Gemeinsame Presseerklärung von Buirer für Buir, BUND, Campact, Greenpeace und NaturFreunde Deutschlands vom 1. Oktober 2018
Großdemonstration am 6. Oktober für den Erhalt des Hambacher Waldes:
Deutlich mehr als 20.000 Teilnehmende erwartet
Köln/Buir: Deutlich mehr als 20.000 Teilnehmende erwarten die Organisatoren bei der Großdemonstration am Samstag, dem 6. Oktober, am Hambacher Wald. Aufgrund des überwältigenden Zuspruchs wird der ursprünglich geplante Demonstrationszug nun als zentrale Protestveranstaltung ab 12:00 Uhr auf einer Fläche nahe der Waldkante stattfinden, erklärten die Organisatoren.
Die Veranstalter der Großdemonstration, Initiative Buirer für Buir, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, Greenpeace und die NaturFreunde Deutschlands, fordern vom Energiekonzern RWE, auf die geplante Rodung des Hambacher Waldes zu verzichten. Damit lege RWE die Axt an die Arbeit der Kohlekommission der Bundesregierung, die derzeit über den Kohleausstieg verhandelt, kritisiert das Bündnis.
Auch bekannte Künstler unterstützen die Großdemonstration am kommenden Samstag. So werden unter anderem die Pop-Rock-Band Revolverheld, der Kölner Musiker Eddi Hüneke - Gründer der Wise-Guys - und aus Berlin die Singer-Songwriter Höchste Eisenbahn auf der Kundgebung am Hambacher Wald spielen.
"Den Hambacher Wald retten, den Kohleausstieg durchsetzen - das wollen wir mit dem großen, bunten und friedlichen Protest erreichen", erklären die Organisatoren.
Der Protest gegen die Abholzung des 12.000 Jahre alten Waldstücks wird immer breiter. Mehr als 775.000 Menschen unterstützen bereits den Online-Appell "Hambacher Wald: Retten statt roden", in dem die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung aufgefordert werden, sich für den Erhalt des Hambacher Waldes einzusetzen.
Großdemonstration: Wald retten - Kohle stoppen!
6. Oktober 2018, 12 Uhr
Bahnhof Buir, Hambacher Wald
Weitere Informationen:
www.stop-kohle.de
Andreas Büttgen, Sprecher der Initiative Buirer für Buir:
"RWE und das Land NRW haben nicht nur dem Hambacher Wald und damit meiner
Heimat massiven Schaden zugefügt, sondern auch den Menschen, die hier
leben. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam ein starkes Signal an
Konzern und Landesregierung geben: Der Hambacher Wald ist ein Symbol der
Einheit und der Zukunft - für uns vor Ort und weit darüber hinaus. Wir
vertrauen auf den Wandel. Wir gestalten den Wandel."
Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND NRW:
"RWE hat wegen der beim Oberverwaltungsgericht Münster anhängigen
BUND-Klage noch kein Recht zu roden. Trotzdem schafft der Konzern im
Hambacher Wald tagtäglich Fakten, indem er Schneisen schlägt, Waldwege zu
Trassen für schweres Räumgerät erweitert und kahlschlagartige Lichtungen
holzt. Das sind klare Verstöße gegen die gerichtliche Stillhalteerklärung.
Die Landesregierung macht sich dabei zum Büttel von RWE und untergräbt den
Rechtsstaat, das stößt bei immer mehr Menschen auf großes Unverständnis."
Sweelin Heuss, Geschäftsführerin und Sprecherin von Greenpeace:
"Das Fraunhofer Institut hat errechnet, dass Deutschland bis 2030
vollständig und versorgungssicher aus der Kohle aussteigen kann und der
Hambacher Wald nicht gerodet werden muss. Rechtsgutachten bestätigen, dass
dieses sogar unzulässig ist. RWE torpediert diesen wichtigen demokratischen
Prozess und Hunderttausende wollen sich das nicht länger gefallen lassen.
Es ist an der Zeit für Ministerpräsident Laschet, RWE im Hambacher Forst zu
stoppen. Die Lösung für einen gesamtdeutschen Kohleausstieg liegt bei der
Kohlekommission."
Christoph Bautz, Geschäftsführender Vorstand von Campact:
"Was Gorleben für die Anti-Atom-Bewegung war, wird der Hambacher Wald für
die Anti-Kohle-Bewegung sein. RWE hat die Mitte der Gesellschaft gegen sich
aufgebracht - und wird erneut verlieren. Viele Tausende Menschen lassen am
6. Oktober die größte Demonstration gegen die Kohle entstehen, die das
Rheinische Revier bisher gesehen hat. Gemeinsam verteidigen wir den Wald
und unser Weltklima."
Uwe Hiksch, Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands und Anmelder der
Großdemonstration:
"Die Resonanz auf unseren Aufruf für den Protest am 6.10. ist
überwältigend. Wir erwarten mehr als 50 Busse, viele Tausende Teilnehmer,
die mit der Bahn anreisen und Unzählige aus der Region. Unser bunter und
friedlicher Protest wird deutlich machen: Der Hambacher Wald muss bleiben.
Gemeinsam werden wir RWE die rote Karte zeigen und für einen Kurswechsel in
der Kohlepolitik demonstrieren."
*
Quelle:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Telefon: 0211/30 20 05-0
E-Mail: bund.nrw@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2018
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