Im Gegensatz zu den Gebirgswaldameisen lebt die Grosse Rote Waldameise (Formica rufa) eher in tieferen Lagen bis 1500 m. ü. M. (Karte: LFI) Die hügelbauenden Roten Waldameisen gehören zu den Schlüsselarten des Ökosystems Wald. Sie verbreiten Samen, halten Schadinsekten in Schach und verbessern die Qualität des Bodens. Daher waren sie 1966 die ersten Insekten, die in der Schweiz unter Schutz gestellt wurden. Im Rahmen des vierten Landesforstinventars (LFI) wurde das Vorkommen von Waldameisen auf mehr als 6000 Waldflächen erfasst.

Im Gegensatz zu den Gebirgswaldameisen lebt die Grosse Rote Waldameise (Formica rufa) eher in tieferen Lagen bis 1500 m. ü. M.
Karte: © LFI

Forschende der WSL haben nun anhand dieser Daten sowie unter Einbezug von kantonalen Ameiseninventuren und einzelnen Beobachtungsmeldungen für die ganze Schweiz flächendeckend berechnet, wo die fünf Arten der Roten Waldameisen potenziell vorkommen könnten. Die daraus entstandenen Karten [1] sind auf der Website des LFI zu finden und illustrieren die mögliche Verbreitung der Grossen Roten Waldameise (Formica rufa), der Kahlrückigen Waldameise (Formica polyctena), der Schweizer Gebirgswaldameise (Formica paralugubris), der Starkbeborsteten Gebirgswaldameise (Formica lugubris) und der Schwachbeborsteten Gebirgswaldameise (Formica aquilonia).

Die Verbreitungskarten zeigen, wo die Umweltbedingungen für die Waldameisen geeignet sind und unterscheiden zwischen Gebieten, in denen die Arten mit grosser Sicherheit vorkommen, wo ein Vorkommen möglich, aber nicht gesichert ist, und wo die Arten eher nicht vorkommen. Generell gilt für alle fünf Arten, dass Wälder in höheren Lagen mit einem grossen Anteil an Nadelhölzern ideale Lebensräume sind. Zudem sollten die Wälder nicht zu dicht sein, damit Licht den Boden erreicht, und die Bodenvegetation sollte nicht zu stark gestört werden.

Die Karten helfen, die Roten Waldameisen weiterhin und gezielter dort zu schützen, wo sie bereits vorkommen. Wo ein Vorkommen möglich, aber nicht gesichert ist, wären weitere Erhebungen wünschenswert - hier könnten Waldameisen allenfalls gar angesiedelt werden. Somit richten sich die Verbreitungskarten an Naturschützerinnen und Naturschützer, Waldbesitzende und Ameisenfans.

[1] https://lfi.ch/produkte/ameisen/ameisen.php