Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → MEINUNGEN

STANDPUNKT/237: Keine Konsequenzen aus Fukushima in deutschen AKW (.ausgestrahlt)


.ausgestrahlt / Gemeinsam gegen Atomenergie - Hamburg, 9. März 2012

Keine Konsequenzen aus Fukushima in deutschen AKW

Regierungs-Experten haben zahlreiche Mängel festgestellt. Nachrüstungen gab es bis heute keine einige.


Zur Sicherheit der neun noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland ein Jahr nach Fukushima erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Nach dem Super-GAU von Fukushima gab sich die Kanzlerin geläutert: Man müsse, das Restrisiko der Atomkraft neu bewerten. Trotzdem beschloss der Bundestag mit breiter Mehrheit den jahrelangen Weiterbetrieb von neun Reaktoren . Unter den Tisch fiel dabei, dass auch diese Meiler alles andere als sicher sind. Seit Jahrzehnten entsprechen sie nicht mehr dem Stand von Wissenschaft und Technik, den das Atomgesetz eigentlich fordert. In jedem von ihnen kann es jeden Tag zur Kernschmelzkatastrophe kommen.

Die Reaktorsicherheitskommission des Bundes hat bei den neun noch laufenden AKW gefährliche Schwachstellen aufgedeckt. So kann bei den meisten Meilern schon ein Hochwasser mit Überschwemmung des Kraftwerksgeländes einen schweren Unfall auslösen. Bei der Notstromversorgung sah die Kommission gar Handlungsbedarf bei allen noch laufenden Reaktoren. Außerdem ist kein einziges AKW gegen den Absturz eines großen Verkehrsflugzeuges geschützt.

Die Reaktorexperten im Bundesumweltministerium stellten nach dem japanischen Super-GAU eine sechsseitige Liste von 'unverzüglich' umzusetzenden Maßnahmen für die AKW zusammen. Passiert ist nichts. Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit berät bis heute über sicherheitstechnische Konsequenzen aus der Atomkatastrophe in Japan. Zu Nachrüstungen jedoch kam es seit Fukushima noch in keinem einzigen deutschen Reaktor. Das ist ein Skandal.

Deshalb ruft .ausgestrahlt mit vielen örtlichen Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbänden für Sonntag zu sechs Großdemonstrationen an Atom-Standorten in Deutschland auf. Das Risiko ist zu hoch. Atomkraftwerke und Atomfabriken müssen jetzt stillgelegt werden."


.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.


*


Quelle:
Presseerklärung, 09.03.2012
Herausgeber: .ausgestrahlt
Marienthaler Straße 35, 20535 Hamburg
E-Mail: pressedienst@ausgestrahlt.de
Internet: www.ausgestrahlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2012