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WALD/225: Klimastabiler Wald Hochpochten wird Projekt der UN-Dekade (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 19. Mai 2017

Klimastabiler Wald Hochpochten wird Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Forstamt Cochem erhält Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt für sein vorbildliches Waldmanagement. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken übernimmt die Ehrung.


Ulmen, 19. Mai 2017 - Im "Hochpochtener Wald" wächst unter dem Dach der Altbäume die nächste Waldgeneration heran, ganz natürlich, weitgehend ohne Pflanzungen und Wildschutzzäune. Eine Vielzahl von Baumarten unterschiedlichen Alters bilden struktur- und artenreiche Laubmischwälder. Hier fühlen sich nicht nur gefährdete Tierarten wie Wildkatze und Schwarzstorch wohl. Diese Wälder sind auch besonders anpassungsfähig gegenüber Klimaveränderungen. Dass die jungen Bäume hier natürlich nachwachsen, ist Ergebnis eines naturnahen Bewirtschaftungskonzepts und einer fortschrittlichen, an der Waldentwicklung ausgerichteten Jagdstrategie.

Der "Hochpochtener Wald" mit dem Staatswald Martental liegt im Landkreis Cochem-Zell und ist überwiegend Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz. Er wird vom Forstamt Cochem betreut. Auf 73 Prozent der Fläche wachsen alte Laubbäume, insbesondere Rotbuche und Traubeneiche. Aber auch Nadelbäume wie Fichte, Douglasie, europäische Lärche und Weißtanne sind hier zu finden. Das Forstrevier wird naturnah nachhaltig bewirtschaftet. Im südlichen Teil befinden sich ca. 200 ha Buchenwälder, die sich im Übergang zum Plenterwald befinden, d. h. sie entwickeln sich langsam zu Wäldern mit unterschiedlich alten Bäumen. Zur Holznutzung gefällt werden immer nur einzelne Stämme. Kahlschläge finden nicht statt. Alte Biotopbäume und Totholz dürfen zugunsten des Ökosystems und der biologischen Vielfalt stehenbleiben.

Die Bejagung der Wildbestände erfolgt in zeitlich auf wenige Tage beschränkten Aktionen mit einer großen Zahl von Schützen. Die Abschusszahlen orientieren sich, anders als üblich, ausschließlich an den Erfordernissen des Waldes. In einem Zeitraum von 25 Jahren wurden diese Zahlen soweit gesteigert, dass sich auch Baumarten wie Traubeneiche und Weißtanne auf natürliche Weise verjüngen können. Das Konzept ist insbesondere durch die langfristige Steigerung des Waldvermögens und durch Einsparungen für Pflege- und Schutzmaßnahmen auch wirtschaftlich erfolgreich.

Für die vorbildliche Verbindung von nachhaltiger Forstwirtschaft und einer darauf abgestimmten Jagdstrategie wird das Projekt nun zum offiziellen Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ernannt. Ministerin Ulrike Höfken übergibt die Auszeichnung der UN-Dekade biologische Vielfalt heute im Rahmen einer Feier im Forsthaus Hochpochten an Forstamtsleiter Hans-Peter Schimpgen und Revierleiter Michael Fohl.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will damit die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen oder -initiativen als auch institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen, Unternehmen und staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.

Von allen ausgezeichneten Projekten wird jeden Monat mittels einer öffentlichen Online-Abstimmung ein Monatsprojekt ausgewählt. Die Wahl des Jahresprojektes aus den zwölf Monatsprojekten trifft dann wiederum die Fachjury.



Weitere Informationen

Informationen zur UN-Dekade:
www.undekade-biologischevielfalt.de

Informationen zum Projekt:
http://www.undekade-biologischevielfalt.de/index.php?id=49&tx_lnv_pi1%5Bwettbewerb%5D=1812&tx_lnv_pi1%5Baction%5D=show&tx_lnv_pi1%5Bcontroller%5D=Wettbewerb&no_cache=1

www.wald-rlp.de

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Quelle:
Presseinformation, 19.05.2017
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2017

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