsb Oerrel qualifizierte Ausbildungen für vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Bereich des Baumsteigens an.

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Quelle:
Presseinformation - 07.11.2014
Herausgeber:
Niedersächsische Landesforsten (NLF)
Anstalt öffentlichen Rechts
Husarenstraße 75, 38102 Braunschweig
Tel.: 0531-1298-0, Fax: 0531-1298-55
Nord-Ost-Niedersachsen
Niedersächsisches Forstamt Sellhorn
Sellhorn 1, 29646 Bispingen
Tel.: 05822/9475-90
E-Mail: poststelle@nlf.niedersachsen.de
Internet: www.landesforsten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. November 2014