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MOOR/045: NABU gibt Großem Torfmoor sein ursprüngliches Gesicht zurück (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 30. September 2014

NABU gibt Großem Torfmoor sein ursprüngliches Gesicht zurück

Renaturierung von 30 weiteren Hektar gestartet



Berlin/Minden-Lübbecke - Am heutigen Dienstag geht die Renaturierung einer der bedeutendsten Moorlandschaften Nordrhein-Westfalens einen weiteren Schritt voran. Im Großen Torfmoor im Kreis Minden-Lübbecke beginnt der NABU gemeinsam mit der Krombacher Brauerei die Wiedervernässung von mehr als 30 Hektar Fläche. "Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher und tragen entscheidend zum Klimaschutz bei. Ihre Rolle wurde lange vernachlässigt. Umso schöner ist es, dass wir hier in Minden-Lübbecke die Voraussetzungen schaffen können, das ein Teil des Großen Moores wieder seine ursprüngliche Form entwickeln kann", sagte NABU-Moorschutzeperte Felix Grützmacher.

Um die ehemals als bäuerlichen Torfstich und extensiv genutzte Fläche wiederzuvernässen, wird heute ein Graben verfüllt. Anschließend kann sich das Wasser wieder in der Fläche sammeln und für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten ein neuer Lebensraum geschaffen werden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen den positiven Effekt dieser Naturschutzarbeit. So hat sich der Bestand der Bekassine, einer typischen Moorvogelart und Vogel des Jahres 2013, im Großen Torfmoor bereits auf über 20 Brutpaare stabilisiert. Auch konnte hier die seit Jahrzehnten erste Kranichbrut in Nordrhein-Westfalen beobachtet werden. Hochmoortypische Pflanzen wie Moosbeere, Sonnentau und Rosmarinheide breiten sich wieder aus. Entscheidend für den sichtbaren Erfolg diese Naturschutzprojektes ist auch die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Kreis Minden-Lübbecke und der Biologischen Station Minden-Lübbecke.

"Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit allen Partnern dazu betragen dürfen, dass heute ein weiterer Schritt für mehr Natur- und Klimaschutz umgesetzt werden kann", so Wolfgang Schötz von der Krombacher Brauerei, die das Projekt seit 2013 langfristig unterstützt.

Moore spielen nicht nur für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern auch für das Klima eine entscheidende Rolle. Moore sind die effektivsten Ökosysteme in Sachen Kohlenstoffspeicherung. Werden sie jedoch entwässert, verkehrt sich dieser positive Effekt ins Negative und enorme Mengen klimaschädliche Treibhausgase gelangen in die Atmosphäre. So stammen heute rund fünf Prozent der Emissionen Deutschlands aus geschädigten Mooren. Das Engagement des NABU mit seinen Partnern im Großen Torfmoor ist daher auch ein kleiner Beitrag für den Klimaschutz in Deutschland

Mehr zur Bedeutung der Moore für den Klimaschutz:
www.NABU.de/moorschutz

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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 107/2014, 30.09.2014
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2014