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MASSNAHMEN/294: Erhalt der Krähenbeerenheide in Wernerwald und Bauernforst (NLF)


Niedersächsische Landesforsten - 14. Januar 2019

Life-Projekt der Europäischen Union im Wernerwald

Niedersächsische Landesforsten und Stadt Cuxhaven setzen sich für den Erhalt der Krähenbeerenheide in Wernerwald und Bauernforst ein


(Sahlenburg/Harsefeld) Im Rahmen des EU-LIFE-Projektes zum Erhalt der Atlantischen Sandlandschaften werden auf einer Fläche von fast achteinhalb Hektar Größe im nördlichen Wernerwald Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Krähenbeerenheiden durchgeführt. Die Maßnahmen finden sowohl in den Waldflächen des Niedersächsischen Forstamtes Harsefeld als auch der Stadt Cuxhaven statt.


Foto: © Heiko Ehing / Niedersächsische Landesforsten

Die schwarze Krähenbeere wird durch Naturverjüngung, wie hier durch junge Birken, bedrängt und muss gepflegt werden um sie zu erhalten und zu fördern
Foto: © Heiko Ehing / Niedersächsische Landesforsten

Der einzig natürliche Heidetyp, der in Mitteleuropa vorkommt, ist die aus Krähenbeeren bestehende Küstenheide. Die Krähenbeere ist ein immergrüner Zwergstrauch, der zu den Heidekrautgewächsen gerechnet wird. Ihr Vorkommen ist hier auf wenige kleine Flächen der Nordsee-Küstendünen begrenzt.

Heiko Ehing, Förster für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Harsefeld erklärt: "Durch die natürlich aufkommenden jungen Fichten, Birken und Kiefern wird die Krähenbeere immer mehr überwachsen und zurückgedrängt. Der Zwergstrauch verträgt keine starke Beschattung durch Bäume und große Sträucher. Um einen weiteren Rückgang der Krähenbeeren-Bestände zu verhindern und die noch bestehenden Vorkommen zu sichern werden jetzt Pflegemaßnahmen notwendig. Dazu wird, da wo die Krähenbeere vorkommt, die aufkommende Naturverjüngung von Fichte, Birke und Kiefer abgesägt. Die abgesägten jungen Bäume werden komplett von der Fläche entfernt, damit es durch das organische Material nicht zu einer Nährstoffanreicherung kommt. Weiterhin sollen im Rahmen von normalen Durchforstungen die Kiefernbestände leicht aufgelichtet werden".

Das Forstamt Harsefeld bittet um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen bei den gewohnten Waldbesuchen. "Bei aller Umsicht und Vorsicht werden sich Wegeschäden nicht ganz verhindern lassen. Nach der Holzabfuhr werden die Wege bei geeigneter Witterung sofort wieder hergerichtet", verspricht der zuständige Revierförster Stefan Brößling. Abgesperrte Waldwege dürfen wegen fallender Bäume und Kronenteile nicht betreten werden. Hinweistafeln an den Waldwegen informieren die Spaziergänger über die Maßnahmen.

Hintergrund:

Der über 300 Hektar große Wernerwald wurde nach seinem Begründer, dem Hamburger Amtsverwalter Dr. A. Werner benannt. Der Wernerwald wurde vor über 120 Jahren als einziger Wald an der deutschen Nordseeküste im direkten Übergang zum Wattenmeer auf Heide-, Flugsandflächen und Wanderdünen gepflanzt. Der ausgelaugte Heideboden und der stetige Seewind erschwerten die Waldentwicklung. Anfängliche Versuche, die Flächen mit heimischer Waldkiefer aufzuforsten, scheiterten. Nur sehr anspruchslose Nadelbaumarten wie die südeuropäische 'Korsische Schwarzkiefer' konnten diese extremen Bedingungen ertragen.



Informationen zum Forstamt Harsefeld finden Sie unter
www.landesforsten.de/harsefeld

Informationen zu den Atlantischen Sandlandschaften unter:
www.sandlandschaften.de

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Quelle:
Presseinformation - 14.01.2019
Herausgeber:
Niedersächsische Landesforsten
Region Nord-Ost-Niedersachsen
Niedersächsisches Forstamt Sellhorn
Sellhorn 1, 29646 Bispingen
Niedersächsische Landesforsten (NLF)
Anstalt öffentlichen Rechts
Husarenstraße 75, 38102 Braunschweig
Tel.: 0531-1298-0, Fax: 0531-1298-55
E-Mail: poststelle@nlf.niedersachsen.de
Internet: www.landesforsten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2019

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