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MELDUNG/118: Weltwassertag 2016 - BUND fordert besseren Grundwasserschutz (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 21. März 2016

Weltwassertag 2016

BUND fordert besseren Grundwasserschutz


Düsseldorf, 21.03.2016 | Anlässlich des morgigen Weltwassertags 2016 fordert der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen verstärkten Einsatz der Landesregierung für den Schutz des Grundwassers.

"Das Grundwasser bleibt ein Stiefkind des Gewässerschutzes", sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht." Mittlerweile sind 40 Prozent des Grundwassers durch eine überhöhte Nitratbelastung in einem schlechten Zustand. Dabei ist das Grundwasser nicht nur eine wichtige Ressource für unser Trinkwasser, sondern auch ein unterschätzter Lebensraum."

Grundwässer bilden eigene Ökosysteme, in denen eine Vielzahl von Lebewesen vorkommt. Grundwassertiere wie Muschelkrebs, Hüpferling, Brunnenkrebs, und Gliederwurm tragen zur Reinhaltung des Wassers bei, indem sie sich von Bakterien ernähren und organisches Material zerkleinern.

"Auch dieses Ökosystem muss geschützt werden", fordert der BUND-Gewässerschutzexperte Paul Kröfges. "Trotzdem wird weiter Gülle aus Massentierhaltungen und Gärreste aus Biogasanlagen im Übermaß aufgebracht." Die Gülleflut sei mittlerweile selbst im Sauerland, Bergischen Land und der oberen Erft angekommen, wo sich auch empfindliche Grundwasserlebensräume befinden.

Neben der Verbesserung der bundesgesetzlichen Bestimmungen wie der Düngeverordnung muss nach Ansicht des BUND aber auch die Landesregierung aktiver werden. Beratungsprogramme für die Landwirtschaft hätten in der Vergangenheit kaum Effekte gebracht. "Da wird viel Geld ohne nennenswerten Effekt verpulvert", so der BUND-Chef Sticht. Stattdessen fordert der Umweltverband von der Landesregierung die Aufstellung von Grundwassersanierungsplänen. Auch müssten die Landwirte für die Grundwassernutzung zur Kasse gebeten werden. Wie andere Nutzer auch sollten sie nicht länger vom Wasserentnahmeentgelt befreit werden.

Ohne eine Trendwende beim Grundwasserschutz, so der BUND, müsste letztendlich der Verbraucher durch eine teure Wasseraufbereitung für die Fehlentwicklungen bezahlen. 42,5 Prozent des NRW-Trinkwassers stammen derzeit aus dem Grundwasser.


Hinweis:
Die neue BUND-Broschüre "Steter Tropfen höhlt den Stein - aktiv werden für den Grundwasserschutz vor Ort" finden Sie hier
http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvnrw/PDF_Dateien/Themen_und_Projekte/Wasser/BUND-Grundwasserbroschu__re-160118-WEB-A4.pdf

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Quelle:
Presseinformation, 21.03.2016
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2016

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