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ERSTAUFLAGE/705: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2709 (SB)


Susan Schwartz

Der perfekte Jäger

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2709



Der Onryone Shekval Genneryc, der die Herrschaft des Atopischen Tribunals vorbereitet, ist nicht nur hinter Perry Rhodan her, sondern hat es auch auf Icho Tolot abgesehen. Er wendet sich an Leza Vlyoth, einen Gestaltwandler vom Volk der Jaj, das mit den Onryonen verbündet ist.

Die Jaj können sich durch eine mehrere Stunden währende, sehr schmerzhafte Similierung ihre Biomasse, oder auch nur einen Teil davon, in einen anderen Körper verwandeln. Um diese Strapazen zu ertragen, konsumieren sie eine Droge namens Glasfrost.

Leza Vlyoth bewahrt in den Privaträumen seines Schiffes, die niemand sonst betreten darf, in einem Becken die Biomasse seiner selbst auf, von der er für seine Aufträge immer nur einen kleinen Teil braucht. Der Rest ruht abgetrennt von ihm, empfindet keinen Schmerz und besitzt nur ein Bewußtseinsrudiment, das sich allerdings danach sehnt, mit ihm zu verschmelzen. Der Kontakt zu seiner Biomasse ist für den Jaj sehr wichtig. In diesen Momenten, in denen er am Beckenrand sitzt und seine Arme in die Masse hält, braucht er kein Glasfrost. Die Berührung der Biomasse ist notwendig, um die Similierung zu stabilisieren, was alle 36 Stunden erforderlich ist. Andernfalls würde er in der similierten Gestalt rasch altern und könnte sie irgendwann nicht mehr aufrecht erhalten, so daß er in den Urzustand zurückkehren würde, was niemals geschehen darf, erst recht nicht in der Öffentlichkeit.

Für das Atopische Tribunal stellen die Jaj die idealen Kundschafter dar, so wie die Onryonen die Hände der Richter sind, sind die Jaj die Ohren, die Tesqiren die Münder, und die Tolocesten die Augen.

Shekval Genneryc beauftragt Leza Vlyoth damit, Icho Tolot aufzuspüren. Für diese Aufgabe muß er einige Geschäfte tätigen, für die er insbesondere Händler auswählt, die in einer wirtschaftlichen Notsituation stecken und deshalb von sich aus zu höchster Diskretion bereit sind, um jeglichen Skandal zu vermeiden.

Der Jaj verwandelt sich in einen Springer-Mechandor und ersteht von einem Jülziish gegen Hyperkristall-Bezahlung 600 nachgebaute TARA-Roboter, die zwar nicht bewaffnet sind, aber täuschend echt aussehen.

Danach verwandelt er sich in einen uralten Springer, der in einem heruntergekommenen Schiff unterwegs ist. Leza Vlyoth kann nämlich nicht nur seinen Körper verändern, sondern auch sein Schiff refigurieren. Mit Ausnahme der Zentrale lösen sich dessen Bestandteile komplett auf und gruppieren sich neu. Solcherart getarnt schließt er ein Geschäft mit einem zwielichtigen arkonidischen Händler ab, von dem er 20 Plasmakompressoren erhält, die das Gas auf 148.000 Grad erhitzen können. Diese 20 vier Meter hohen und 30 Zentimeter durchmessenden Metallflaschen sind eine hochexplosive Ladung. Da ihr Erwerb illegal ist, sind die Kristalle, mit denen er bezahlt, auch nicht gekennzeichnet, so daß man keine Rückschlüsse ziehen kann.

Leza Vlyoths nächste Station ist Trakarat, die Zentralwelt der Baálols, die starke parapsychische Fähigkeiten haben. Um keinen Argwohn zu wecken, gibt sich der Jaj hier als Linguide aus, die vor Jahrhunderten als rhetorisch hochbegabte Friedensbringer durch die Milchstraße gezogen sind. Sein Schiff hat nun die elegante Stromlinienform der Linguidenschiffe. Jaj gibt vor, für einen historischen Forschungsauftrag Mitarbeiter anwerben zu wollen. Sein Ziel sind jugendliche Baálols, die ihre Emotionen nicht vollständig im Griff haben. Er sucht unangepaßte, zornige Rebellen, die sich zuweilen in illegalen, nicht selten tödlich endenden Duellen messen. Auf einem Festival schärft Leza Vlyoth seine Sinne und spürt einen Jugendlichen auf, der besonders starke Paragaben besitzt.

Peo Tatsanor ist ein Außenseiter, der von keiner Gruppe angenommen wird, weil alle spüren, daß seine Kräfte weit stärker sind, als die der anderen. Leza Vlyoth versucht ihn durch Provokationen und Schmeicheleien zu ködern. Er bietet dem Jungen an, von Trakarat abhauen zu können und Abenteuer zu erleben. Der Junge ist genau das, was Leza Vlyoths gesucht hat. Er hat die stärksten Parakräfte, die der Jaj jemals angemessen hat, so daß er sogar mit dem Gedanken spielt, ihn zu einem Jäger auszubilden, den er dann auf seinen verhaßten Konkurrenten Maltynouc ansetzen kann, der mit der Aufgabe betraut worden ist, die JULES VERNE mit Reginald Bull an Bord aufzubringen. Leza Vlyoth gibt dem jungen Baálol die Droge Glasfrost, die seinen Lerneifer fördern soll. Daß sie süchtig macht, seine Lebenszeit verkürzt und letztlich Körper und Geist zerrüttet, schreckt den Jungen nicht.

Vlyoth erzählt dem jungen Baálol, daß er an das Wissen eines dementen Wissenschaftlers herankommen möchte, wofür er die hypnosuggestiven Fähigkeiten des Jungen stärken will. Ihr Ziel ist ein gigantischer Klinikkomplex auf Tahun. Dort wird der uralte Haluter Fancan Teik betreut, der nur noch dahindämmert. Weil er weiß, daß Fancan Teik Icho Tolot vor dessen Abflug zuletzt gesehen hat, will Leza Vlyoth nun erfahren, wohin der unsterbliche Haluter geflogen ist. Peo Tatsanor soll nun in Fancan Teiks Geist eindringen und Kontakt mit ihm aufnehmen. Der behandelnde Arzt hat sich anscheinend etwas zuschulden kommen lassen, mit dem ihn Leza Vlyoth unter Druck setzen kann. Er willigt in die Behandlung ein, die der junge Baálol nun seinem Patienten angedeihen läßt. Doch Fancan Teiks Geist ist völlig zerrüttet. Seine Erinnerungen sind nur noch in durcheinanderschwirrenden Fetzen vorhanden. Die Verbindung zwischen Ordinär- und Planhirn ist erheblich gestört. Peo Tatsanor will nun den Geist des Haluters von seinem Körper trennen, damit er zu sich selbst findet. So hofft er, an die wesentlichen Erinnerungen heranzukommen.

Der junge Baálol setzt seine hypnosuggestiven Kräfte ein und schickt ein Bild der Ordnung in das Chaos, das in dem Gehirn des Kranken herrscht. Es hat eine beruhigende Wirkung und Peo Tatsanor macht Fancan Teik weis, daß er ihm helfen wolle, in Würde abzutreten. Als Gegenleistung wolle er aber die Beantwortung einer Frage erhalten. Fancan Teik lehnt rundheraus ab. Zur Strafe läßt der Baálol das Chaos in Teiks Geist zurückkehren. Ein Chaos, das nun seiner Kontrolle unterliegt. Teiks Geist kann sich nicht mehr zurückziehen oder verstecken. Peo Tatsanor verfolgt ihn wie ein Jäger. Um an die Erinnerungen des Sterbenden heranzukommen, läßt er ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Teiks geschwächter Geist erlahmt in seiner Gegenwehr. Trotzdem lehnt er immer noch die Beantwortung der Frage nach dem Verbleib Tolots ab.

Die Qualen, die der Haluter nun erleiden muß, sind unbeschreiblich. Tatsanor weckt in dem halutischen Geist ein Höllenfeuer, das ihn von innen heraus verbrennt. In dieser Phase kann der Baálol dem Haluter die Erinnerungen, die er braucht, entreißen und erfährt, daß sich Tolot auf einem sonnenlosen Planeten im Orionnebel befindet. Mit einem furchtbaren Todesschrei stirbt Fancan Teik. Diesen Todesschrei benutzt die Biopositronik von Vlyoths Schiff, um daraus Teiks Stimme zu rekonstruieren, mit der es dem Jaj, zusammen mit einer Gewebeprobe des Sterbenden, aus der man den genetischen Schlüssel analysieren kann, gelingt, in Teiks Schiff einzudringen und aus der Zentrale ein bestimmtes Aggregat zu entwenden.

Um herauszufinden, wo genau in dem energetischen Chaos des Orionnebels sich Icho Tolot befindet, wenden Leza Vlyoth und Peo Tatsanor unabhängig voneinander eine Technik an, die auf Intuition beruht. Im Observatorium konzentrieren sie sich auf den Orionnebel und markieren jeweils sieben verschiedene Planeten. Bei einem Vergleich stellt sich heraus, daß zwei Markierungen identisch sind. Sie entscheiden sich für den Planeten, der am ungewöhnlichsten ist, weil davon auszugehen ist, daß dieser dann auch den Forscher Tolot angezogen hat.

Icho Tolot arbeitet mit Viccor Bughassidow zusammen und erkundet im Orionnebel Dunkelplaneten - ein rein wissenschaftliches Abenteuer. Zur Zeit befindet er sich auf Kamaat, einer außergewöhnlichen Welt, die aus sich heraus leuchtet und einen Ozean beherbergt, der teilweise glasklar, dann aber auch milchigweiß ist. Obwohl er von keiner Sonne erwärmt wird, wird der Planet aus der Tiefe heraus auf 14 Grad erwärmt. Auch Sauerstoff steigt aus der leuchtenden Tiefe auf, so daß sogar eine dünne Atmosphäre entstanden ist. Der Inhalt des Ozeans besteht aus Wasser und jenem "Milchfett", das ebenfalls vom Grund aufsteigt und wie in langen Wolkenzügen mit den Strömungen dahintreibt. In diesen Milchströmen existiert eine Unmenge an Lebewesen, die zu erkunden sich Icho Tolot und zwei befreundete Haluter zur Aufgabe gemacht haben. Was die drei besonders fasziniert, ist, daß die Membran der milchigen Wolke mit einer riesigen Schrift beschrieben ist, die aus zehn bis hundert Meter großen Zeichen besteht. Eine Botschaft über 1,3 Millionen Quadratkilometer.

Als sich Leza Vlyoth und Peo Tatsanor Kamaat nähern, verlangt Tolots Schiff eine Identifizierung. Mit Hilfe des aus Fancan Teiks Schiff gestohlenen Aggregats kann eine Kennung gesendet werden, die die HALUTA IV akzeptiert, worauf sie ihren Schutzschirm desaktiviert. Sofort eröffnet der Jaj das Feuer und Tolots Schiff explodiert. Da die drei Haluter zu dem Zeitpunkt unterwegs sind, bleiben sie unbeschadet, bekommen aber dennoch eine gewaltige Druckwelle zu spüren. Nun ist Icho Tolot nicht mehr in der Lage, den Planeten zu verlassen oder Hilfe zu rufen. Eine hervorragende Voraussetzung für Leza Vlyoth, den Kampf zu beginnen, für den er sich eine neue Gestalt verleiht. Endlich kann er sich wieder mit seiner Biomasse vereinigen, wonach er sich eigentlich ständig sehnt. Für die fünfstündige Similierung braucht er seine gesamte Biomasse, und die Schmerzen der Umwandlung sind so stark wie noch nie. Doch es lohnt sich. Sein Schüler, der ihn nur als Linguide kennt, und nicht weiß, daß er Gestaltwandler ist, staunt Bauklötze, als Leza Vlyoth die Zentrale betritt, und den Halutern da draußen den Kampf ansagt.

19. Juli 2013