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MASSNAHMEN/132: Deichrückverlegung bei Lenzen vorbildlich (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 12. August 2009

Deichrückverlegung bei Lenzen - vorbildliches Zusammenwirken zwischen Naturschutz und Hochwasserschutz

Ministerpräsident Platzeck würdigt Abschluss der Arbeiten zur Deichschlitzung


Am 12. August 2009 wird der brandenburgische Ministerpräsident Platzeck in Lenzen an der Elbe die größte Deichrückverlegung Deutschlands eröffnen. Mit der Verlegung der Deichlinie bis zu 1,3 km ins Hinterland und der Öffnung des alten, flussnahen Deiches wird ein Gebiet von 420 ha wieder als Überflutungsraum der Elbe zurückgegeben. Die Rückverlegung ist Bestandteil des vom Bundesumweltministerium und dem Land Brandenburg geförderten Naturschutzgroßprojektes "Lenzener Elbtalaue". Das Pilotprojekt verbindet in beispielhafter Weise Naturschutz und Hochwasserschutz: Die Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft, in der ca. 350 ha Auenwald, Auengewässer, eine halboffenen Weidelandschaft und weitere Auenlebensräume entstehen, hat höchsten naturschutzfachlichen Stellenwert. Es ist gleichzeitig zukunftsweisend für die Entwicklung eines nachhaltigen Hochwasserschutzes. "Nach Abschluss der Bauarbeiten können die Menschen wieder sicherer hinter den Deichen leben", zeigt sich auch der Bürgermeister der Stadt Lenzen, Christian Steinkopf, zufrieden.

Initiiert wurde das bundesweit beachtete Naturschutzgroßprojekt 2002 vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Projektträger ist der Trägerverbund Burg Lenzen e.V., eine Allianz aus dem BUND, der Stadt Lenzen und weiteren Umweltverbänden und -stiftungen. Der Trägerverbund betreibt das Auenökologische Umweltbildungszentrum Burg Lenzen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und hat mit der Deichrückverlegung nun neue Maßstäbe gesetzt.

In der Lenzener Elbtalaue ist nun Realität, was nach jedem der immer schneller aufeinanderfolgenden Katastrophenhochwässer an Rhein, Oder und Elbe gefordert wurde: den Flüssen wieder mehr Raum zu geben, um die Hochwässer schadlos bewältigen zu können. Dazu Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.: "Ein moderner Hochwasserschutz in Zeiten starker Klimaveränderungen mit immer extremeren Wetterlagen kann nur darin bestehen, die Natur der Flüsse und ihrer Auen besser zu begreifen und ihnen ihren ökologischen Wert als Regulator des Landschaftswasserhaushaltes zurückzugeben. Den Flüssen muss vor Allem durch Deichrückverlegung wieder mehr Raum gegeben werden, damit der ökologische Hochwasserschutz wieder Realität wird. Zudem verpflichtet uns die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, bis 2015 für einen guten Zustand aller Gewässer zu sorgen." Grundlage für den Erfolg des Projektes war die gute Zusammenarbeit in der Region.

"Nur wenn alle an einem Strang ziehen, sind solche wegweisenden Projekte möglich" macht BUND-Landesgeschäftsführer und Vorsitzender des Trägerverbundes Burg Lenzen Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler deutlich. Der BUND und der Trägerverbund sehen die Aktivitäten im Bereich der Auen-Ökologie auch als Teil der regionalen Entwicklung in der Elbtalaue.

Verantwortlich i.S.d.P:
Trägerverbund Burg Lenzen e.V.,
Burgstraße 3
19309 Lenzen
Tel. 038792-5078200


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Quelle:
Presseinformation vom 12.08.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. August 2009