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ATOM/115: Strahlende Wege - gegen den Strom ... (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Pressemitteilung vom 20.06.2017

BBU ruft weiterhin zum Protest gegen Castortransporte auf


(Bonn, Stuttgart, 20.06.2017) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft weiterhin zum Protest gegen die drohenden Castor-Atommülltransporte vom Atomkraftwerk Obrigheim nach Neckarwestheim auf. Die hochgefährlichen Transporte sollen über den Neckar erfolgen.

Das Verwaltungsgericht Berlin hat am Dienstag (20.06.2017) einen Eilantrag der Gemeinde Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) gegen die bevorstehenden Atommülltransporte abgelehnt. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand bezeichnete in einer ersten Reaktion das Urteil als bedauerlich, aber auch als vorhersehbar. "In der langjährigen Geschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung haben die Gerichte immer wieder mehrheitlich für die Interessen der Atomindustrie entschieden. Zur Durchsetzung der Interessen der betroffenen Bevölkerung bleiben Proteste weiterhin notwendig", so Udo Buchholz.

Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN) und sein Dachverband, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), hatten im Mai das juristische Vorgehen der Gemeinde Neckarwestheim gegen die drohenden Castor-Atommülltransporte auf dem Neckar von Obrigheim nach Neckarwestheim ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitig riefen beide Organisationen die Bevölkerung zur Teilnahme an weiteren Protesten gegen die gefährlichen Atomtransporte auf.

Erstmalig sollen jetzt in der Bundesrepublik Transporte von hochradioaktiven abgebrannten Brennelementen auf einem Binnengewässer erfolgen. Der BBMN und der BBU bezeichnen die bereits genehmigten Castortransporte als riskant und gefährlich, zudem wird das Atommüllproblem nur verlagert und nicht gelöst. Wiederholt haben Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände kreativ gegen die Transporte demonstriert. Jetzt ruft das "Bündnis Castor neckarfrei", dem rund 15 Initiativen und Verbände angehören, zu Protesten am "Tag X" auf. In einer Information des "Bündnis Neckar castorfrei" heißt es dazu: "Sollte es tatsächlich zu einem ersten Transport kommen, dann werden wir am Tag der Fahrt der Transportschiffe von Neckarwestheim nach Obrigheim zu Protesten und Aktionen aufrufen und wir werden als Anlaufpunkt eine Mahnwache in Gundelsheim einrichten. Soweit es die Umstände zulassen, werden wird dann auch über alle Ereignisse informieren, beachten Sie bitte dazu auch unsere Angebote per Twitter, E-Mail-Newsletter und Alarm-SMS (Infos auf unserer Webseite). Für den eigentlichen Transporttag haben wir dann in Heilbronn eine Mahnwache angemeldet und rufen in Heilbronn zu einer Demonstration auf."[1]

Ausführliche Informationen über die anstehenden Transporte und die geplanten Protestaktionen findet man unter:
https://neckar-castorfrei.de

Weitere Informationen unter:
http://www.bbmn.de sowie
http://www.atomerbe-obrigheim.de

Der BBU weist zudem darauf hin, dass derzeit eine Protest-Floßfahrt gegen Urantransporte stattfindet, die auf der Mosel und dem Rhein durchgeführt wird. Und am Sonntag (25. Juni) werden Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände mit einer 90 Kilometer langen Menschenkette von Aachen bis zum Atomkraftwerk Tihange in Belgien für den international notwendigen Atomausstieg demonstrieren. Auch der BBU ruft zur Teilnahme auf.

Informationen zu diesen Protestaktionen:
http://www.robinwood.net/blog/flosstour/
https://www.chain-reaction-tihange.eu/de/

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.


Anmerkung:
[1] https://neckar-castorfrei.de/informiert-sein/pressemitteilungen/167-die-ersten-castoren-warten-update-und-einschaetzung

*

Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2017

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