Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LEBENSRÄUME

MASSNAHMEN/147: Optimierung der FFH-Gebiete Möhne Oberlauf und Möhne Mittellauf (Kreis Soest)


Kreis Soest - Pressemitteilung von Freitag, 8. Januar 2010

LIFE+-Projekt: "Natur und Menschen profitieren"

Symbolischer erster Spatenstich an der Möhne durch Minister Uhlenberg


Kreis Soest (kso.2010.01.08.007.-rn). Mit einem symbolischen ersten Spatenstich an der Möhne in Warstein-Belecke hat Eckhard Uhlenberg, NRW-Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, das LIFE+-Projekt "Optimierung der FFH-Gebiete Möhne Oberlauf und Möhne Mittellauf", das unter der Trägerschaft des Kreises Soest über fünf Jahre bis Ende 2014 läuft, am Freitag, 8. Januar 2010, offiziell auf den Weg gebracht.

Zum Gesamtbudget in Höhe von 2,9 Mio. Euro steuern die Europäische Union 1,45 Mio. Euro und das Land Nordrhein-Westfalen 1 Mio. Euro bei.

Während der Auftaktveranstaltung im "Haus Welschenbeck" in Warstein-Belecke kennzeichnete Minister Uhlenberg die Landschaft an der Möhne im Grenzbereich von Soester Börde und Arnsberger Wald als wertvollen Baustein der Naturlandschaft Nordrhein-Westfalens. Die Möhneaue weise hochwertige Auwälder sowie Nass- und Feuchtgründländer auf, Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.

Als zentrale Ziele des Projektes nannte Uhlenberg eine Vielzahl wasserbaulicher Maßnahmen, um die Strukturgüte der Möhne zu verbessern. Außerdem verwies er auf waldbauliche Maßnahmen, um magere Flachlandwiesen zu entwickeln und eine extensive Beweidung der Feucht- und Nassgrünländer sicherzustellen. "Wichtig ist für mich hierbei, dass die Maßnahmen im guten Einvernehmen mit den in der Region wirtschaftenden und lebenden Menschen durchgeführt werden. Landkauf oder -tausch erfolgen daher nach dem Prinzip der Freiwilligkeit. Zudem muss auch sichergestellt sein, dass die wasserbaulichen Maßnahmen bzw. die Wiedervernässung von Flächen keine negativen Auswirkungen auf benachbarte private Flächen haben", betonte der Minister. Die Besonderheiten der Natur in der Möhneaue würden über verschiedene Informationsmaterialien, wie Infotafeln im Gebiet, Flyer und über das Internet erläutert und damit für jeden erlebbar gemacht. Uhlenberg: "Die Menschen sollen bei der Entwicklung des europäischen Naturerbes mitgenommen werden. Sie sollen die Landschaft mit ihren biologischen Besonderheiten begreifen können."

Landrätin Eva Irrgang stellte heraus, dass es sich nach "Ahsewiesen", "Lippeaue" und "Bachläufe im Arnsberger Wald" um das vierte LIFE+-Projekt im Kreis Soest handele, jedoch das erste in Trägerschaft des Kreises Soest. Es eröffne sich damit die Chance, Mittel der EU und des Landes für die Verbesserung der Möhneaue zu erhalten. Daneben werde auch die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert. Für den Kreishaushalt ergebe sich keine zusätzliche Belastung, die Finanzierung des Kreisanteils erfolge aus zweckgebundenen Mitteln Dritter, die für Naturschutzmaßnahmen festgeschrieben sind.

Stephanie Terren, Projektkoordinatorin in der Kreisverwaltung Soest, stellte die an der Möhne geplanten Maßnahmenschwerpunkte mit einer Präsentation vor. Die Natur an der Möhne werde von Laufverlängerungen und Profilaufweitungen, Entfernen von Ufersicherungen, Anlegen von Flussrinnen und Blänken sowie vom Rückbau von Fischteichen und Wehren profitieren. Fichtenriegel in der Aue würden in Grünland umgewandelt, extensive Beweidungskonzepte erstellt und Glatthaferwiesen entwickelt. Es sei außerdem geplant, standortfremde Wälder umzubauen sowie Erlen-Esche und Weichholz-Auenwälder neu anzulegen. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit werde das Projekt begleiten, kündigte Stephanie Terren an und verwies auf angedachte Führungen zu verschiedenen Themen, informative Broschüren und eine geplante Internetseite.

Unter der Regie des Kreises Soest als Projektträger engagieren sich als weitere Projektpartner der Hochsauerlandkreis, das Naturschutzzentrum - Biologische Station - Hochsauerlandkreis e. V. (Biostation HSK), die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e. V. (ABU) und das Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee e. V (Liz). Die Eigenanteile der Projektträger und -partner: Kreis Soest 300.000 Euro, Hochsauerlandkreis 75.000 Euro, ABU 1.000 Euro, Biostation HSK 500 Euro, Liz Möhnesee 500 Euro.

Die Projektkulisse "FFH-Gebiet Möhne-Oberlauf" umfasst 82 Hektar, davon 55 im Kreis Soest und 27 im Hochsauerlandkreis. Das ebenfalls einbezogene "FFH-Gebiet Möhne Mittellauf" umfasst 116 Hektar (jedoch ohne Teilabschnitt am Möhnesee, ca. 21 Hektar), dafür mit einer Erweiterungsfläche im Bereich Drewerheide (ca. 20 Hektar).


*


Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 8. Januar 2010
Kreis Soest
Pressereferent
Wilhelm Müschenborn (V.i.S.d.P.)
Hoher Weg 1-3
D-59494 Soest
Telefon (+49) 02921/303200
Fax (+49) 02921/302603
E-Mail Pressestelle@Kreis-Soest.de
Internet www.kreis-soest.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2010