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ERSTAUFLAGE/788: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2792 (SB)


Uwe Anton

Finsterfieber

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2792


28. bis 30. Juli 1517 NGZ.

In der Zentrale der SIMILDE, dem LAURIN-Beiboot der RAS TSCHUBAI, mit dem Atlan, Gucky, die beiden Kelosker Gholdorodyn und Eldhoverd sowie drei Mitgliedern des Venusteams unterwegs sind, um Informationen über das Richterschiff CHUVANC zu beschaffen, materialisiert Gucky mit zwei schwer verletzten Onryonen. Er hat sie aus einem kleinen Beiboot gerettet, das direkt in das Feuer arkonidischer Robotschiffe geflogen ist, die im vergeblichen Bemühen, die Umwandlung von Arkon III in den Atopischen Konduktor zu verhindern, den Industrieplaneten angriffen.

Die Onryonen haben schwere Verbrennungen und innere Verletzungen. Sie husten Blut und werden schnell auf die Medostation gebracht. Die anfängliche Befürchtung, sie könnten am Finsterfieber erkrankt sein und den Virus bereits in der Zentrale verbreitet haben, läßt sich nicht bestätigen. Niemand weiß, ob diese Krankheit auch für Terraner oder den Ilt ansteckend ist. Deshalb ist äußerste Vorsicht angebracht. Von den beiden Keloskern ist nur Eldhoverd anwesend. Gholdorodyn kümmert sich in einer Lagerhalle um seine "Bastelei", den Kran, einen hochentwickelten Fiktivtransmitter, mit dem er den Terranern schon aus manch aussichtsloser Situation herausgeholfen hat.

Die SIMILDE fliegt Richtung Naat weiter, wo sich die CHUVANC befinden soll. Naat wird jetzt nicht nur von 26 sondern 27 Monden umkreist, da der Erdmond Luna hinzugekommen ist, der erste Himmelskörper, den die Onryonen in die Finger bekamen, um ihn für ihre Zwecke umzugestalten. Er stellt die Steuerwelt des künftigen Atopischen Konduktors dar. Arkon III verändert sich plötzlich auf erschreckende Weise. Gucky nimmt ein fünfdimensionales Wabern wahr, das ihm die Besinnung raubt. Der Planet fängt an zu pulsieren. Er schrumpft und bläht sich wieder auf - immer im Wechsel. Seine physikalische Struktur löst sich auf. Schließlich implodiert die einst 7745 Kilometer durchmessende Welt und zurück bleibt ein Brocken mit einem Durchmesser von 1883 Kilometern, der dem Standarduniversum entrückt zu sein scheint. Der ehemalige Planet hat zwar eine dreidimensional wahrnehmbare Ausdehnung, doch Massetaster, Energie- und Strukturpeiler liefern nur widersprüchliche Daten.

Wie Shyoricc in der Larengalaxis, soll das Arkonsystem nun die verschlossene Domäne der Milchstraße werden. Und Arkon III ist der Kosmoglobus, der ein anderes Universum in sich birgt. Gucky espert unter den vielen Millionen Onryonen, die sich in Schiffen im Arkonsystem aufhalten, grenzenlosen Jubel.

Um in der Stadt Naatral nach Besatzungsmitgliedern der CHUVANC zu suchen, deren man habhaft werden will, um ihnen Informationen über das Richterschiff zu entreißen, geben sich Atlan, Gucky und die Venusteam-Mitglieder mit Hilfe der Simulationstechnik ihrer Schutzanzüge als Onryonen aus. Die beiden Kelosker, die sich als hochgestellte Persönlichkeiten des naatschen Militärs tarnen, werden wegen ihres angeblich fortgeschrittenen Alters in Rollstühlen durch die Gegend geschoben. So soll vermieden werden, daß die beiden von normalen Naats angesprochen werden und sich verraten, weil sie nicht in der Lage sind, normal zu sprechen. Zwei Einsatzteams durchstreifen die Stadt, können aber keine CHUVANC-Besatzungsmitglieder ausfindig machen. Es scheint, als hätte Richter Chuv angesichts des Finsterfiebers, das im Arkonsystem grassiert und immer mehr Onryonen befällt, seiner Besatzung verboten, das Schiff zu verlassen. Die Krankheit führt bei Onryonen zur Erblindung. Die Befallenen sind so lange außer Gefecht gesetzt, bis sie neu gezüchtete Augen bekommen. Bevor auf der CHUVANC das Finsterfieber nicht ausgebrochen ist, wird kein Besatzungsmitglied das Schiff verlassen.

Atlan muß also das Virus irgendwie isolieren und in das Richterschiff schmuggeln, damit die Befallenen von Bord gebracht werden müssen. Mitten im Einsatz erkrankt Eldhoverd plötzlich am Finsterfieber. Die beiden schwerverletzten Onryonen, die Gucky in die Zentrale der SIMILDE teleportiert hat, waren zwar nicht am Finsterfieber erkrankt, trugen das Virus aber in sich. Da Eldhoverd in der Zentrale war, als sie Blut gehustet haben, muß er sich angesteckt haben. Die beiden Einsatzteams kehren zur SIMILDE zurück, wo Eldhoverd in einer Isolierstation untergebracht wird. Die Mediker sehen jedoch keine Chance ihm zu helfen. Nach einer kurzen Besserung bricht die Krankheit um so schlimmer aus. Zwar gelingt es den Medikern, das Virus zu isolieren, aber sie besitzen zu wenig Informationen über die keloskische wie auch die onryonische Physis, um Eldhoverd heilen zu können. Sein Zustand verschlimmert sich rapide. Er hat innere Blutungen, die aus den Organen, Adern und der Haut austreten, sein ganzes Körpergewebe wird brüchig und platzt auf. Das einzige, was man tun könnte, wäre, den Kelosker in ein Stasisfeld zu stecken und darauf zu hoffen, an Bord der RAS TSCHUBAI eine Heilungsmethode zu finden. Doch Eldhoverd lehnt das strikt ab.

Gholdorodyn, dem der schlechte Gesundheitszustand seines elterlichen Freundes nicht bewußt ist, springt mit dem Kran in die CHUVANC, um dort das Virus zu verteilen. Nebenbei sammelt er auch noch einige Informationen, die er mit einer Kamera festhält. So kann er berichten, daß die CHUVANC von sieben in der Pilotengrube der Zentrale im Kreis liegenden Geniferen geflogen wird, die jeweils über eine Art SERT-Haube mit der hyperdimensional basierten Positronik verbunden sind. Zwei von ihnen sind parabegabte Seher, die insbesondere im Gefechtsfall zum Einsatz kommen.

Tatsächlich bricht auf der CHUVANC das Finsterfieber aus und der Kommandant läßt die Erkrankten in Naatral in ein Medozentrum bringen. Gucky teleportiert mit Atlan, zwei Mitgliedern des Venusteams und einem Daniel-Roboter - ihre Schutzanzüge simulieren ein onryonisches Erscheinungsbild - in dieses Medozentrum. Sie tun so, als wollten sie mit Gewalt verhindern, daß Finsterfieber-Erkrankte dorthin verlegt werden und verbreiten Angst und Schrecken. In dem Chaos teleportiert Gucky mit drei kranken Besatzungsmitgliedern der CHUVANC, deren Verschwinden Atlan mit dem Zünden von Bomben kaschiert, die keinerlei zu analysierende Rückstände hinterlassen.

Wieder an Bord der SIMILDE wird sofort die Flucht eingeleitet. Doch der ursprüngliche Plan, von CHOULYNGERS HEIMSTATT aufgenommen zu werden und in ihrem Schutz das System zu verlassen, ist fehlgeschlagen, weil der Zeitpunkt verstrichen ist, an dem das Springerschiff noch erreicht werden konnte.

Der ehemalige arkonidische Imperator Gaumarol da Bostich hat inzwischen mit einem anderen LAURIN-Beiboot zusammen mit vier Proto-Hetosten und dem ehemaligen Beiboot-Kommandanten Gilden da Voshet sein von den Onryonen konfisziertes Flaggschiff, die GOS'TUSSAN II zurückerobert. Diese Aktion soll von Atlans Vorstoß auf die CHUVANC ablenken und den Völkern der Milchstraße als Fanal dienen, daß man dem Atopischen Tribunal widerstehen kann. Natürlich wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, zu sechst ein riesiges Schiff zu übernehmen, doch Bostich verfügt über geheime Überrang-Codes, die es ihm ermöglichen, versteckte TARA-VIII-UH-Kampfroboter und EPPRIK-Raumer zu aktivieren, die den von den Onryonen übernommenen Flottenstützpunkt angriffen, auf dem die GOS'TUSSAN II stand. Dank ihrer Unterstützung gelang es Bostich in sein Flaggschiff einzudringen und mit weiteren Überrang-Befehlen den Verschlußzustand herzustellen. Alle Schotte im Innern schlossen sich, jeder Raum wurde isoliert und konnte nur noch auf Bostichs Befehl hin wieder geöffnet werden. Sämtliche Terminals wurden desaktiviert, die onryonischen Rechner aus dem Verbund entfernt und Fremdprogramme bis in die tiefste Ebene aufgespürt und isoliert. So konnte jeder onryonischer Einfluß auf die Positronik eliminiert werden.

Bostich ließ in allen Räumen, in denen sich Onryonen aufhielten, die Beleuchtung ausschalten, die Schwerkraft erhöhen und den Sauerstoffgehalt der Luft verringern. Das versetzte die "langohrigen Rudelscheißer", wie Bostich sie nennt, in Panik. "Mal sehen, ob ihr noch lange fröhliche Toilettengesänge schmettern werdet", dachte er grimmig und ließ über Funk mitteilen, daß sich die GOS'TUSSAN II nun wieder in der Hand ihres rechtmäßigen Eigentümers befände, Seiner Millionenäugigen, Allessehenden, Alleswissenden Erhabenheit, Herrscher über Arkon und die Welten der Öden Inseln, Seiner Imperialen Glorifizienz, Gaumarol Bostich dem Ersten da Arkon usw. worauf noch eine ganze Liste anderer Ehrenbezeichnungen folgte. Das Denkgeäder, das aus seinem genetisch veränderten Arm gewachsen ist, sich inzwischen durch den ganzen Körper ausbreitet und die Funktion des Extrasinns übernimmt, gab Bostich zu verstehen, wie wenig es von seinen obszönen Gedanken und dem imperialen Gehabe halte. Es ist mit der Analyse von Bostichs Organen, um etwaige Optimierungen durchzuführen, noch lange nicht fertig. Offenbar stehen dem ehemaligen Imperator neben der Intensivierung seines Zeitempfindens und der enormen Stärke und Widerstandskraft seines rechten Arms, noch mehr Erweiterungen seiner Fähigkeiten bevor.

516 Onryonen und ein Toloceste wurden von Katsugo-Robotern verhaftet und in der Zentrale zusammengetrieben. Bostich gab dem onryonischen Kommandanten eine Waffe und befahl ihm, gegen ihn anzutreten. Sollte er gewinnen, würde man ihm und seinen Soldaten freien Abzug gewähren, teilte er ihm mit. Wenn er verliere, würden jedoch alle sterben. Der Onryone versuchte ihn umzustimmen, doch Bostich wollte von seinem "jämmerlichen Gesäusel" nichts hören. Letztlich blieb dem Onryonen nichts anderes übrig, als die Herausforderung anzunehmen. Er schoß auf Bostich, der im Verbund mit dem Denkgeäder die Haltung seines Gegners, dessen Waffe und den Verlauf des Thermostrahls genau analysierte und im letzten Moment seinen rechten Arm hochriß, der sich äußerlich nicht von einem normalen Arkonidenarm unterscheidet, den er aber aufgrund seiner halutischen Gene strukturell umwandeln kann. Der lichtschnelle Strahl, dessen einzelne Moleküle Bostich genau erfassen konnte, prallte gegen seinen Arm und zerfaserte. Zum Entsetzen des Onryonen ging Bostich unbeirrt, trotz der auf ihn einprasselnden Energiesalven auf seinen Gegner zu bis er ihn erreichte, ihm die Waffe aus der Hand schlug und ihm mit bloßen Händen und den geflüsterten Worten "für Arkons Ruhm und Gloria" das Genick brach.

Dann ließ er alle anderen Onryonen paralysieren und in ein viel zu kleines Beiboot verfrachten, das er in dem Moment, als er mit der GOS'TUSSAN II startete, ausschleuste. Zur selben Zeit löste die LAURIN-Einheit, mit der er gekommen war, die Selbstzerstörung aus und von ihm angeforderte EPPRIK-Raumer materialisierten und attackierten den Raumhafen genauso wie die GOS'TUSSAN II. Die Onryonen sollten weiterhin glauben, daß das Schiff von ihresgleichen geflogen wird und wegen des Angriffs verständlicherweise einen Alarmstart hinlegt.

Bostich muß die Schleuse des durch einen Repulsor-Wall abgeriegelten Arkonsystems erreicht und durchflogen haben, bevor die Onryonen begreifen, was gespielt wird. Doch es gelingt ihm nicht, schnell genug zu beschleunigen. Nach einem Funkanruf, den er nicht beantwortet, schicken die Onryonen einige Raumväter hinter dem fliehenden Schiff her. Es ist unmöglich die Schleuse jetzt noch zu erreichen. Da trifft er auf die SIMILDE. Die Chance, das Arkonsystem verlassen zu können, ist für beide Schiffe sehr gering.

An Bord der LAURIN-Einheit nimmt Eldhoverds körperlicher Verfall immer mehr zu. Er rafft seine letzte Kraft zusammen und fordert von Atlan, ihm die SIMILDE zu überlassen. Mit dem Kran will er alle anderen zur GOS'TUSSAN II abstrahlen und Bostichs Flaggschiff dann die Möglichkeit verschaffen, aus dem System zu flüchten. Doch Gholdorodyn will seinen elterlichen Freund nicht im Stich lassen. Er ist völlig verzweifelt. Eldhoverd, der die ganze Zeit auf einer Isolierstation liegt, will verhindern, seinen Ziehsohn mit Finsterfieber anzustecken und zwingt ihn, mit Atlan das Schiff zu verlassen. Da er weiß, daß er ohnehin sterben wird, will er sich opfern, um die anderen zu retten.

Der Kran materialisiert mit Atlans Einsatzteam in der Zentrale der GOS'TUSSAN II, wo Bostich ganz allein im Pilotensessel sitzt und mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit Befehle gibt und Schaltungen vornimmt. Er ersetzt allein die ganze Besatzung der Zentrale. Dann verschwindet der Kran wieder mit einem TARA-Roboter. Die SIMILDE fliegt nun auf den Erdmond Luna zu, der fünfdimensionale Hyperimpulse an den Konduktor sendet. Eldhoverd schickt mit dem Kran Störimpulse aus, die die onryonischen Schiffe, die die Position der SIMILDE nun trotz ihrer Tarnvorrichtung ermitteln können, von der GOS'TUSSAN II ablenken. Mit geballter Feuerkraft wird auf die SIMILDE geschossen. Doch dann reagiert der Kosmoglobus auf die Störimpulse des Krans. Ein schwarzer Blitz schlägt aus dem Atopischen Konduktor und breitet sich überlichtschnell in alle Richtungen aus. Ein gewaltiger Schlag trifft die GOS'TUSSAN II und Bostich verliert die Kontrolle. Im gesamten Arkonsystem bricht Panik aus. Alle Schiffe trudeln durch den Raum. Dann materialisiert der Kran wieder in Bostichs Flaggschiff - ohne Eldhoverd, der auf der SIMILDE zurückgeblieben ist, die kurz darauf explodiert.

Im Windschatten der allgemeinen Verwirrung beschleunigt die GOS'TUSSAN II Richtung Schleuse, durchquert sie und bringt sich mit einem Transitionssprung in Sicherheit.

Während sich der Atopische Konduktor wieder stabilisiert, trifft sich die GOS'TUSSAN II an einem Rendezvous-Punkt außerhalb des Arkonsystems mit der RAS TSCHUBAI. Dort trennen sich Bostichs und Atlans Wege. Bostich wird an einer Flottenadmiralsschule, an der sich viele arkonidischen Offiziere und Ausbilder getroffen haben, eine qualifizierte Besatzung für sein Flaggschiff rekrutieren, eine schlagkräftige Flotte gegen das Tribunal aufstellen und sich anschließend um das Problem Vetris-Molaud kümmern.

Perry Rhodan und Atlan werden im Solsystem die Eroberung der CHUVANC planen, um mit ihr über die Synchronie in die Jenzeitigen Lande vorzustoßen.

Zu Ehren Eldhoverds wird das Schwarze Loch, das in den Sternenkatalogen als Singularität 77/3 verzeichnet ist und im Nirgendwo zwischen M 13 und der Milchstraße liegt, in "Eldhoverds Endlosigkeit" umbenannt. Für die Kelosker ist ein Schwarzes Loch eine Schwarze Null - der Inbegriff der höherdimensionalen Perfektion, die jeder Kelosker anstrebt. Da man in "Eldhoverds Endlosigkeit" nicht Eldhoverds sterbliche Überreste beerdigen kann, werden in einer symbolischen Beisetzung seine Habseligkeiten in einem Sarg dorthin geschickt. Für Gholdorodyn ist dies ein schwacher Trost. Eldhoverds Tod hat das komplette Unternehmen gerettet, läßt Gholdorodyn aber traumatisiert zurück.

22. Februar 2015


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