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MASSNAHMEN/218: Neue Pfade für Wildkatze und Luchs - erfolgreiche Kooperation (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 31. Juli 2015

Zumeldung zur Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur
"Neue Pfade für Wildkatze und Luchs. Staatssekretärin Splett stellt das Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen in Baden-Württemberg vor"

Kooperation zwischen BUND und Ministerium erfolgreich


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., begrüßt das Engagement des Landes für die Entwicklung des Landeskonzepts zur Wiedervernetzung an Straßen in Baden-Württemberg.

"Das Landeskonzept zur Wiedervernetzung an Straßen in Baden-Württemberg ist ein guter und dringend notwendiger Schritt zum Schutz von Wildkatzen, Luchsen und Co.", sagt Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND in Baden-Württemberg. "Es ist erfreulich, dass es in Baden-Württemberg endlich sechs Grünbrücken aus dem Bundesprogramm Wiedervernetzung geben wird. Jetzt liegt es an der Landesregierung, die Maßnahmen zügig umzusetzen, damit das Konzept auch auf den Straßen seine Wirkung entfalten kann", sagt die Landesvorsitzende.

Ohne Geld scheitern die besten Pläne und Konzepte

Allerdings weist der BUND auf einen Schwachpunkt des Konzeptes hin, der dringend nachgebessert werden muss. So fordert der Umweltverband einen eigenen Finanzierungstopf und eine konkrete Umsetzungsplanung. "Ohne Geld scheitern auch die besten Pläne: Das Konzept verlangt einen eigenen Finanzierungstopf und eine schnelle und konkrete Maßnahmenumsetzung", so Dahlbender. Die sich in der Planung befindlichen Grünbrücken müssten aber durch weitere Grünbrücken und Amphibienleitsysteme ergänzt werden. "Zum Erhalt der Artenvielfalt brauchen wir sichtbare Fortschritte und Investitionen! Sonst bleibt der Biotopverbund ein Flickenteppich, der zu viele Wildtieropfer fordert", sagt Dahlbender.

BUND aktiv in der Wiedervernetzung

Tatkräftig unterstützt der BUND die Anstrengungen des Landes mit eignen Projekten. Die Wiedervernetzung von Lebensräumen ist ein wichtiges Schlüsselthema beim BUND in Baden-Württemberg. Mit seinen Projekten, wie "Wildkatzensprung" und "Biotopverbund Offenland", schafft der BUND grüne Korridore für Wildkatzen und andere im Wald lebende Tiere beziehungsweise verbessert die Wander- und Ausbreitungsbedingungen für Arten des Offenlands - beispielsweise den Apollofalter, den Laubfrosch oder die Heidelerche. "Für den Erfolg unserer Wiedervernetzungsprojekte Wildkatzensprung und der Biotopverbund Offenland sind wir dringend darauf angewiesen, dass Straßen keine unüberwindbaren Barrieren und Todesfallen für die Wildtiere bleiben", erklärt die Landesvorsitzende.


Hintergrund Biotopverbund beim BUND:

Die Wiedervernetzung von Lebensräumen ist ein wichtiges Schlüsselthema beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.

• Beim Projekt Wildkatzensprung legt der BUND in Baden-Württemberg zwischen Herrenberg und Nufringen Trittstein-Biotope für Wildkatzen und andere Wildtiere an. Diese Trittsteine sind grüne Inseln aus Hecken und Sträuchern, die den Tieren Schutz und Lebensraum bieten. So können Wildkatzen, Rehe oder Laufkäfer zwischen dem Schönbuch und Herrenberg wandern und neue Lebensräume erobern. Wichtige Voraussetzung für diesen Wildtierkorridor ist eine neue Grünbrücke über die Bundesstraße 14 (B14), die das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) errichtet hat. Die Grünbrücke wurde im Rahmen des Bundesprogramms Wiedervernetzung errichtet.

Weitere Informationen: [1]

• Beim BUND-Projekt Biotopverbund Offenland werden in zwei Gemeinden Baden-Württembergs beispielhaft Offenland-Lebensräume besser vernetzt. Offenland-Lebensräume sind Landschaften, die weder besiedelt noch bewaldet sind. Also: Acker-, Grünland, Heiden oder Moore. Dafür werden beispielsweise Staudensäume und Blühflächen angelegt, Äcker, Wiesen und Weiden naturnah bewirtschaftet und mehr Licht in ausgewählte Wälder gebracht. Das Pilotprojekt wird vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg bis mindestens 2018 gefördert.

Weitere Informationen: [2]


[1] http://www.bund-bawue.de/themen-projekte/artenschutz/wildkatze/projekt-wildkatzensprung/

[2] http://www.bund-bawue.de/nc/presse/aktuelle-pressemitteilungen/detail/artikel/bund-projektstart-vernetze-kulturlandschaft-lebendige-heimat/

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Quelle:
Presseinformation, 31.07.2015
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2015

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