Der WWF hat gestern sein Manifest zur Europawahl veröffentlicht. In diesem sind die Forderungen der Umweltstiftung an das im Mai neu zu wählende Europaparlament festgelegt. Der WWF fordert unter anderem eine nachhaltigere Landwirtschaft, mehr Gewässer- und Tierschutz und ambitioniertere Klimaziele.

Für 2030 fordert der WWF demnach eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent statt der vom deutschen Bundestag angestrebten 40 Prozent. Damit das möglich ist sollten die neuen Parlamentarier die Ziele für 2020 strenger und ambitionierter verfolgen. Das hätte auch einen Vorteil für die Bevölkerung. Denn durch die Umsetzung der Ziele würden fünf Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.

Außerdem sollte das neue Parlament die Subventionen für fossile Energien abbauen und stattdessen in erneuerbare Energien investieren. Zurzeit liegen die umweltschädlichen Subventionen dreimal höher als die Subventionen für erneuerbaren Energien.

Im Bereich der Wirtschaft sollte das EU-Parlament dafür sorgen, dass sich die Fischbestände erholen, die Landwirtschaft nachhaltiger wird und die Versorgung mit sauberem Trinkwasser gesichert ist. Das Parlament muss der Umweltstiftung zufolge den ökologischen Fußabdruck der EU senken und für einen nachhaltigen Nahrungsmittelkonsum sorgen.

Desweiteren fordert der WWF, den Verlust der Artenvielfalt und den illegalen Holz-und Wildtierhandel zu stoppen. Mehr als 450 Milliarden Euro gehen jedes Jahr durch den Verlust biologischer Vielfalt verloren.

Der WWF hofft, dass das neue EU-Parlament rechtliche Grundlagen für all diese Ziele schafft und den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach einer umweltfreundlichen Gesetzgebung umsetzt. Einer aktuellen Umfrage der europäischen Kommission zufolge sind etwa 81 Prozent der Europäer der Meinung, dass Europa ein Gesetz zum Umweltschutz braucht. 95 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger schreiben dem Umweltschutz höchste Priorität zu. [lh]