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ERSTAUFLAGE/763: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2767 (SB)


Caroline Brandt

Die Engel der Schmiege

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2767



Perry Rhodan befindet sich in der CHEMMA DHURGA in einer acht mal zehn Meter großen und vier Meter hohen Zelle, durch die ein Bach fließt, in dem eine Familie Schnabelratten lebt. Perry Rhodan vertreibt sich die Zeit damit, deren Sozialverhalten zu studieren. Andere Ablenkung hat er nicht, da er weder zu essen und zu trinken bekommt. Er trinkt aus dem Bach, der so viele Nährstoffe zu enthalten scheint, daß er keinen Hunger bekommt. Obwohl er ganz alleine ist, ist er überzeugt, ständig beobachtet zu werden. Er redet mit den Wänden und versucht so, Kontakt mit seinen Überwachern aufzunehmen.

Tatsächlich bekommt Perry Antwort von einer Stimme, die klingt, als käme sie aus einem altertümlichen Lautsprecher. Er verlangt, mit Saeqaer sprechen zu können und in der Tat läßt sich die Richterin wenig später bei ihm in der Zelle blicken. Sie unterrichtet ihn von dem Angriff zweier terranischer Schiffe und teilt ihm auch ihre Vermutung mit, daß die Explosion nur ein Ablenkungsmanöver war und sich vermutlich ein Befreiungskommando auf der CHEMMA DHURGA befindet. Sie fragt sich nur, ob es Terraner sind, die es geschafft haben, aus der Milchstraße zu kommen, oder Proto-Hetosten, die des Hetork Tesser habhaft werden wollen. Um Perry Rhodan zu zeigen, wie unsinnig ein Befreiungsversuch ist, führt sie ihn durch mittelalterlich anmutende Gänge zur Schmiege, einer rosa schimmernden 150 Meter durchmessenden Schicht, die Globus Eins, in dem sich Perry Rhodan und Saeqaer befinden, und Globus Zwei, in dem die Schiffbrüchigen zahlloser Völker leben, verbindet.

Geflügelte Wesen, die Wächter, scheinen in der Schmiege eingeschlossen zu sein. Perry Rhodan erkennt in ihnen Karduuhls, die Schwarmgötzen, die einst alle Völker des Schwarms mit ihren Psikräften brutal unterjocht und den Schwarm so manipuliert haben, daß er statt Intelligenz Verdummung in der Milchstraße gesät hat. Saeqaer nennt diese Wesen jedoch Veszi - die Kostbaren. Sie sorgen dafür, daß niemand ohne Erlaubnis von Globus Eins nach Globus Zwei und andersherum gelangen kann.

Pend ist ein Wesen, das sich ebenfalls auf der CHEMMA DHURGA befindet und in mehreren Dimensionen gleichzeitig existieren kann. Er kann blitzschnell von einer Realität in eine andere wechseln. Er badet in den Bewegungen von Quanten und Bosonen und saugt hyperenergetische Felder ein. Er kann sich zwischen vielen verschiedenen Wahrscheinlichkeiten bewegen. In einer war er gestorben und in einer anderen ist die CHEMMA DHURGA erschienen und hat ihn gerettet. Deshalb schuldet er der Atopin Saeqaer Dank-Rache. Er ist einsam und trauert um sich und seinen verlorenen Tod. Da wird er auf den Vitalenergiespeicher Perry Rhodans aufmerksam und nimmt Kontakt zu dem Gerät auf, in dem unzählige Geschichten gespeichert sind, die er durchleben kann.

Perry Rhodan nimmt in seiner Zelle an einer ganz bestimmten Stelle Ozongeruch war, wie vor einem Gewitter. Er kreist die Stelle immer genauer ein, bis urplötzlich ein schwer bewaffnetes Wesen mit sechs Armpaaren vor ihm steht und das Feuer auf ihn eröffnet. Doch die Energiestrahlen können ihm nichts anhaben, sie schießen durch ihn hindurch, treffen aber eine der Schnabelratten und töten sie. Perry Rhodan bedauert den Tod des Wesens und versucht, die anderen Schnabelratten zu trösten.

Das Loch, das die vollrobotisch gesteuerte RT-SK 20 in die Hülle der CHEMMA DHURGA gerissen hat, so daß die OLF STAGGE mit Gucky, Sichu Dorksteiger, Icho Tolot und Avan Tacrol an Bord heimlich ins Innere des Richterschiffes einfliegen konnte, schließt sich schon wieder. Die OLF STAGGE ist in einer ruhigen Ecke gelandet, verharrt dort in einem Ruhestatus und kann von außen nicht gesehen werden, da sie sich immer noch im Schattenmodus befindet. Die Trümmer der explodierten RT-SK 20 werden von Aufräum-Trupps untersucht.

Gucky espert, um Perry Rhodan aufzuspüren. Mit Erleichterung stellt er fest, daß es bei dem durch die Explosion der RT-SK 20 verursachten Hüllenbruch keine Toten gegeben hat, wie zunächst befürchtet worden ist. Der Kreuzer hat ein Areal durchschlagen, in dem niemand gewohnt oder gearbeitet hat. Er entdeckt die Erinnerungen zweier Wesen, die den Absturz eines Flugzeugs mit zwei identisch aussehenden Perry Rhodans an Bord gesehen haben. Das Einsatzteam beschließt die Absturzstelle aufzusuchen, um dort nach Perry Rhodan zu suchen. Der Krater läßt eigentlich nur den Schluß zu, daß diesen Unfall niemand überlebt haben kann. Allerdings kann man auch keine Gewebeteile finden, die darauf hindeuten, daß in den Trümmern jemand zu Tode gekommen ist. Die Haluter messen aber eine spezifische Form von Hyperenergie an, die darauf hindeutet, daß ein Transmitter zum Einsatz gekommen ist. Sie vermuten, daß Perry Rhodan von der Richterin Saeqaer in Globus Eins gefangen gehalten wird.

Das Einsatzteam nimmt Kontakt zu Arbeitern auf, die im Umfeld der Explosion aufräumen. Gucky erlebt in den Erinnerungsbildern des Arbeiters Mrego den Angriff der Baduthecs, eines rebellischen Volkes der CHEMMA DHURGA, auf die Schmiege, die Globus Eins von Globus Zwei trennt. Mrego hatte die Baduthec damals begleitet und als einziger überlebt. Ein geflügeltes Wesen war damals vor die Schmiege getreten und verbrannte die Angreifer mit einer einzigen Armbewegung zu Asche. Als Gucky mehr erfahren will, führt Mrego das Team zum Allwissenden Pend, der mehr über die Schmiege weiß als alle anderen. Die Stätte, die der Allwissende Pend bewohnt, wird von zwei Stahlplatten gekennzeichnet, die jedoch so nah beieinanderstehen, daß nicht einmal ein Siganese zwischen ihnen hindurchgehen kann. Die Haluter untersuchen diese Platten und stellen fest, daß weder der Massetaster etwas definieren noch das Material bestimmt werden kann. Die Altersbestimmung schwankt zwischen 'erst kürzlich erbaut' und 'jahrmillionenalt'. Strangeness-Messungen deuten darauf hin, daß die eine Platte aus dem Standarduniversum stammt und die andere aus einem anderen, obwohl beide identisch aussehen.

Gucky hat plötzlich das Gefühl, daß durch den Spalt zwischen den zwei Platten etwas Schreckliches und unsagbar Grausames hindurch kommt. Man kann jedoch nichts sehen. Es setzt sich aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen und ist trotzdem ein einzelnes Wesen. Eine Präsenz, die sich vielfach zu überschneiden scheint, zwischen den Universen tanzt und die Dimensionen verbindet. Gucky beschreibt die Bilder, die er sieht, als so kraftvoll, wie er noch nie welche mit seiner Gabe gesehen hat. Er hat das Gefühl, in mehrere Universen gleichzeitig zu blicken - in eine Polyrealität. Dieses Wesen labt sich an der Spiegelschicht zwischen den Realitäten. Pend selber ist nicht materiell, aber eine seiner polyrealen Ausbeulungen, denen er verschiedene Nummern gibt. So kann er sich blitzschnell von Pend 70 zu Pend 71 oder Pend 502 wandeln.

Gucky spürt, daß Pend neugierig ist und viel wissen will. In all seinen Versionen atmet er gleichsam Wissen. Doch der Kontakt zu ihm ist gefährlich, denn das Wesen ist so mächtig, daß es, wenn es sich nicht bezähmen würde, Gucky umbrächte. Guckys Kontakt zu Pend ist sehr schmerzhaft. Er kann ihn nicht verstehen. Und es würde seinem Verstand auch nicht guttun, wenn er Pends verschiedene Versionen wirklich verstehen könnte. Da hat er plötzlich das Gefühl, umgestülpt zu werden und bricht leblos zusammen. Pend greift nach Guckys ÜBSEF-Konstante, entnimmt ihm sein Bewußtsein, betrachtet es, analysiert es, stellt es in wichtigen Teilen um und gibt es dem Körper wieder zurück. Jetzt ist eine Verständigung möglich. Gucky kommt wieder zu sich.

Pend hätte schon längst die Möglichkeit gehabt, seine Dank-Rache an der Richterin Saeqaer zu vollziehen und aus dem Schiff zu verschwinden, er will der Richterin zwar Leid zufügen, dem ungeborenen Kind, mit den Saeqaer schwanger ist, aber nicht schaden. Sichu Dorksteiger schlägt Gucky vor, Pend klarzumachen, daß er der Richterin auch Leid zufügen kann ohne ihrem Kind zu schaden, wenn er hilft, einen ihrer Gefangenen zu befreien, nämlich Perry Rhodan. Er ist damit einverstanden und bringt das Einsatzteam zur Schmiege, wo Gucky die Gedankenbilder der Veszi empfängt. Sie haben untereinander einen Konflikt. Eine Seite wirft der anderen vor, es versäumt zu haben, den Angriff der Terraner vorherzusehen. Anscheinend können sie in verschiedene Zeitebenen blicken. Doch Pend verwirrt sie so stark, daß ihre Gabe beeinträchtigt ist.

Saeqaer gibt den Veszi die Anweisung, nach den Eindringlingen zu suchen, bei denen es sich entweder um Proto-Hetosten oder um Terraner handeln muß, und übermittelt ihnen anhand psionischer Bilder die Denkmuster von Laren und Terranern, die sie als Suchkriterien benutzen sollen. Da hat sie bei zwei Halutern, einem Ilt und einer Ator wenig Glück. Aus der Schmiege strömen Roboter, um diese Aufgabe zu erfüllen. Die Eindringlinge nutzen die Gelegenheit, weiter vorzustoßen. Pend beginnt seine Dank-Rache, die Realitäten verschieben sich. Plötzlich findet wieder der Angriff der Baduthec auf die Schmiege statt. Doch diesmal duplizieren sich die Baduthecs sowie ihre Panzer ins Unermeßliche. Und alle feuern auf die Schmiege. Sichus Hyperbariespürer zeigt irrwitzige Werte. Eine unglaubliche Menge an fünf- und höherdimensionalen Quanten prasselt durch die Sphäre der Veszi. Pend rafft die Universen zusammen und läßt überlappen, was ihm in die Finger kommt. Er zieht die Baduthec aus anderen Universen herüber, in denen sie effizientere Waffen haben, weil sie mehr Zeit hatten, sie zu entwickeln.

Rings um das Einsatzteam tobt ein Inferno aus grellen Explosionen, das ihnen jedoch nicht schaden kann. Es betrifft sie nicht, sie sind nur Zeugen. Die Veszi reagieren und schleudern ihrerseits Energie zurück, die die anrückenden Panzer vernichtet. Doch kaum ist eine Reihe Panzer vergangen, erscheinen an derselben Stelle neue Panzer und rücken weiter vor. Es kommen immer mehr Baduthec, die, je nachdem, aus welchem Universum Pend sie gerade geholt hat, unterschiedlich ausgerüstet sind, sogar mit Antimateriebomben. Nur die Veszi, auf die sie treffen, bleiben dieselben.

Pend öffnet Gucky und seinen Gefährten eine Tür, durch die sie durch die Schmiege gelangen. Mitten durch explodierende Antimateriebomben laufen sie nun zum Globus Eins hinüber, wo Gucky bereits Perrys Gedankenbilder empfängt. Der bemerkt wieder einen starken Ozongeruch und hat das Gefühl, als stülpe sich seine komplette Zelle um. Er taucht in ein Meer von Unwirklichkeiten ein und stößt auf den Begriff Pend. Er versteht, daß er es mit einem unfaßbaren Lebewesen zu tun hat, das so alt ist wie die Sterne und fremdartiger als jedes Wesen, dem er jemals begegnet ist. Er befindet sich in einer sternenlosen Leere, in der zwei aneinander grenzende Stahlplatten schweben, die so nah beieinander stehen, daß nicht einmal ein Gedanke durch den Spalt gelangen kann und gleichzeitig so weit auseinander, daß ganze Universen dazwischen entstehen und vergehen können. Auf der anderen Seite des Spalts entdeckt er zwei Haluter, Gucky und Sichu Dorksteiger und rennt los. Er rennt durch den Spalt der beiden Platten, die bis zu Hunderten von Quadratkilometern anwachsen.

Als die Vier die Schmiege durchstoßen, kommen sie in einem schwarzen Raum heraus, in dem zwei gigantisch große Stahlplatten schweben. Gucky und Sichu Dorksteiger haben das Bewußtsein verloren. Ihr Verstand konnte den verwirrenden Realitäten nicht Stand halten. Nur die Haluter, die ihr Ordinärhirn abgekoppelt haben, sind noch handlungsfähig. Sie sehen Perry Rhodan auf sich zulaufen. Icho Tolot nimmt ihn sofort in Empfang, setzt ihn auf seine Schultern, nimmt Gucky auf und rast mit Avan Tacrol, der Sichu Dorksteiger in den Handlungsarmen hält, zurück durch die Schmiege nach Globus Zwei, wo sie sich gegen die Roboter verteidigen müssen, die sie sofort unter Beschuß nehmen. Doch die Schutzschirme der Haluter halten. Sie feuern zurück. Die OLF STAGGE greift ebenfalls in den Kampf mit ein. Als Perry mitten in dem Getümmel plötzlich die Schnabelratten entdeckt und sie retten will, verliert er das Bewußtsein und wacht erst an Bord der RAS TSCHUBAI wieder auf.

Reginald Bull berichtet ihm, daß er und die anderen es aus der CHEMMA DHURGA nicht herausgeschafft hätten, wenn Pend nicht gewesen wäre. Als selbst die OLF STAGGE und all ihre ausgeschickten Kampfroboter von den Veszi durch einen Parasturm vernichtet wurden, schuf Pend eine Polyrealität und versetzte das Einsatzteam durch den Seitenweg eines retrochronen Paralleluniversums in der Zeit zurück, so daß Icho Tolot in der OLF STAGGE, die da noch nicht vernichtet war, einen Transmitter aktivieren und sie in die RAS TSCHUBAI versetzen konnte.

Pend ist auf der CHEMMA DHURGA zurückgeblieben. Ihm kann dort nichts geschehen. Eher wird Saeqaer ihn dafür gewinnen können, als Atope zu fungieren und mit ihr ein Bündnis über die Realitätsgrenzen hinweg einzugehen.

Die RAS TSCHUBAI macht sich auf den Weg zur Domäne Shyroicc. Aber sie wird es kein zweites Mal schaffen, ein Richterschiff anzugreifen, nachdem mit den Aagenfelt-Blitz einmal in die CHEMMA DHURGA eingedrungen worden ist, ist dieser Trick nun bekannt und wird keine zweites Mal klappen.

Quick Silver schlägt vor, mit Reginald Bull in die Stadt Allerorten zu reisen, um von dort aus Atlan zu suchen. Er will dort Anspruch auf den Weißen Raum der JULES VERNE erheben, den er bei deren Untergang geborgen hat. Er möchte, daß die Terraner ihm das Relikt offiziell überlassen. Dafür hilft er ihnen, Atlan zu finden. Es gibt in Larhatoon einen Zugang zur Stadt Allerorten und Quick Silver läßt sich mit ANANSI verbinden, um die Koordinaten der Brevizone herauszufinden, über die man in die Stadt Allerorten gelangen kann. Also übergibt Reginald Bull die Expeditionsleitung Perry Rhodan. Der wiederum sucht seinen Doppelgänger auf. Er will eine wichtige Unterhaltung mit ihm führen.

2. September 2014