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SCHUTZGEBIET/794: Natura 2000-Gebiete - "Schwattet Gatt" in Vreden (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Donnerstag, 14. August 2014

Serie über die "Natura 2000-Gebiete" im Kreis Borken

Folge 5: Das Naturschutzgebiet Schwattet Gatt in Vreden



Kreis Borken. Der Kreis Borken bietet vielfältige "grenzenlose Naturerlebnisse": Und nach dieser Devise sind in den vergangenen Jahren die heimischen "Natura 2000-Gebiete" für die Öffentlichkeit attraktiver gestaltet worden. Die sehr verschiedenartigen Areale bieten sich seither auf ganz besondere Weise für einen Ausflug in die Natur in direkter Nähe an. Einige dieser Gebiete stellen wir in einer Serie in loser Folge vor: Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.grenzenlose-naturerlebnisse.de.

Der Kreis Borken hat ganz aktuell dazu auch touristische Flyer herausgegeben, die interessante Radtouren im Zusammenhang mit den "Natura 2000-Gebieten" beschreiben. Diese Flyer sind erhältlich bei den Touristinformationen bzw. Verkehrsvereinen im Kreisgebiet sowie beim Kreis Borken, Fachbereich Natur und Umwelt, 46322 Borken, Telefon: 02861/82-1405, E-Mail: n.stuff@kreis-borken.de.

In dieser Folge geht es um das Naturschutzgebiet Schwattet Gatt in Vreden. Die für diesen Bereich interessante Radtour ist für alle Navigationsgeräte unter www.kreis-borken.de/route6 abrufbar.

links: spiegelnder See; rechts: Uferbereich am See mit einigen Bäumen - Fotos: © Kreis Borken links: spiegelnder See; rechts: Uferbereich am See mit einigen Bäumen - Fotos: © Kreis Borken

Impressionen aus dem Naturschutzgebiet Schwattet Gatt in Vreden
Fotos: © Kreis Borken

Wenn in Stadt und Dorf einem schönen Baum mit der Kettensäge zu Leibe gerückt wird, dann ist der Aufschrei aller Grünliebhaber sicher. Aber in den Moor- und Heidegebieten des Schwatten Gatt - da greifen die Naturschützer auch schon mal selbst zur Säge. Vorzugsweise, um Fremdgehölze zu kappen. Denn das gehört zu den Grundvoraussetzungen, um solch ein empfindliches Biotop zu renaturieren.

Hier heißt Naturschutz eben nicht: Zaun drumrum und die Natur sich selbst überlassen. Viel Arbeit ist nötig, um die Landschaft wieder in einen intakten, ursprünglichen Zustand zu bringen. Nadelgehölze werden entfernt, standortgerechte Stieleichen und Gagelsträucher angepflanzt. Neue Kleingewässer müssen angelegt, Entwässerungsgräben mit Stauwehren verschlossen werden, um eine Wiedervernässung des Bodens zu erreichen.

So viel Arbeit solch aktiver Naturschutz auch macht - hier lohnt er sich. Denn das Schwatte Gatt vermittelt trotz seiner mit 61 ha geringen Größe ein gutes Bild von der nur noch auf Restflächen erhaltenen Heide-Moor-Landschaft des Westmünsterlandes. Es beherbergt eine Reihe moortypischer Lebensräume wie Übergangsmoor, Hochmoorregenerationskomplex, Feuchtheiden sowie nährstoffarme Stillgewässer mit entsprechender Verlandungsvegetation.

Und die Erfolge können sich sehen lassen: Der Zustand des Gebietes hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dies gilt insbesondere für die Feuchtheiden, deren Flächenanteil sich deutlich erhöht hat und die zu den am besten ausgebildeten und botanisch wertvollsten des Landes gehören. Auch die Verlandungsbereiche der Gewässer beherbergen oftmals eine artenreiche Flora mit bemerkenswerten Arten.

Auch wenn noch viel Arbeit wartet - dem Auge des Betrachters wird schon heute einiges geboten. Ein neu angelegter Bohlenweg führt sicher durch die Feuchtheide. Und am Rand der Moor- und Heideflächen eröffnet sich in Frühjahr und Sommer ein wunderschönes Schauspiel, wenn sich tausende von Blüten der Weißen Seerose auf einem großen Gewässer öffnen.

In den Waldflächen stößt man vereinzelt auf Wacholder, der von früherer Heidenutzung zeugt. Der Wald selbst besteht noch größtenteils aus Nadelforst, der aber nach und nach in Laubwald umgewandelt werden soll. Die Säge - sie wird nach wie vor gebraucht.

Bereits 1958 ist das Schwatte Gatt als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. 1992 wurde es auf die heutigen 62 ha erweitert. Auf zwei Rundwanderwegen kann das Gebiet erwandert werden. Aufgrund der trittempfindlichen Vegetation dürfen dort nur die ausgewiesenen Wege benutzt werden.

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Quelle:
Pressemitteilung, 14.08.2014
Kreis Borken
Büro des Landrats, Pressestelle
Burloer Straße 93, 46325 Borken
Telefon: 02861/8221-07 / 09, Fax: 02861/8213-41
E-Mail: pressestelle@kreis-borken.de
Internet: www.kreis-borken.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2014