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ERSTAUFLAGE/728: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2732 (SB)


Uwe Anton

Der Hetork Tesser

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2732



Nach einem nicht enden wollenden Zustand zwischen Halbschlaf und Träumen wacht Perry Rhodan in einer Umgebung auf, die aus seiner Jugendzeit zu stammen scheint. Längst vergessene Erinnerungen steigen in ihm auf, während er durch das Landhaus streift, das ganz allein auf einer idyllisch gelegenen Wiese steht. Er kann das Haus sogar verlassen. Doch je weiter er sich von ihm entfernt, desto schwerer fällt es ihm, auf den Beinen zu bleiben, denn die Schwerkraft nimmt immer weiter zu. Als er sich zu weit vom Haus entfernt, taucht plötzlich ein Löwe auf und fällt ihn an. Seine Hoffnung, es handele sich bei dem Tier nur um ein Hologramm, zerschlägt sich, als der Löwe ihn tatsächlich mit einem Prankenhieb verletzt. Dies kann nur als unmißverständliche Drohung angesehen werden, nicht noch einmal zu versuchen, den ihm zugewiesenen Bereich zu verlassen.

Perry kann nirgendwo eine Menschenseele erblicken, dennoch findet er seine Vorräte immer wieder frisch aufgefüllt und sein Müll wird entsorgt, ohne daß er mitbekommt, wie jemand kommt und das tut. Er erkundet weiterhin das Haus, in dem immer wieder neue Türen auftauchen, die zu anderen Räumen führen. In den ersten Stock jedoch kann er nicht gelangen. Die Fenster dieser Etage sind von außen gesehen verspiegelt. Selbst als Rhodan einmal die Fassade hochklettert und versucht durch die Scheiben zu schauen, hat er keinen Erfolg.

Perry vertreibt sich die Zeit mit Fitnesstraining und Lesen. Die Bücher, die er in der gut bestückten Bibliothek findet, stammen allerdings alle aus der Zeit vor 1971, jenem Jahr, in dem er zusammen mit seinen drei Kollegen mit der STARDUST zum Mond geflogen war.

Das Wetter verändert sich nicht. Es gleicht einem immerwährenden Sommertag. Es ist hell, aber eine Sonne kann man nicht sehen. Da es keine Uhren gibt, verliert Perry allmählich jegliches Zeitgefühl. So vergehen die Tage, ohne daß sich etwas tut, bis plötzlich das uralte schwarze Telefon klingelt, dessen Leitung bislang tot gewesen war. Völlig verblüfft hebt Rhodan den klobigen Hörer ab und lauscht in die Muschel. Ein Onryone meldet sich und bittet ihn höflich um ein Gespräch. Er bezeichnet sich als Bußwart und das Gespräch soll Rhodans Bußprozeß in Gang bringen. Perry giert geradezu danach, mit jemandem sprechen zu können, will sich aber keine Blöße geben und erweckt zunächst den Anschein, als wolle er sich das noch einmal überlegen.

Das am nächsten Tag erfolgende Gespräch findet in dem ominösen ersten Stock statt, zu dem plötzlich eine Tür erscheint, hinter der eine steile Treppe nach oben führt. Rhodan betritt einen weiten Saal, in dem zwei Stühle stehen. Auf dem einen sitzt ein Onryone, der andere ist für Perry. Wie der Onryone namens Soroloyn Tevvcer gleich offenbart, ist er nicht wirklich anwesend, sondern nur sein Imago-Kontakt, ihn anzugreifen wäre also vollkommen sinnlos. Das Gespräch kommt nur stockend in Gang. Und da Rhodan sich weigert einzusehen, daß er für etwas Buße tun soll, das er noch gar nicht getan hat, wird es von Seiten des Onryonen auch schnell wieder beendet. Aber Rhodan bekommt jede Woche die Chance, es fortzusetzen. Nur nutzt ihm das nichts, denn es dreht sich nur um den Sinn und Zweck der Buße, die Rhodan nicht bereit ist anzuerkennen. Was ihm aber auffällt, ist, daß der Onryone emotional belastet zu sein scheint. Eine lange Narbe in seinem Gesicht und die Tatsache, daß ihm ein Stück Ohr fehlt, lassen den Schluß zu, daß der Bußwart ein traumatisierendes Erlebnis gehabt hat. Darauf angesprochen wiegelt er jedoch ab. Offensichtlich darf nur über Rhodan gesprochen werden. Sobald das Gespräch eine andere Richtung nimmt, wird es abgebrochen.

Wochenlang meldet sich der Bußwart überhaupt nicht mehr. Als dann schließlich doch wieder das Telefon klingelt, ist Perry Rhodan sicher, daß ein neues Gespräch mit Soroloyn Tevvcer ansteht. Doch es ist nicht der Onryone, der sich da meldet, sondern ein sogenannter Benetah namens Neacue, der seine Langeweile damit vertreiben will, mit einem interessanten Gefangenen zu sprechen und Perry in Aussicht stellt, ihm zur Flucht verhelfen zu können. Anders als bei dem Onryonen, brüstet sich der Benetah, sei er in der Lage leibhaftig bei ihm in der Klause zu erscheinen, woraufhin sich ein unendlich langer, dünner Faden aus dem Hörer schlängelt, auf den Boden fällt und dort ein Bündel bildet, das einen menschlichen Kopf formt.

Die Benetah sind vor Tausenden von Jahren mit einem altersschwachen Raumschiff, das nur unterlichtschnell fliegen konnte, auf dem Dunkelplaneten Bootasha abgestürzt und konnten von dort nicht mehr fort. Die Benetah sind eine extrem langlebige Spezies, die sich von Röntgenstrahlung ernährt. Ihnen geht es hauptsächlich darum, Spaß zu haben, weshalb sie sich gerne in Dinge einmischen, die sie nichts angehen. Die Onryonen wissen nichts von ihrer Anwesenheit auf Bootasha, da die Benetah nicht nur in der Lage sind, sich durch die dünnen Vae-Adern des Planeten zu bewegen, sondern auch die Erinnerung anderer zu manipulieren, selbst wenn sie, wie Rhodan, mentalstabilisiert sind, was Neacue ihm auch beweist. Das Vae-Metall besitzt eine 5- oder sogar 6-dimensionale Strahlung und ist mit dem den Terranern bekannten PEW-Metall vergleichbar, in dem einst die Altmutanten ihr körperloses Dasein geführt hatten.

Von Neacue erfährt Perry Rhodan, daß die Onryonen schon seit 300 Jahren in der Milchstraße sind, was ihm fast die Sprache verschlägt, weil sie die ganze Zeit hindurch unbemerkt bleiben konnten. Neacue will Perry Rhodan mit einem anderen Gefangenen zusammenbringen, weil er sich davon eine unterhaltsame Begegnung verspricht, denn dieser Gefangene kennt Perry Rhodan und haßt ihn bis aufs Blut. Perry hat keine Ahnung, um wen es sich dabei handeln könnte und ist baß erstaunt, einen Laren anzutreffen, als er auf Neacues Aufforderung hin den ersten Stock seines Hauses betritt. Wie sich herausstellt, gilt Perry Rhodan bei den Laren als Hetork Tesser, als Zerstörer von allem. 1500 Jahre ist es her, daß Perry Rhodan den Laren begegnet ist, die damals versucht hatten, die Milchstraße zu unterwerfen und nach einem Jahrhundert Herrschaft das damalige Solare Imperium zerstörten, was zur Folge hatte, daß sich die Menschheit über die halbe Galaxis zerstreute und die Erde aus ihrer Heimat, dem Solsystem, vertrieben wurde. Erst als es Perry Rhodan gelungen war, das Konzil der Sieben zu zerschlagen, dem die Laren damals angehörten, konnte die Erde ins Solsystem zurückkehren und die Menschheit wieder eine Heimat finden.

Der Lare Avestry-Pasik, dem er nun gegenübersitzt, ist sehr enttäuscht, daß der Hetork Tesser so unscheinbar und schwach aussieht. Perry Rhodan, der sich nichts davon verspricht, dem Laren zu erklären, was damals tatsächlich geschehen war, kehrt, um sein Gegenüber zu beeindrucken, den bösartigen Hetork Tesser heraus, schließlich will er von den Fluchtplänen des Laren profitieren.

Avestry-Pasik, der seit 20 Jahren in seiner Bußklause sitzt, wurde auch eines Verbrechens angeklagt, das er noch gar nicht begangen hat. Seine Galaxis ist ebenfalls vom Atopischen Tribunal übernommen worden, das dort sämtliche politischen Strukturen zerschlagen hat. Er gilt in seiner Heimat als Rebellenführer und soll demnächst von eintreffenden Larenschiffen befreit werden. Avestry-Pasik ist dabei auf die Hilfe der Benetahs angewiesen, weshalb er sich auch nicht weigern kann, Perry Rhodan mitzunehmen.

Als Perry erfährt, wie das Atopische Tribunal in der Larengalaxis vorgegangen ist, wird ihm klar, daß es überhaupt nicht darum geht, ihn persönlich für ein Verbrechen büßen zu lassen, sondern darum, ihn von seiner Heimat fernzuhalten, die nach der Maßgabe des Atopischen Tribunals umgestaltet werden soll. Man hat die wichtigsten Führungspersönlichkeiten aus dem Verkehr gezogen, um diese Ziele besser durchsetzen zu können.

Avestry-Pasik lehnt Perrys Ansinnen, mit ihm zu fliehen, natürlich rundheraus ab. Erst als Rhodan droht, seinem Bußwart die Existenz der Benetah und die Fluchtabsichten Avestry-Pasiks zu verraten, muß sich der Lare geschlagen geben. Doch kurz darauf wird Perry von dem Löwen in seinem Garten angegriffen. Und diesmal ist es nicht als Warnung gemeint, sondern es geht um Leben und Tod. Perry kann nur mit viel Glück dem Raubtier entkommen, und er vermutet, daß es Avestry-Pasik möglich ist, die Programmierung seiner Bußklause zu manipulieren.

Bei einem weiteren Kontakt mit dem Neacue äußert Perry Rhodan den Wunsch, auch Bostich die Flucht zu ermöglichen. Der Benetah willigt darin nur ein, wenn er selbst auch mitkommen kann. Er spricht mit Perry den Fluchtplan durch, weil er den Terraner für besonders scharfsinnig hält und denkt, daß Perry auf mögliche Schwachstellen stoßen wird. Eine präparierte Flotte von Larenraumern ist nämlich seit Jahren von der Larengalaxis Larhatoon nach Bootasha unterwegs, um den Gefängnisplaneten anzugreifen und einen Weg zu Avestry-Pasiks Bußklause freizuschießen. Dieser Angriff, der in der Explosion der Larenraumer enden wird, soll aber nur davon ablenken, daß Avestry-Pasik - und nun auch Perry Rhodan und Bostich - durch einen Vae-Transmitter in einen Container abgestrahlt werden, der an Bord eines Onryonenraumers gebracht wird, wo er seine Reise fortsetzt.

Perry Rhodan gibt zu bedenken, daß die Flucht nur gelingen kann, wenn nicht auffällt, daß er und Bostich verschwunden sind. Da die Bußklausen indirekt überwacht werden, indem Sensoren die Anwesenheit von Zellaktivatoren anmessen, müssen gefälschte Zellaktivatoren her. Für Neacue ist das kein Problem. Da der Benetah das Gedächtnis des schwermütigen Bußwarts manipulieren kann, bietet er ihm an, ihm die traumatische Erinnerung an den Tod seiner Frau und seiner Kinder zu nehmen, die einem Terrorakt eines in Larhatoon gegen die Atopische Ordo rebellierenden Larenvolkes zum Opfer gefallen sind. Als Preis verlangt er zwei wirklichkeitsgetreue Zellaktivatoren aus tt-Progenitoren. Soroloyn Tevvcer geht darauf ein, verliert nach dem Deal auch die Erinnerung an diesen und ist seitdem auffallend gut drauf. Auch ist er davon überzeugt, daß er Perry Rhodan und Bostich für lange Zeit nicht mehr besuchen muß.

Um Bostich, Perry Rhodan und Avestry-Pasik aus den Bußklausen herauszuholen, wickeln sich mehrere Benetah um die Gefangenen und ziehen sie mit durch das Telefon, wobei sich Perry als winzig klein und gleichzeitig als normal groß empfindet. So wird er aus der Bußklause hinaus und zum Vae-Transmitter transportiert, mit dem er, immer noch mit Benetah umwickelt, dann in den Container abgestrahlt wird, in dem sich Behälter mit Vae-Metall befinden, die zu einer onryonischen Forschungsstation gebracht werden sollen. In dem Container wartet Avestry-Pasik schon auf sie. Doch beim Transport von Bostich geht etwas schief. Seine Ankunft verzögert sich. Als der Arkonide nach einiger Zeit aus dem Vae-Transmitter auftaucht, fallen einige tote Benetah von ihm ab und er bricht schreiend zusammen. Sein rechter Arm fehlt. Durch den Absturz der Larenschiffe sind nämlich einige der dünnen Vae-Kapillaren unterbrochen worden.

Perry Rhodan kann Bostich nur hilflos im Arm halten, denn mit einem SERUN samt medizinischer Ausrüstung ist er nicht ausgestattet. So etwas gab es in seiner Bußklause nicht, deren Inventar aus der Zeit vor 1971 stammte.

Avestry-Pasik sitzt in einer Ecke und grinst ihn immer wieder fies an. Auf Perry Rhodans Frage, wohin der Onryonenraumer mit dem Container an Bord denn fliege, antwortet er, nach Larhatoon, in seine Heimatgalaxis, wo man Perry Rhodan, den Hetork Tesser sicher entsprechend empfangen wird.

29. Dezember 2013