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STANDPUNKT/674: NaturFreunde unterstützen Überlegungen zum Ausbau der Straßenbahn in Berlin (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 29. Januar 2015

Zur aktuellen Diskussion über den Ausbau der Straßenbahnlinien in Berlin aufgrund der Äußerungen von Verkehrssenator Andreas Geisel erklärt der stellvertretende Landesvorsitzende der NaturFreunde Berlin, Uwe Hiksch:

NaturFreunde fordern Straßenbahn-Ausbauplan für Berlin

- NaturFreunde unterstützen Überlegungen von Verkehrssenator Andreas Geisel zum Ausbau der Straßenbahnen in Berlin -



Berlin, 28.01.2015 - Den von Verkehrssenator Andreas Geisel vorgeschlagenen Ausbau von neuen Straßenbahnlinien unterstützen die NaturFreunde Berlin. Mit seinem Vorstoß trägt er dazu bei, dass die Verkehrspolitik in Berlin eine wichtige Wendung erhält. Ziel einer nachhaltigen und ökologisch orientierten Verkehrspolitik muss der schnelle Ausbau der Straßenbahnen sein.

Die NaturFreunde Berlin wollen eine konsequente Umkehrung der Berliner Verkehrspolitik. Die NaturFreunde fordern, dass ein Schwerpunkt der Investitionen in Zukunft in Berlin auf den Neubau von Straßenbahnen gelegt wird. Eine nachhaltige Verkehrspolitik sollte ökonomische, ökologische und verkehrspolitisch sinnvolle Anforderungen zusammenbringen. Dies alles spricht für eine Forcierung des Baus neuer Straßenbahnlinien. Der weitere Ausbau der unterirdischen U-Bahnen ist für eine schnelle und kostengünstige Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs nicht sinnvoll. Neue U-Bahnlinien sind zu teuer und die Planung und der Bau neuer U-Bahn-Strecken benötigt viel Zeit.

Lieber 100 km Straßenbahn als für das gleiche Geld nur 5 km U-Bahn

In Berlin werden rund 32% aller Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt, 27% mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 40% mit dem Auto und Motorrad. Nahezu jeder zweite Haushalt besitzt kein Auto. Gleichzeitig wurden am Potsdamer Platz, am Leipziger Platz, in der Friedrichstraße und am Alexanderplatz in mehreren Stockwerken Tiefgaragen für über 10.000 Auto-Stellplätze gebaut. Dadurch wird der Autoverkehr noch mehr als bisher direkt in die Innenstadt gezogen. Die NaturFreunde fordern vom Berliner Senat eine neue Verkehrspolitik. Im Zentrum einer solchen Politik muss der schienengebundene öffentliche Personennahverkehr als Massenverkehrsmittel für die Metropole Berlin stehen. Neue U-Bahnlinien sind mehr als 20 mal so teuer wie neue Tramlinien. Die Investitionskosten der Straßenbahn betragen mit 8 Millionen Euro pro Kilometer lediglich ein Zwanzigstel der U-Bahnkosten, die in Berlin in den letzten Jahren auf 160 Millionen Euro pro km gestiegen sind. Alleine der Bau der U-Bahn vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof kostete für ganze drei U-Bahn- Stationen mindestens 300 Millionen Euro. Mit dem gleichen Geld hätte man in Berlin über 60 Kilometer neue Straßenbahnlinien bauen können.

Die NaturFreunde fordern den Bau von neuen Straßenbahnstrecken, hier insbesondere den Neubau folgender Strecken:

  • Warschauer Straße bis Hermannplatz
  • Alexanderplatz über Potsdamer Platz bis zum Rathaus Steglitz
  • Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße
  • Anschluss des Märkischen Viertels an die Straßenbahn mit einer Verlängerung bis nach Frohnau
  • Anbindung an den Bahnhof Ostkreuz
  • Anbindung Wissenschaftsstadt Adlershof (Wista)

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Quelle:
Presseinformation vom 29.01.2015
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
Tel.: 030/29 77 32 65, Fax: 030/29 77 32 80
E-Mail: presse@naturfreunde.de
Internet: www.naturfreunde.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2015


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