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STELLUNGNAHME/136: Waldzustandsbericht 2013 - BUND fordert Wald statt Forste (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 21. November 2013

Waldzustandsbericht 2013: BUND fordert Wald statt Forste



Düsseldorf, 21.11.2013 / Anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2013 forderte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Nordrhein-Westfalen ein Umsteuern in der Waldpolitik. "Nur etwa ein Viertel der Bäume weist keine Schäden auf und der Anteil deutlich geschädigter Bäume nimmt zu", sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. "Jetzt rächt sich die verfehlte Waldpolitik der Vergangenheit."

Neben dem Klimawandel seien dafür nach wie vor die Schäden, die durch Schadstoffeinträge aus Industrie, Verkehr und industrieller Landwirtschaft verursacht wurden und werden, ursächlich. Diese könnten - wenn überhaupt - bestenfalls langfristig kompensiert werden. In diesem Zusammenhang sei der Bau neuer Anlagen zur Massentierhaltung ebenso kontraproduktiv wie das Festhalten von Teilen der Landesregierung am Bau neuer Kohlekraftwerke.

"Außerdem macht sich negativ bemerkbar, dass ein Großteil unserer Wälder keine Wälder im ökologischen Sinne sind, sondern Plantagen", sagte Sticht. Der Waldzustandsbericht sei nicht von ungefähr eher ein Baumzustandsbericht und beziehe sich weniger auf die Lebensräume der Bäume. Im monotonen Forst seien Bäume anfälliger für alle möglichen Stressfaktoren. Nach Ansicht des BUND haben alle heimischen Baumarten die besten Aussichten, wenn sie sich als Teil ihrer naturnahen Lebensräume entwickeln könnt en.

"Im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel wird es entscheidend sein, die zahlreichen Aufforstungsexperimente Vergangenheit sein zu lassen und zukünftig auf aus sich selbst heraus gewachsene Wälder zu setzen, also auf Waldökosysteme statt auf Forste", sagte Sticht.

Der BUND fordert daher, staatliche Förderungen für Aufforstungen stark einzuschränken sowie auf landeseigenen Flächen die künstliche Verjüngung einzustellen. Dies würde zusätzlich positive Effekte für den Schutz der biologischen Vielfalt und andere Wohlfahrtswirkungen haben.

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Quelle:
Presseinformation, 21.11.2013
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2013