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ATOM/105: Strahlende Wege - Straßen, Schienen und Gewässer, ohne Castorfracht geht's besser ... (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Gemeinsame Pressemitteilung vom 29.05.2017

BBMN und BBU begrüßen das juristische Vorgehen der Gemeinde Neckarwestheim


(Bonn, Stuttgart, 29.05.2017) Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) und sein Dachverband, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), begrüßen ausdrücklich das juristische Vorgehen der Gemeinde Neckarwestheim gegen die drohenden Castor-Atommülltransporte auf dem Neckar von Obrigheim nach Neckarwestheim. Gleichzeitig rufen beide Organisationen die Bevölkerung zur Teilnahme an weiteren Protesten gegen die gefährlichen Atomtransporte auf.

Die Gemeinde Neckarwestheim hat kürzlich beim Verwaltungsgericht Berlin einstweiligen Rechtsschutz beantragt, um die drohenden Castortransporte zu stoppen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass das Gericht erst Mitte Juni ein Urteil verkünden wird. Der BBMN und der BBU appellieren allerdings an das Gericht möglichst schnell zu urteilen, damit mit dem ersten Castortransport, der schon bald erfolgen könnte, nicht Fakten geschaffen werden. Zudem rufen die beiden Organisationen weitere Kommunen dazu auf, den juristischen Protest der Gemeinde Neckarwestheim zu unterstützen.

Erstmalig sollen in der Bundesrepublik Transporte von hochradioaktiven abgebrannten Brennelementen auf einem Binnengewässer erfolgen. Der BBMN und der BBU bezeichnen die bereits genehmigten Castortransporte als riskant und gefährlich, zudem wird das Atommüllproblem nur verlagert und nicht gelöst. Wiederholt haben Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände kreativ gegen die Transporte demonstriert. Jetzt ruft das "Bündnis Castor neckarfrei", dem rund 15 Initiativen und Verbände angehören, zu Protesten am "Tag X" auf. In einer Information des "Bündnis Neckar castorfrei" heißt es dazu:

"Da inzwischen die Transportgenehmigung erteilt wurde, gehen wir davon aus, dass der Abstand vom Leertransport zum ersten hochradioaktiven Transport aus Obrigheim sehr kurz sein wird. Die Schiffe fahren vermutlich in Neckarwestheim erst dann los, wenn die ersten drei CASTOREN in Obrigheim beladen sind. Das heißt, sie fahren früh morgens in Neckarwestheim los, entladen die nächsten drei Leer-Castoren in Obrigheim und ankern über Nacht dort. Der Transport mit dem hochradioaktiven Atommüll startet dann voraussichtlich am nächsten Tag nach Neckarwestheim. Mit dem Leertransport müsst Ihr Euch also voraussichtlich auf mehrere Tage Protest und Widerstand einrichten! Für den Tag des ersten von fünf Castor-Transporten werden wir zu einer Demo und weiteren Protestaktionen während des Transports an und über dem Neckar aufrufen."

Ausführliche Informationen über die anstehenden Transporte und die geplanten Protestaktionen findet man unter:
https://neckar-castorfrei.de,
http://www.bbmn.de sowie
http://www.atomerbe-obrigheim.de.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2017

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