Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/601: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2605 (SB)


Die Planetenbrücke

Verena Themsen

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2605


Das aus der Milchstraße verschwundene Solsystem samt seiner Bewohner ist in eine 143 Lichtjahre durchmessenden Raumblase in einem bisher unbekannten Teil des Universums versetzt worden. Die dort herrschenden fremdartigen Strahlungs- und Kräfteverhältnisse verursachen in den Positroniken weiterhin folgenreiche Fehlerquoten bis hin zu Totalausfällen.

Die Solsystem-Bewohner wollen wissen, wohin es sie verschlagen hat. Die erste Erkundung weit hinein in die Tiefen der Raumblase, in die vermutlich nie zuvor ein Mensch vorgedrungen ist, unternimmt die EX-33 BOMBAY, ein LFT-Raumer der EXPLORER-Klasse. Auf dem Weg zum nächstgelegenen Sternensystem wird das Entdeckerschiff vorzeitig aus dem Hyperraum herausgestoßen und mit einer von maximalen Hpyerenergieschwankungen durchdrungenen, irrlichternen Umgebung konfrontiert.

Kommandant Oberst Nuruzzaman entscheidet sich in Absprache mit seiner Stellvertreterin, der Irmdomerin Oberstleutnant Jenke Schousboe, alle vier SKARABÄEN zwecks Erkundung auszuschleusen. Eine gefährliche Mission, denn die Bordpositroniken der Beiboote vermögen es kaum, die ständigen Energiefluktuationen einzukalkulieren. Prompt geht der Versuch schief, ein Irrlicht bringt die AGHORA zur Explosion, und fast hätten sie auch noch die RUDRA, die schwer beschädigt geborgen wird, verloren. Nach der Gedenkzeremonie für die ums Leben gekommenen Besatzungsmitglieder kommt der Kosmopsychologe Aiden mit der immer so unnahbar wirkenden, attraktiven Stellvertretenden Kommandantin, die das Unglück innerlich aufgewühlt hat, ins Gespräch. Sie möchte die Nacht nicht allein sein und nimmt ihn mit in ihre Kabine. Er verschwindet, bevor sie am nächsten Morgen erwacht. Stunden später schaut Aidens Zwillingsbruder Zachary Jenke Schousboe zufällig direkt in die Augen und wendet den Blick schuldbewußt ab, als ob er Bescheid wüßte - was zutrifft, denn die Zwillinge sind telepathisch ständig miteinander verbunden.

Die BOMBAY erreicht nach einem Überlichtflug wie geplant die Galaxis Next Stop. Zwei der Planeten wecken die Aufmerksamkeit. Beide weisen den gleichen Durchmesser von etwa 11.000 Kilometern auf, der eine von einer Sauerstoff-, der andere von einer Giftgasatmosphäre umgeben. Die Besonderheit: Die Zwillingsplaneten sind durch einen Tubus von 1.000 Kilometer Durchmesser und einer Länge von über 200.000 Kilometern fest verbunden, eindeutig das Werk einer weit fortgeschrittenen Technologie. Die EX-33 nimmt Kurs auf das die beiden Planeten verbindende Monumentalbauwerk, auf dem sich eine überdimensionierte Stadt mit geschätzten einer Milliarde Bewohnern befindet; Kontaktversuche scheitern. Hyperphysikalische Anomalien lassen den LFT-Raumer beim Anflug fast abstürzen, eine Landung kann nicht durchgeführt werden.

Plan B kommt zur Anwendung. Für den Erkundungsflug mit der VAHANA zum Sauerstoffplaneten hält der Kommandant den Kulturdiagnostiker Zachary für das geeignetste Besatzungsmitglied, um Kontakt mit den dortigen Einwohnern aufzunehmen, deren Entwicklungsstand eine nur sehr entfernte Ähnlichkeit mit der einst im Jahr 1900 erreichten terranischen Technologiestufe aufweist. Als Expeditionsleiterin und Pilotin des LT-SKARABÄUS wird Jenke Schousboe eingeteilt sowie weitere Spezialisten und Raumsoldaten.

Die lediglich zwei Planetensprachen, ein von Pfeifen durchmischtes Knattern der Sprechsegel, hat der Translator beim Abhören des örtlichen Senders "Kontinentale Umschau" schnell entschlüsselt. Die Bewohner nennen sich Favadarei und ihren Planeten Faland. Während des langsamen Sinkfluges bringen Energiefeld-Fluktuationen die Positronik des Beibootes durcheinander. Der SKARABÄUS muß ausgerechnet dort in Ufernähe notwassern, wo zahlreiche Favadarei an einer durch den Maschinen-Nekrolog feierlich ausgerichteten Maschinenbestattung teilnehmen. Der zu Grabe getragene Dampfer GHRUSSEV, die neuste Erfindung des kurz vor der V. Kompetenz stehenden jungen Denkers Shimco Patoshin, krachte auf seiner Jungfernfahrt gegen den Landungssteg und verzeichnet Totalschaden. Mit den Laufkrallen ordentlich ausholend und mit aufgeregtfarbenen Sinneskronen auf den Kopfknollen strömen die Favadarei neugierig bis ans Ufer, am schnellsten sprintet der anwesende Pressevertreter, dabei die klobige Kamera fest vom Greifgeflecht umschlossen.

In kürzester Zeit wird ein Floß gebaut und zur VAHANA übergesetzt, wo die wie drei Meter große Fadennudelmännchen aussehenden Einheimischen willkommen geheißen werden. Die sich als sehr friedfertig erweisenden Favadarei staunen über die übergroßen Kopfknollen und aufgeschwemmten Körper der Notgelandeten. Der Pressevertreter bekommt von der Expeditionsleiterin ein Interview samt Foto. Wie die Raumfahrer haben auch die Einheimischen den von dem Shathologen Kulslin vorangetriebenen Wunsch, den Tubus, von ihnen Shathrona genannt, zu erreichen und darüber hinaus auch die andere Welt, den Zwillingsplaneten. Doch wüßten sie nicht, wie das dafür benötigte FATROCHUN zu bauen sei, nur damit sei die Barriere der dysfunktionalen Gezeitenkorridore zu überwinden.

Nach kurzer Vorbereitungszeit beginnt zunächst die Reise zum eisigen Nordkontinent, wo das Shath steht. Mit der Röhrenbahn, die mittels Verbindung eines durch Überdruck erzeugten Schiebens in Verbindung mit einem ziehenden Vakuum vorangetrieben wird, fahren alle LFT-Wissenschaftler und einige Soldaten mit. Die Strecke führt tief ins Meer hinab, der Nachbarkontinent wird überquert, dann taucht die Röhrenbahn wieder ins Meer und erst wieder auf, als der Eiskontinent erreicht ist. Die reparierte VAHANA fliegt mit mehreren an Bord genommenen Favadarei als Gäste die gleiche Strecke, bis die Impulstriebwerke erneut ausfallen. Doch der Denker Shimco weiß Rat. Seine von ihm konstruierte Antriebstechnik mittels Gasdruck angetriebener Düsen macht aus dem SKARABÄUS einen Schaufelraddampfer, mit dem auch sie den kalten Nordkontinent erreichen.

In dieser weißen Hölle treffen sie mit den anderen Expeditionsteilnehmern zusammen. Auf dampfbetriebenen Schlitten kämpfen sie sich durch einen Schneesturm. Alle sind mit Favadarei-Harpunen und Armbrüsten bewaffnet, denn die hochtechnisierten Waffen der Raumfahrer funktionieren in diesem Universum wegen der Gravo-Verwerfungen nicht. Zachary wird von einem Raubtier getötet.

Die Favadarei ermöglichen, daß das schneegekühlte Gehirn des Zwillings nach Feststellung des Hirntods in der Stadt der Toten seine letzte Ruhe findet. Dort leben die großen Würmern ähnelnden Gleuken, die die Hirne der Verstorbenen vor dem Verfall schützen, indem sie abgestorbene Teile herausfressen und mit ihren Ausscheidungen die Gehirne lebendig halten. Mehr noch, die Hirnmassen vernetzen sich, kommunizieren. Das Zachary-Gehirn wird ein Teil von ihnen, saugt ihr Wissen auf und kann auch seinen Zwilling wieder telepathisch erreichen. Die vernetzten Gehirne der toten Favadarei wollen, daß die Fremden das Shath erreichen können, um die Macht der Nachhut zu brechen. Aiden erklärt den anderen, daß er mit Zachary wieder telepathisch verbunden ist und nun weiß, wie man ein FATROCHUN konstruieren kann.

In zwei Tagen intensiver Arbeit bauen die Favadarei das FATROCHUN, das sich als eng die VAHANA umschließendes Geflecht aus Metalldrähten, durchsetzt mit blauen Kristallen, herausstellt. Dieser hyperphysikalische Faradaysche Käfig soll positronische Fehlfunktionen verhindern. Wegen der ungenügenden Schleifung der Kristalle könnten jedoch Schwierigkeiten beim Annähern an das Shath auftreten. Bevor sie zu den Horizonten starten, verabschiedet sich telepathisch das Zachary-Gehirn für immer von seinem Zwillingsbruder.

25. Juli 2011