Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → LEBENSRÄUME


MELDUNG/319: Größtes Sand- und Heidegebiet Deutschlands wird UN-Dekade-Projekt (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 17. August 2017

Größtes Sand- und Heidegebiet Deutschlands wird UN-Dekade-Projekt

Brandenburgs Umweltminister Vogelsänger überreicht Auszeichnung für Verdienst um biologische Vielfalt.


Wittstock, 17. August 2017 - Wenn es in der Wittstock-Ruppiner Heide brennt, bleibt man gelassen. Denn das sogenannte "kalte Brennen" ist eine aktive Pflegemaßnahme in dem artenreichen Flora-Fauna-Habitat-Gebiet. Zusammen mit der Mahd verhindert das Feuer das Verwalden der Fläche. Ein positiver Nebeneffekt: Das kontrollierte Brennen auf den Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes erleichtert das Bergen alter Munition. Für die Pflege dieses vielfältigen Lebensraums erhält die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) heute die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Jörg Vogelsänger, brandenburgischer Minister für Landwirtschaft und Umwelt, überreicht BImA-Vorstand Paul Johannes Fietz die Urkunde vor Ort in der Wittstock-Ruppiner Heide.

Die Begründung der Jury: Mit ihren Pflegemaßnahmen sorgt die BImA mit ihrem Geschäftsbereich Bundesforst in vorbildlicher Weise für den Erhalt des größten zusammenhängenden Sand- und Heidegebiets Deutschlands mit seiner enormen Vielfalt an seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Feuer und Flamme für den Naturschutz

Jährlich findet hier auf ca.180 ha das kalte Brennen statt - bei Frost, wenn die Tiere in Deckung sind. So haben typische Heidepflanzen im Frühjahr mehr Raum, um sich auszubreiten. Das Feuer hält die vorrangig überalterten Heideflächen offen; andernfalls würden sie von Kiefern bewachsen. Wo diese sich bereits angesiedelt haben, werden sie gefällt und zur Energiegewinnung genutzt.

Bisher wurden auf diese Weise 800 ha der Wittstock-Ruppiner Heide verjüngt und anschließend von Munition geräumt. Die Heide hat sich als Lebensraum für zahlreiche Rote-Liste-Arten etabliert. Besonders einige bedrohte Vogelarten haben hier stabile Populationen aufgebaut, darunter Heidelerche, Ziegenmelker und Neuntöter. Auch von Zaunechsen und Schlingnattern gibt es größere Vorkommen.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will damit die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen oder -initiativen als auch institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen, Unternehmen und staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.



Weitere Informationen

Informationen zur UN-Dekade:
www.undekade-biologischevielfalt.de

Informationen zum Projekt:
https://www.undekade-biologischevielfalt.de/index.php?id=49&tx_lnv_pi1%5Bwettbewerb%5D=1798&tx_lnv_pi1%5Baction%5D=show&tx_lnv_pi1%5Bcontroller%5D=Wettbewerb&no_cache=1

Website des Projekts:
www.bundesforst.de

Projektträger
BImA Bundesforstbetrieb Westbrandenburg
Wittstocker Allee 167
16816 Neuruppin

*

Quelle:
Presseinformation, 17.08.2017
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang