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STANDPUNKT/697: Für eine Zukunft jenseits der Braunkohle! (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - Hamburg, den 24. April 2015

Für eine Zukunft jenseits der Braunkohle!

ROBIN WOOD kritisiert Stimmungsmache von Konzernen und Gewerkschaften gegen Klimaschutzabgabe für Braunkohlekraftwerke


Aus Anlass der für morgen in Berlin angekündigten Großdemonstration von Beschäftigten aus dem Kohlesektor fordert ROBIN WOOD die kohleverstromenden Energiekonzerne und die Gewerkschaftsfunktionäre aus IG BCE und Verdi auf, die Energiewende nicht auszubremsen. Statt Panikmache mit unplausiblen Arbeitsplatzargumenten gegen den von der Bundesregierung geplanten Klimaschutzbeitrag für Kohlekraftwerke gilt es, für und mit den Menschen in den Revieren Pläne für eine Zukunft jenseits der Braunkohle zu entwickeln. ROBIN WOOD unterstützt daher die - ebenfalls morgen stattfindende - Demonstration und Menschenkette im Rheinischen Braunkohlerevier für konsequenten Klimaschutz und gegen die sozialen und ökologischen Schäden durch Braunkohleverstromung.

In den aktuellen Debatten verstecken die Energiekonzerne ihr Geschäftsinteresse hinter den Sorgen und Nöten der Beschäftigten. Für die Konzerne ist die Braunkohleverstromung bislang ein lukratives Millionengeschäft. Doch Braunkohleverstromung ist die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. Zudem haben sich durch die Energiewende die Anforderungen an den Kraftwerkspark deutlich verändert. Konventionelle Kraftwerke müssen witterungsbedingte Schwankungen aus der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien flexibel ausgleichen. Insbesondere die trägen Braunkohlekraftwerke haben da keine Zukunft. Konzerne, die ihre Geschäftspolitik den neuen Erfordernissen nicht anpassen, können die Bedürfnisse ihrer ArbeitnehmerInnen nach einem guten Leben und einer Tätigkeit mit Perspektive nicht erfüllen.

"Die Energiekonzerne haben es versäumt, sich auf die Energiewende einzustellen und den Beschäftigten reinen Wein einzuschenken", sagt Philip Bedall, Energieexperte bei ROBIN WOOD. "Je eher der erforderliche Strukturwandel in den Braunkohlerevieren begonnen wird, desto sozialverträglicher kann er gestaltet werden. Statt vorausschauende Unternehmenspolitik zu betreiben, setzen die Energiekonzerne jedoch seit Jahren weiter auf fossile Energieträger und insbesondere die sozial und ökologisch unverträgliche Braunkohle."

Im Jahr 2013 stammten 23,4 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien. Der Strommix der großen vier Energiekonzerne lag deutlich unter diesem Wert. EnBW erzeugte 2013 nur etwa 13 Prozent seines Stroms aus erneuerbare Energien. E.ON etwa acht Prozent, Vattenfall rund zwei Prozent und RWE - deutlich abgeschlagen - nur 0,6 Prozent.

Die Braunkohleförderung in Deutschland ist trotz des bedeutenden Anstiegs der erneuerbaren Energien im Strommix seit den 1990er Jahren auf einem nahezu konstant hohen Level. Während klimaschädlicher Braunkohlestrom derzeit profitabel exportiert wird, stehen bei den großen Energiekonzernen zahlreiche klimafreundlichere Gaskraftwerke still.

weitere Informationen:
www.robinwood.de/kohle

Mehr Infos zur Menschenkette im Rheinischen Braunkohlerevier am 25.4.15 unter:
http://anti-kohle-kette.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 24.04.2015
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
Internet: http://www.robinwood.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2015

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