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ERSTAUFLAGE/846: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2852 (SB)


Leo Lukas

Spaykels Rache

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2852


Während sich Spaykel noch in einem Medotank regenieren muß, plant er seine Rache an Atlan, der für den Tod seines Partners Valkuzz verantwortlich ist. Er muß den Schmerz über den Verlust seines Kameraden aus seinen Erinnerungen löschen, nicht nur, um es besser ertragen zu können, sondern weil der Tod eines Mnemo-Korsaren so außergewöhnlich ist, daß die Erinnerung daran auf dem Mnemo-Markt heiß begehrt ist und jeder Konkurrent ihn skrupellos umbringen würde, um an diesen Gedächtnisinhalt heranzukommen. Die beiden Mnemo-Korsaren haben in Lua Virtanens Leiche einen Famulus hinterlassen, der sie über deren und Atlans sowie Vogel Ziellos' Aufenthaltsort informiert. So weiß Spaykel, daß Atlan mit seinen Begleitern in den Sektor Noi-Noion zur Marionettenmeisterin Sinsiri Queebudh unterwegs ist, um Lua Virtanen ins Leben zurückzuholen. Da Valkuzz' Körper so stark verbrannt und zerrissen wurde, ist bei ihm eine Wiederbelebung nicht mehr möglich. Die Art, wie Spaykel dafür Rache nehmen will, soll ihn und Valkuzz in der ganzen Veste Tau unsterblich machen.

Er braucht einen Verbündeten. Zwar hat niemand speziell etwas gegen Atlan, jedoch gibt es jemanden, der mit der Marionettenmeisterin Sinsiri Queebudh eine Rechnung offen hat: Der Sganshan Tynder Zaquoquo betreut eines der wichtigsten Wesen der ganzen Veste Tau - die Exuvie Schleier, einen abgelegten Balg des Atopen Matan Addaru. Sie ist eines der gefährlichsten und tödlichsten Entitäten der Veste Tau, da sie aus purer Psi-Energie besteht, der ein enormes Vernichtungspotential innewohnt. Daher muß sie auch ständig betreut werden.

Ursprünglich hatte sich Tynder Zaquoquo diese Aufgabe mit Sinsiri Queebudh geteilt. Doch sie hatte ihn verlassen, um Marionettenmeisterin zu werden. Das hat er ihr nie verziehen. Und so gelingt es Spaykel, Tynder Zaquoquo dazu anzustacheln, sich an Sinsiri Queebudh zu rächen. Der Sganshan plant, seine ehemalige Gefährtin zu töten. Wenn sie dann wiederbelebt wird, hofft er wieder eine loyalere Sinsiri Queebudh zu erhalten.

Schleier kann ein Expandersystem benutzen, das wie bei Wurmlöchern mittels Raumkrümmung weite Strecken in kurzer Zeit überbrückt. So kann er sehr schnell reisen. Matan Addaru hat einst vor dem Ende der Zeit dieses Verkehrssystem geborgen und in der Veste Tau installiert. Die normale Bevölkerung darf es nicht benutzen, nur Matan Addaru selbst und seine Exuvien. Und so gelangen Spaykel und Tynder Zaquoquo schneller in den Sektor Noi-Noion als Atlan.

Atlan, Vogel Ziellos und die drei Bewohner der Veste Tau Sieben-Runchass, Lothuld und Qadarou Vadhyrd müssen verschiedene andere Sektoren durchqueren, deren Lebensbedingungen vor allem für Vogel Ziellos schwer erträglich sind. Dabei ist ein schnelles Vorankommen unerläßlich, schließlich muß die Wiederbelebung Luas innerhalb von 62 Stunden geschehen. 14 Stunden sind bereits für die Befreiung Vogels vergangen. Und um zum Sektor Noi-Noion zu gelangen, braucht man mindestens 35 Stunden.

Einer der Sektoren besteht nur aus Helligkeit, die aus einer Struktur in Form von ineinander verschachtelten Hobelspäne besteht. Das Auge findet keinen Anhaltspunkt und Vogel kann sich kaum bewegen. Seine Wahrnehmung ändert sich ständig, je nachdem, was er fokusiert. Mißmutig sinniert er darüber nach, daß in der Veste Tau ohnehin alles mehr Schein als Sein ist. Nichts ist wirklich echt, weder das groteske Ambiente, durch das er sich quälen muß, noch die Bewohner, deren ÜBSEF-Konstanten immer wieder aufbereitet werden. Alle Personen, mit denen er an diesem Ort zusammentrifft, sind eigentlich nur ein Nachhall ihres früheren Selbst. Im Grunde sind es nur noch Schatten, Androiden oder Puppen - sehr ausgefeilte, nahezu perfekt kopierte, komplexe Wiedergänger, keine wahrhaft biologischen Wesen. Ihre Aufgabe besteht darin, Erinnerungen zu sammeln, weitere Wissensfragmente zu erwerben, sich in ihrem Scheinleben zu erweitern und zu vervollständigen. Deswegen ist in der Veste Tau nichts so wertvoll wie individualisierte Erinnerungen. Um diese hervorzulocken, stellt sich die gesamte Veste als ein riesiger, erlebnisträchtiger, erdrückend bunter Hindernisparcour dar. Diese Erkenntnis hilft Vogel jedoch nicht weiter. Er muß sich weiter abmühen, einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Im nächsten Sektor müssen die fünf Wanderer einen Nachtfluß überqueren, der sämtliche Photonen anzieht und in den Brei mündet. Da sich in ihm die Naturgesetze auflösen, ist er extrem gefährlich. Er absorbiert nicht nur Photonen, sondern zerrüttet auch die elektromagnetische Integrität von allem, was von ihm benetzt wird. Wer ihn durchfurten will, ist auf die Khidang angewiesen, Hybridwesen, aus Metall, Kunststoff und Keramik, die einen Hirschkäfer als Kopf haben. Sie fordern für den Fährdienst einen Lohn. Atlan fürchtet bereits, wieder einen Teil seiner Erinnerungen preisgeben zu müssen, doch die Khidang sind an Spielregeln interessiert, Regeln von Spielen, die sie noch nicht kennen. Mit den Garrabo-Regeln sind sie nicht zufrieden. Die seien ihnen in Variationen bereits bekannt. Nachdem Atlan die Khidang endlich zufriedengestellt hat, eröffnen sie ihm, daß eine Leiche jedoch nicht mitgeführt werden kann.

Atlan kann die Khidang davon überzeugen, daß eine Regel erst dann bestätigt werden kann, wenn sie wenigstens einmal eine Ausnahme zugelassen hat. Das überzeugt sie. Die Leiche Luas kann mit auf die Fähre genommen werden. Doch die anfängliche Weigerung, Leichen mitzunehmen, besteht nicht zu Unrecht, wie sich bei der Überfahrt schnell herausstellt. Der Nachtfluß will das Tote, das ihm wohl zusteht, noch vehementer an sich reißen und in den Brei befördern, als die lebende Fracht. Und so zerrt er beständig an Luas Körper, was die Fähre beinahe zum Kentern bringt. Die Überfahrt ist eine ausgesprochen mühsame Angelegenheit, die die Schicksalgenossen nur mit viel Glück überstehen.

Spaykel befindet sich bereits im Wiederbelebungszelt der Marionettenmeisterin Sinsiri Queebudh, als Atlan und seine Begleiter die Stadt N-Toi erreichen. Es herrscht ein enormes Gedränge, denn die Führer zweier wichtiger Stämme sind zufällig fast zur gleichen Zeit gestorben und sollen nun unter den Augen ihrer gesamten Sippschaft wiederbelebt werden. Für Spaykel ist das Getümmel eine glückliche Fügung, kann er doch nach dem Attentat auf die Marionettenmeisterin unauffälliger verschwinden.

Schleier entfacht im Wiederbelebungszelt ein Inferno. Mit einem mentalen Befehl verdammt die Exuvie die Zuschauer auf den Rängen zur Bewegungslosigkeit und so sterben sie mit einem eingefrorenen Lächeln auf den Lippen.

Während Zaquoquo mit der Marionettenmeisterin kämpft und sie letztlich auch besiegt, spürt Spaykel Atlan auf, der mit seinen Leuten in einer Baracke des Wachpersonals darauf wartet, von der Marionettenmeisterin einen Termin zur Wiederbelebung Luas zu erhalten. Der Mnemo-Korsar sprengt das Dach der Baracke ab und geht sofort zum Angriff über. Die Dhyhadon Qadarou Vadhyrd wird tödlich getroffen. Vogel rettet Luas Leiche und flieht mit ihr, während Atlan und Lothuld einen Luftkampf gegen Spaykel führen. Der setzt jedoch Schleier auf die beiden an, was zur Folge hat, daß Lothuld mental gezwungen wird, auf Atlan zu schießen. Wenn Sieben-Runchass mit den beiden nicht mehrere Zeitsprünge unternommen hätte, um sie aus dem Einflußbereich der Exuvie zu bringen, wären sie ihr zum Opfer gefallen.

Vogel Ziellos ist unterdessen mit Luas Leiche in einen Außenbezirk der Stadt geflohen. Da Sinsiri Queebudh nun tot ist, scheint es keine Chance mehr für seine Freundin zu geben. Zwar gibt es noch andere Marionettenmeister, doch sind die nicht mehr in der verbliebenen Zeit zu erreichen. Man müßte schon über Schleiers Berechtigung verfügen, das Expandersystem zu benutzen.

Er, Vogel, Lothuld und Sieben-Runchass stellen Spaykel eine Falle. Vogel gelingt es, den Mnemo-Korsaren zu töten und Atlan kann Schleier auf seine Seite ziehen. Da Spaykel nun tot ist, handelt Schleier nicht mehr in dessen Auftrag und schließt sich Atlan an. Während Lothuld und Sieben-Runchass die Leiche Qadarou Vadhyrds auf normalem Wege zu einem Marionettenmeister bringen, gelangen Atlan, Vogel und Luas Leiche über das Expandersystem doch noch rechtzeitig zu einem anderen Marionettenmeister namens Aubhis Annvu, der die junge Frau wieder zum Leben erweckt. Als sie nach weiteren 62 Stunden wieder zu sich kommt, hat sie das Gefühl, nur geschlafen zu haben. Aubhis Annvu teilt jedoch mit, daß Lua Virtanen die Jenzeitigen Lande nun niemals wieder verlassen kann, weil sie ohne die beständige Zufuhr von Vitalenergie nicht mehr unter den Bedingungen des untergegangenen Universums leben kann. Sie bräuchte also einen Zellaktivator.

Als Entlohnung verlangt Aubhis Annvu nicht etwa einen Teil von Atlans Erinnerungen, sondern Informationen über Matan Addaru, die Atlan dadurch erlangen soll, daß er in das Haus Addaru eindringt und dort nach Verborgenem gräbt.

Unter dem Haus Addaru haben sich etliche Marionettenmeister angesiedelt. Sie werden alle aus dem Volk der Sganshan rekrutiert und stehen in besonderer Verbindung zum Haus Addaru, was daran liegt, daß der Atope sich in gewissen Zeitabständen einer Sukzession, also einer Regeneration, unterziehen muß.

Da Aubhis Annvu Auftrag ohnehin Atlans Ansinnen entspricht, ist er gerne bereit, sich auf den Weg dorthin zu begeben. Nach stundenlanger Wanderung durch etliche Gänge, gelangen die Drei zu einem Ausgang, der den Blick freigibt auf einen von Technogeflecht überwucherten Himmelskörper. Es ist Luna, der Erdmond, den Atlan zuletzt im Arkonsystem gesehen hat, wo er als Steuerwelt für den Atopischen Konduktor fungiert hat. Luna ist also das Haus Addaru.

29. April 2016


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