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ERSTAUFLAGE/702: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2706 (SB)


Michael Marcus Thurner

Sternengrab

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2706



Reginald Bull und seine JULES VERNE stecken in der Bredouille: Nicht nur, daß die Onryonen zur Jagd auf das Schiff geblasen haben und demjengen, der einen entscheidenden Hinweis zur Einbringung bietet, einen Zellaktivator versprechen, auch der an Bord befindliche onryonische Gefangene Marshall Caileec Maltynouc und der TLD-Agent Ghiyas Khosrau stellen eine große Gefahr dar. Nichtsdestotrotz wagt Reginald Bull die Flucht nach vorne und setzt Kurs auf das Schwarze Loch Tephaya, mitten hinein in die möglicherweise von Maltynouc gestellte Falle. Er will Richter Chuv des Atopischen Tribunals habhaft werden, der dort residieren soll.

Tephaya ist mit seinem Ereignishorizont von knapp 7700 Kilometern Durchmesser sozusagen der "ungezogene kleine Bruder" des Dengejaa Uveso, des zentralen Schwarzen Lochs der Milchstraße. Es gilt als Sternengrab, als Räuber, der schamlos unter den Sonnen in seiner Umgebung wildert und unberechenbar ist. Je näher die JULES VERNE ihrem Ziel kommt, desto chaotischer wird die Umgebung und desto unberechenbarer die Einflüsse des schwarzen Lochs auf das Schiff.

Keine Gefahr geht derzeit von Ghiyas Khosrau aus, der aufgrund seiner schweren Verletzungen im künstlichen Koma gehalten wird. Anders ist es bei dem in Isolationshaft befindlichen Caileec Maltynouc. Bull will ihm auf den Zahn fühlen und stellt fest, daß der Onryone unglaublich gut über Bull, über die Milchstraße, deren Machtverhältnisse und Entscheidungsträger informiert ist. Er nennt Bull den Steigbügelhalter Perry Rhodans, die unausgesprochene Nummer zwei an der terranischen Nomenklatura - und das seit ihrem Aufbruch zu den Sternen damals mit der STARDUST vor einer halben Ewigkeit. Auch weiß er um Bulls Verhältnis zu Imperator Bostich, der ihn einst hat foltern lassen. Zudem merkt Bull, daß sich der Marshall im Recht fühlt, der sich tatsächlich als Vertreter einer übergeordneten moralischen Instanz sieht. Daraus, daß sich die Ausdünstungen des Marshalls im Laufe des Verhörs von Salbei über Eukalyptus bis hin zu Schwefel"duft" verändern, zieht Bull den Schluß, daß diese Selbstsicherheit vielleicht nur vorgetäuscht ist.

Maltynouc schlägt vor, daß Bull sich aus seiner mißlichen Lage befreien könne, wenn er sich gegen Perry Rhodan stellt. Der Marshall würde sich seinem Richter gegenüber zudem für eine milde Verurteilung verwenden, wenn Bull ihm die Befehlsgewalt über die JULES VERNE übertrüge. Ausgeschlossen für Reginald Bull.

Doch es gibt noch eine dritte Gefahr an Bord, und das ist die Besatzung selbst. Sie wird immer übellauniger, und immer wieder schlägt Bull regelrecht eine Welle der Feindseligkeit entgegen. Auch Krankschreibungen gibt es reichlich, es kommt sogar vor, daß einzelne Posten nicht optimal besetzt werden können, wenngleich die JULES VERNE eigentlich genug fachlich hochqualifiziertes Personal besitzt.

Als es schließlich unter den sonst so besonnen agierenden Crewmitgliedern zu Schlägereien kommt, wird klar, daß der Marshall dahintersteckt. Die verschiedenen Ausdünstungen bewirken beim Schiffspersonal nicht nur diese Aggressionen, sondern verwandeln die Menschen in mit TNT geladene Sprengkörper. Bald ist an Bord die Hölle los, explodierende Körper, zerstörte Räume, in Panik geratende Menschen, die einander niedertrampeln. Einzig unbetroffen davon sind die Kommandantin Jawna Togoya, die als Posbi zwar eine Bio-Komponente hat, aber durch ihren Positronik-Anteil rational und logisch zu handeln in der Lage ist, und Bull, der den Einflüssen des Marshalls mit Hilfe seines Zellaktivators widersteht. Während der Explosionen und dem Chaos auf dem Schiff verschwindet der Marshall.

Immer näher gerät die JULES VERNE an das schwarze Loch, wo ein Objekt geortet wird, vermutlich jenes onryonische Schiff, welches Richter Chuv beherbergt. Dieses scheint mit den Einflüssen des schwarzen Lochs noch weniger klarzukommen als die JULES VERNE, die versucht, es mit Traktorstrahlen an sich zu binden. Doch das mißlingt. Bull koppelt die NAUTILUS in einigermaßen sicherer Entfernung vor dem Schwarzen Loch aus und folgt dem vermeintlich onryonischen Schiff. Zu spät begreift er, worum es sich hier wirklich handelt: eine Schwerkraftpumpe, die den Sog des Schwarzen Lochs noch verstärkt.

Inmitten des größten Trubels befindet sich die transparente Holografie eines Metaläufers namens Ilz Namib, eines jener Wesen, die einst das Schiff mit allerlei hochentwickelter Technik ausgestattet haben. Dieser kommuniziert nur sehr sparsam mit der Schiffsführung, meistens steht er stumm daneben und beobachtet.

Ein Mädchen, das bei den Explosionen seine Eltern verloren hat, besteht darauf, Bull zu sprechen und verwandelt sich jäh in eine Bombe, die auf Bull zuschießt. Allein durch Jawna Togoyas blitzschnelles Eingreifen überlebt der Zellaktivatorträger. Jawna hat zwar starke Verletzungen am Kopf, doch glücklicherweise sitzen bei den Posbis die wichtigsten Steuerzentren in der Brust.

Viele von der Besatzung flüchten gegen Bulls Willen mit der RALF MARTEN und der GORATSCHIN von der JULES VERNE. Statt zu entkommen, geraten diese Schiffe noch schneller in den Sog. Bull gelingt es jedoch, sie wieder einzufangen und die Besatzung mit der Trafitron-Weiche, einer Art Transmitter, auf die NAUTILUS zu befördern. Der Transport ist noch lange nicht abgeschlossen, da gibt die Schiffspositronik NEMO bekannt, daß sie nicht mehr in der Lage ist, das Schiff zu halten. Auf der Brücke befinden sich nur noch Bull, das Holowesen Ilz Namib und NEMO. Bull fragt die Schiffspositronik, ob er das Schiff vom Weißen Raum aus steuern könne. Das Holo rät Bull, sein Herz sprechen zu lassen und verabschiedet sich für immer.

Auf dem Weg zum Weißen Raum begegnet Bull dem Marshall in Gestalt von Ghiyas Khosrau, was Bull aber sofort durchschaut. Da dieser jedoch eine Waffe auf ihn richtet, sieht sich der Unsterbliche gezwungen, den Marshall in den Weißen Raum mitzunehmen. Dort wird der Marshall allerdings nicht anerkannt, nur Bull ist in der Lage, mit einer aus dem Nichts kommenden Stimme über sein Ansinnen zu kommunizieren. Seine nun erklärte Absicht, das Leben der Besatzung über sein eigenes zu stellen, mag der Auslöser sein, daß das geheimnisvolle Wesen diese auf die NAUTILUS rettet. Dann wird die JULES VERNE mit Bull und Marshall vom Schwarzen Loch verschlungen, und Bulls Herz bleibt stehen.

Auf der NAUTILUS steht die Posbi Jawna Togoya auf der Brücke und sieht, wie Trümmer der JULES VERNE, die Tephaya ausspeit, sich auf geheimnisvolle Weise zusammenfügen und einen Kugelraumer bilden. Jawna nimmt Kontakt zu demjenigen, der dieses neu gebildete Schiff steuert, auf: Quick Silver, der Roboter der Paddlerstation KO-selbstlos. Nun stellt sich heraus, weshalb er damals die JULES VERNE manipuliert hat. Letztlich sind Bull und der Marshall also beide die Verlierer in dem ganzen Geschehen. Jawna muß mit ansehen, wie dieses neu gebildete Schiff Fersengeld gibt und immer kleiner wird, bis es schließlich ganz von der Bildfläche verschwindet.

2. Juli 2013