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WALD/403: Hambacher Forst - sukzessive abgebaut ... (Michael Zobel)


13. Oktober 2019 - 66 Monate Waldspaziergang - Pflanzaktion im Hambacher Forst

Einladung an alle Wald- und NaturschützerInnen, PressevertreterInnen, Mitmenschen...

von Michael Zobel, 30. September 2019


Guten Tag zusammen,

vor einem Jahr endete die völlig sinnfreie Räumung der Baumhäuser im Hambacher Wald. Eine Woche später verkündete das Oberverwaltungsgericht Münster den neuerlichen Rodungsstopp. Viele Menschen dachten damals, der Hambacher Wald sei gerettet. Doch dem ist nicht so. Und genau das werden wir erneut zum Thema machen.

Alle Wälder, Dörfer, Inseln bleiben! - 13. Oktober 2019 - Pflanzaktion im Hambacher Forst - Treffpunkt: 11.30 Uhr Kieswerk Collas

Sonntag, 13. Oktober 2019, Wald statt Kohle - 66 Monate Waldspaziergänge - diesmal mit Baumpflanzaktion:
https://www.facebook.com/events/697249790793921/

HAMBI BLEIBT...bedroht!

Vor einem Jahr endete die rechtswidrige Räumung im Hambacher Wald. RWE will den Wald für den Braunkohleabbau roden. Durch einen Eilentscheid konnte die Rodung ausgesetzt werden. Auch in diesem Winter darf im Hambacher Wald nicht gerodet werden. Der Schutzstatus als FFH-Gebiet muss noch geklärt werden. Doch die Atempause wird zur Durststrecke für den Wald .

RWE baggert im Eiltempo immer näher an den Wald und schafft damit Fakten bevor das Gericht urteilen kann. Die Bagger stehen 50m vor dem Wald, vor einem Jahr waren es noch 600m. Doch jeder Meter ist ein Meter zu viel und bedroht das bereits angeschlagene Ökosystem des Waldes. RWE untergräbt damit alle schönen Worte der Landesregierung, der Kohlekommission und des Konzerns selbst, dass der Erhalt des Waldes "wünschenswert" sei. Die Politik versagt im Angesicht der Klimakrise. Jetzt müssen wir handeln:

Pflanzen statt Baggern

Im Rahmen des Waldspaziergangs am 13. Oktober wollen wir mit einer Pflanzaktion auf die akute Bedrohung für den Hambacher Wald aufmerksam machen. Wie die Studie "Hambacher Forst in der Krise" bestätigt, droht der Wald durch den Tagebau auszutrocknen.
https://www.greenpeace.de/presse/publikationen/hambacher-forst-der-krise

Deswegen werden wir mit dem Spaten den ersten Schritt zur Verbesserung der Situation selber in die Hand nehmen. An diesem Tag werden wir junge Bäume am "Jesus-Point" und an der Rodungskante pflanzen, sinnbildlich für die 500m Pufferzone, die der Wald zum Schutz braucht. Kommt bitte alle in rot und bringt Spaten, Gießkannen und Wasser mit! Bitte keine eigenen Bäume mitbringen.

Widerstand pflanzen

Am 13. Oktober wollen wir auch auf die Räumung zurückblicken. Darauf, wie der Widerstand rund um den Wald eine neue Welle der Klimabewegung mit geprägt hat. Aber auch auf die Repression und die vielen seelischen und körperlichen Verletzungen, die Menschen aus den Besetzungen dabei erlebt haben.

Warum wir Bäume pflanzen:

  • Sie wirken kühlend für das Mikroklima
  • Sie schützen den Wald vor dem Austrocknen
  • Sie sind überlebenswichtig im Angesicht der Klimakrise
  • Sie speichern das für den Tagebau abgepumpte Wasser
  • Sie stehen für die Zukunft einer zerstörten Region
  • Sie stehen für einen schnellstmöglichen Kohleausstieg

Wir freuen uns auf einen kraftvollen Waldspaziergang und eine zukunftsweisende Pflanz-Aktion.

Bis bald im Wald, in den Dörfern, auf den Straßen,
Eva Töller, Michael Zobel und viele UnterstützerInnen

*

Quelle:
Michael Zobel, 30. September 2019
Naturführer und Waldpädagoge
E-Mail: info@zobel-natur.de
Internet: www.naturfuehrung.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2019

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