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ERSTAUFLAGE/531: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2535 (SB)


Der Seelen-Kerker

von Frank Borsch

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2535


Frequenzfolger Sinnafoch und sein Okrill Philip erreichen nach einer Woche Flug die Heimatwelt des Vatrox, Hibernation-6. Dort wird er auf die Feste des Frequenzmittlers Cedosmo, dem die Kriegsordonnanz Vertebris zur Seite steht, zitiert. Entgegen Sinnafochs Erwartung wird er nicht belobigt, sondern degradiert. Alle Beteuerungen, daß er unendlich viel über die Terraner, die von der Frequenz-Monarchie unterschätzt wurden, erfahren habe, zählen nicht. Auf Anordnung von VATROX-CUUR ist er nur noch Kommandant eines Schlachtlichts - und eine Kriegsordonnanz wird ihm ebenfalls nicht zugeordnet.

Dadurch läßt sich Sinnafoch, der sich zu Höherem berufen fühlt, nicht beirren. Er beauftragt die Okrivar, dem Okrill Philip eine Induktivzelle einzupflanzen, was zur Folge hat, daß das Tier Intelligenz entwickelt. Philip lernt schnell und Dinge, an die er nie zuvor im Leben gedacht hätte. Außerdem tritt er in einen inneren Dialog mit der Induktivzelle ein, die ihn Dinge über die Welt lehrt. Auch aus diesem Grund ist der Okrill von tiefem Dank gegenüber Sinnafoch erfüllt.

Dieser kommandiert das Schlachtlicht CORRALSO, und zu seinem ersten Offizier hat er den unter seinem Vorgänger degradierten Okrivar Kruuper ernannt. Der verfügt über ein ausgezeichnetes taktisches Geschick und bewährt sich hervorragend als Sinnafochs Stellvertreter, als er eine Armada aus 200 Tefroder-Raumschiffen durch einen Bluff zum Abzug bewegt. Kruuper vermeidet Blutvergießen, wo es geht - zu seinem Leidwesen geht das nicht oft genug. In Philip findet er einen treuen Freund.

Als es zu einer Verwerfung im übergeordneten Raum kommt, die durch eine Supernova ausgelöst wird, nutzt Sinnafoch den Umstand, daß eine Kommunikation mit seinen Vorgesetzten nicht möglich ist, und verschafft sich Zugang zu den Flottendatenbanken. So erfährt er über die Lage in Hathorjan und daß Cedosmo ein Teil der Flotte abziehen will. Das hält Sinnafoch für einen schweren Fehler.

Bald fällt sein unerlaubter Zugriff auf die Datenbank auf, und er wird erneut zur Feste Cedosmos zitiert. Dort empfängt ihn aber nur Vertebris, der ihm eine Warnung seines Herrn zukommen läßt, daß er Kommandant eines Schlachtlichts sein, nichts anderes. Das solle er besser nicht vergessen.

Zurück an Bord kommt Sinnafoch Kruuper auf die Schliche. Der Okrivar hat sich anscheinend einen Sprachfehler zugelegt und tut aus Schutzgründen so, als sei er einfältig. Der Kommandant verlangt von ihm, daß er seine "speziellen Fähigkeiten" einsetzt und ihm einen unauffälligen Zugang zum Flottenfunk verschafft, andernfalls droht er ihm, seine Heimatwelt Canthilom zu zerstören.

Aus Verzweiflung darüber will sich Kruuper umbringen, aber er wird von Philip gerettet, der den langen Riß, den der Okrivar in seinen Schutzanzug geschnitten hat, mit Speichel zuklebt. Kruuper gerät darüber in Wut und ist verbittert, aber letztlich mag er den Okrill und kann ihm nicht wirklich böse sein. Inzwischen hat das "Tier" mit Hilfe eines technischen Geräts, das seine Gedanken in Sprache faßt, sprechen gelernt.

Nun baut Kruuper dem Frequenzfolger eine wichtiges technisches Gerät in den Gedankenaufzeichner des Okrills ein und bittet anschließend um seine Entlassung. Sinnafoch sagt, er wolle es sich überlegen. Dann loggt er sich abermals in den Flottenfunk ein und fliegt selbstverständlich sofort auf. Wieder muß er nach Hibernation-6 zurückkehren. Aber diesmal läuft es anders. Er wird von Vertebris empfangen und provoziert diesen maßlos, so daß er wütend wird und Sinnafoch anspringen will. Doch da schnellt die lange Zunge Philips vor und versetzt dem Angreifer einen so starken Stromschlag, daß er verkohlt.

Rasch eilen Sinnafoch und Philip los und suchen Cedosmo, den sie finden und töten. Aber sein Vamu kann keinen neuen Körper beseelen, da es mit dem Seelen-Kerker, den Kruuper in den Gedankenaufzeichner Philips eingebaut hat, eingefangen wird. Sinnafoch übernimmt die Kontrolle über die Feste und erfüllt dem Okrill den Wunsch, Kruuper wieder in seine Dienste zu nehmen.

Laut der Kosmogenie der Vatrox haben diese sich vor rund zehn Millionen Jahren gegen ihre Herren, die Anthurianer, erhoben. Dann schafften sie sich eigene Diener an und machten diese mit dem von den Anthurianern übernommenen Polyport-Netz vertraut. Über Jahrtausende hinweg sammelten die Vatrox Psi-Materie, die schließlich einen Ozean auf Anthuresta füllte. Dieser wuchs 30.000 Jahre lang und wurde PARALOX-ARSENAL genannt. Die Vatrox kämpften auf der Seite von VATROX-CUUR gegen VATROX-VAMU.

Das PARALOX-ARSENAL war eine mächtige Waffe, ganze Sternenhaufen konnten mit seiner Hilfe zerstört werden. Nach 80.000 Jahren ging jedoch die sogenannte Hyperdepression zu Ende. Sie hatte bis dahin den Vatrox eine überlegene Technologie beschert, so daß sie ihren zeitlosen Vorsprung verloren. Die Verbindung zwischen den elf Galaxien der Vatrox brach zusammen, nur das Polyport-Netz funktionierte noch. Die unterworfenen Völker trennten sich von ihren Herren.

Mit der Psi-Materie des ARSENALS errichteten sich die Vatrox eine Zuflucht. Die Materie wurde über die Polyport-Höfe, die Distribut-Depots und Handelssterne verteilt. Das ganze Netz wechselte die Existenzebene und wurde für die Feinde unerreichbar. Die Vatrox zogen sich auf acht Hibernationswelten zurück - zwei in Anthuresta, sechs in Hathorjan - und warteten die Zeit der nächsten Hyperdepression ab, die ihnen wieder zur alten Stärke verhelfen sollte.

Nach eineinhalb Millionen Jahren war es so weit. Aufgrund einer Hyperdepression fiel das Polyport-Netz in den Normalraum. Das ewige Vamu beseelte die aus Genproben geschaffenen Körper. Die Vatrox erkämpften sich schleunigst die Kontrolle über das Netz, um VATROX-VAMU zuvorzukommen. Nach 27.000 Jahren war die Hyperdepression erneut zu Ende.

Bei der nächsten Phase erreichte das PARALOX-ARSENAL fast die kritische Größe und wurde geteilt. Die Vatrox setzten die Psi-Materie ein, um irgendwann dauerhaft herrschen zu können und nicht immer durch lange Phasen der Hibernation zum Nichtstun gezwungen zu sein. Beim nächsten Erwachen stellten sie fest, daß ein Teil des Polyport-Netzes schon Jahrtausende zuvor in den Normalraum gefallen, teils beschädigt und besetzt worden war. Außerdem war das PARALOX-ARSENAL verschwunden.

21. März 2010