Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → MEINUNGEN


STANDPUNKT/676: Olympia - BUND fordert klare Aussagen zu Umsiedlungsflächen (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - 11. Februar 2015

Olympia: BUND fordert klare Aussagen zu Umsiedlungsflächen

Hafenerweiterung nach Moorburg muss tabu sein


Nach Bekanntwerden der zwischen dem Hamburger Senat und den Hafengesellschaften HPA und HHLA unterzeichneten Absichtserklärung im Rahmen der Olympiabewerbung fordert der BUND eine 100-prozentige Transparenz zu den weiteren Planungen. Die Vereinbarung mit der Hamburg Port Authority (HPA) und der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zielt im Wesentlichen darauf, dass den im Hafen ansässigen Unternehmen im Falle eines Umzugs keine Nachteile entstehen und adäquate Flächen angeboten werden.

Der BUND sieht diese Vereinbarung als Selbstverständlichkeit, warnt aber, dass von Seiten des Unternehmensverbands Hafen Hamburg (UVHH) und seines Präsidenten Gunther Bonz bereits jetzt auf Flächen im heutigen Stadtteil Moorburg geschielt werde. Bislang gebe es zwar keine offiziellen Äußerungen der Stadt hierzu - die Umsiedlung der großen Betriebe mit einem Flächenbedarf von über 100 Hektar dürfe jedoch keinesfalls zur weiteren Zerstörung der wertvollen Natur- und Kulturlandschaft im Hamburger Südosten führen.

"Der Slogan 'Kompakte Spiele in der Stadt' hört sich gut an. Einer Vertreibung der Menschen in Moorburg und einer Vernichtung des dort noch weitgehend intakten Naturraums wird sich der BUND aber entgegenstellen", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Auf Kritik stößt auch die Weigerung der Hafenwirtschaft, im Zuge der Nachnutzung des Kleinen Grasbrook keinen Wohnungsbau zuzulassen. "Wenn Olympia einen Schub für die Hamburger Stadtentwicklung bringen soll, dann müsse der neue Stadtteil auch für die Menschen nutzbar bleiben. Und es müsse ein Vorzeigestadtteil im Sinne von nachhaltigem Wohnen in der Metropole werden: Autofrei, klimaneutral und sozial ausgewogen.

Der BUND fordert, dass der Senat noch vor der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am 21. März 2015 aufzeigt, welche Flächen er für die Umsiedlung von Hafenbetrieben zur Verfügung stellen will. Davon hänge letztlich die Akzeptanz einer Olympischen Bewerbung bei der Bevölkerung ab.

*

Quelle:
Presseinformation Nr. 02/15, 11.02.2015
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
E-Mail: bund.hamburg@bund.net
Internet: www.bund.net/hamburg


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang