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STELLUNGNAHME/009: Werraversalzung - Wissenschaft als Medienereignis (WWA)


Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. - Pressemitteilung - 21. September 2010

Werraversalzung

Wissenschaft als Medienereignis


Wie ein Medienereignis inszeniert untersuchten Mitarbeiter des Instituts ECORING die Werra bei Bad Sooden-Allendorf. Im Auftrag des Düngemittelherstellers K+S Kali GmbH wurden Jungfische gefangen und bestimmt. Schon am nächsten Tag waren die Ergebnisse der Untersuchungen in den Zeitungen zu lesen: die Fische sind "fitter" als im Vorjahr. Am selben Tag ging eine parlamentarische Anfrage der Fraktion Die Linke in den Geschäftsgang des Hessischen Landtags. Gegenstand der Anfrage ist die wissenschaftliche Kritik an den Ergebnissen der bisher von ECORING vorgelegten Gutachten.

Schon seit Jahren sind die Gutachten, die ECORING für die K+S Kali GmbH und für das Regierungspräsidium Kassel angefertigt hat, Gegenstand der Kritik. Unabhängige Gewässerkundler hatten die Ergebnisse als "wissenschaftlich nicht haltbar" bezeichnet. Die Jenaer Fischereibiologen F. Wagner und J. Arle hatten zudem bestätigt, dass der schlechte ökologische Zustand der Werra seine Ursache in der Belastung mit den Salzabwässern der K+S Kali GmbH hat und nicht etwa von der Landwirtschaft und den kommunalen Abwässern verursacht wird. "Die Kommunen haben ihre Hausaufgaben gemacht und entlang der Werra und der Weser Kläranlagen gebaut. Deren Kosten werden von den Bürgern getragen. Wir erwarten, dass auch der Verursacher der Werraversalzung endlich die verfügbaren technischen Verfahren umsetzt, um die Salzeinleitung in die Werra und in den Untergrund zu beenden", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz.

Die umstrittenen Gutachten sind bisher nur in Ausschnitten veröffentlicht und entziehen sich deshalb der wissenschaftlichen Überprüfung. Dies hat der Kölner Verwaltungsrechtler Prof. Dr. Breuer in einer Einwendung gegen die geplante Abwasserleitung vom Fuldarevier an die Werra gerügt.


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Quelle:
WWA, Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.
Pressemitteilung, 21.09.2010
Tel. 05545/95 01 08
E-Mail: WWA.eV@web.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2010