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ERSTAUFLAGE/855: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2861 (SB)


Leo Lukas

Der Flug der BRITOMARTIS

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2861


28. September 1518 NGZ

Nachdem der von einem tiuphorischen Bewußtsein übernommene TLD-Vizechef Sybrand Herzog gerade noch rechtzeitig gestoppt werden konnte, will Attilar Leccore den Tiuphoren eine Falle stellen und ihnen zum Schein geben, was sie haben wollen. Er geht davon aus, daß sie nicht wissen, daß ihr Agent Camaxi Texolot gescheitert ist. Und so plant er, ihnen eine Antiindoktrinatorenwaffe unterzujubeln, die angeblich nur in zwei Schiffen verbaut worden ist - der RAS TSCHUBAI und einem für experimentelle Zwecke ausgestatteten Schlachtschiff namens BRITOMARTIS, das die neue Waffe prüfen soll, indem es ein tiuphorisches Sterngewerk attackiert. Das Waffensystem an Bord wird eine nicht komplett, aber weitgehend wirkungslose Variante des ParaFrakt sein, die auf der HÜ-Schirm-Technologie basiert und den Indoktrinatoren nur wenige Minuten lang standhalten soll.

Die Pseudo-Defensivwaffe ist erheblich schwächer als der auf dem Paratron-Prinzip beruhende ParaFrakt-Schirm, der zudem auch noch in der Lage ist, den ParaFrakt-Impuls auszulösen, der ein bereits befallenes Schiff von Indoktrinatoren säubern kann. Dabei erzeugt er allerdings den Kollaps aller neuronalen Netze, weshalb ein höheres Lebewesen ihn nicht überstehen kann. Da das Bioplasma der Biopositroniken verschont bleibt, kann er nur eingesetzt werden, wenn die Besatzung sich zuvor in Sicherheit gebracht hat. Das HÜSIV-System, das Attilar Leccore den Tiuphoren in die Hände spielen will, kann keinen ParaFrakt-Impuls erzeugen.

Schlußendlich soll die BRITOMARTIS, nachdem der Besatzung zuvor die Flucht gelungen ist, den Tiuphoren in die Hände fallen, damit diese die Waffe eingehend untersuchen können. Wenn sich die tiuphorischen Techniker nun auf das HÜSIV-System einstellen und sich in Sicherheit wiegen, werden sie eine böse Überraschung erleben, wenn sie es mit dem richtigen ParaFrakt zu tun bekommen.

Der Kommandant der BRITOMARTIS, der Oxtorner Thembinkosi John, hatte, weil er eine Abwechslung wollte, dem Oberkommando sein Schiff für den nächstbesten Hochrisikoeinsatz zur Verfügung gestellt. Daß er es dabei allerdings verlieren wird, sagt ihm gar nicht zu. Am meisten bangt er um seine Küche, in der sich in regelmäßigen Abständen die vier "Chefs" zusammenfinden, um äußerst exklusiv zu kochen und zu speisen. Dabei handelt es sich um die Waffenleitoffizierin Reeva Ntoni, den Ara Zyl, den Posbi Pladutares und ihn selbst. Bevor die BRITOMARTIS nun in den Einsatz geht, wird alles, was ihrem Kommandanten und der Besatzung wichtig ist - darunter auch die Küche - auf einen anderen Tender transferiert.

Um sich erfolgreich bei den Tiuphoren einschleichen zu können, muß Attilar Leccore nicht nur den Körper Sybrand Herzogs nachbilden, sondern auch die Sextadim-Platine mit dem Bewußtsein Camaxi Texolots, die sich in Herzogs Gehirn befindet. Eine schwierige Angelegenheit. So etwas hat der Koda Arratier noch nie gemacht. Aber die Tiuphoren werden dem Bewußtsein ihres alten Kampfgefährten auf den Zahn fühlen, wenn es ihm gelingt, sich zu ihnen durchzuschlagen.

Weil er nicht weiß, ob nicht noch mehr tiuphorische Agenten in der Waringer-Akademie tätig sind, sucht Attilar Leccore auf Sichu Dorksteigers Rat hin die Wissenschaftlerin Emela Tresmolinos auf, die nicht mehr im Wissenschaftsbetrieb arbeitet. Ihr offenbart er seine Gestaltwandler-Fähigkeiten, was sie ganz gut verkraftet, und bittet sie, ihm bei dem Versuch zu assistieren, ein Templat von der Platine und somit von Camaxi Texolots Bewußtsein herzustellen. Das Platinenoriginal wird an einem sicheren Ort verwahrt. Emela Tresmolinos und Attilar Leccore verbringen etliche Stunden damit, dieses Platinentemplat herzustellen. Aber es gelingt.

Da im Januar des folgenden Jahres einer der beiden Ausläufer des Zeitrisses beim Solsystem ankommen wird und niemand weiß, was das für Auswirkungen hat, fliegen diejenigen, die sich entschlossen haben, bei der freiwilligen Evakuierung Terras und des Solsystems mitzumachen, mit etlichen Privatjets ins Wegasystem. Attilar Leccore schließt sich ihnen mit einer Kleinstkorvette an, die zu einer Privatjacht umgebaut worden ist. Einige Linearetappen später trennt er sich dann aber von dem Konvoi und fliegt in die Richtung, in der das tiuphorische Schiff liegt, von dem aus Camaxi Texolot zu seiner Mission gestartet ist.

Attilar Leccores Jacht wird von dem Sterngewerk CIPPACONTNAL aufgenommen. Doch man traut ihm nicht. Obwohl es Camaxi Texolots Wunsch gewesen war, nach Erfüllung seiner Mission ins Catiuphat aufgenommen zu werden, zögert das Banner, sein Bewußtsein anzunehmen. Der Orakel-Page Paqar Taxmapu betreut ihn und will seine Authentizität testen. Für den Pagen ist dies eine Prüfung, die ihm sein Lehrmeister, das alte Orakel des Schiffes, auferlegt hat. Um so gewissenhafter geht der junge Tiuphore zu Leccores Leidwesen vor. Immerhin kann der TLD-Chef den Tiuphoren die Information übermitteln, wo die BRITOMARTIS für einen Zwischenstopp auf ihrem Weg zu ihrem Endziel aus dem Hyperraum treten wird.

Um zu beweisen, daß er wirklich Camaxi Texolot ist, läßt Attilar Leccore dem Templat des Tiuphoren-Bewußtseins mehr Freiheit. Zumal Paqar Taxmapu bei seinem nächsten Besuch Texolots alten Ysicc Moizen mitbringt. Das Tier spürt Camaxi Texolots Bewußtsein selbst in dem für ihn fremden Körper eines Terraners und schmiegt sich auf seiner Schulter an ihn. Sofort versucht das kopierte Bewußtsein Texolots über Leccores Geist zu triumphieren. Dieser kann es gerade noch unter Aufbietung all seiner Willenskraft wieder zurückdrängen.

Der Orakel-Page ist immer noch nicht überzeugt. Ihm wäre es am liebsten, die Bewußtseins-Platine so schnell wie möglich aus dem Gehirn des Terraners zu operieren, Texolot ins Banner zu schicken und den Terraner-Körper zu vernichten. Leccore muß so tun, als würde er diesem Vorschlag zustimmen. Er hat keine Ahnung, was passiert, wenn ein Großteil seines gestaltgewandelten Körpers vernichtet wird. Es könnte sein Ende sein. Unglücklicherweise soll die Operation vor der Begegnung mit der BRITOMARTIS stattfinden. Leccore läßt sich nicht anmerken, wie sehr ihn diese Information beunruhigt. Als Koda Arratier ist er jedoch in der Lage, seinen Körper perfekt zu kontrollieren. Doch was wird von seinem Körper noch übrig bleiben? Wo soll er sein Bewußtsein deponieren? Würde er es vollständig auf der Platine sammeln, wäre der Sybrand Herzog-Körper vollkommen unbeseelt. Das würde auffallen. Vor einer derart prekären Situation hat er noch nie gestanden!

Als die tiuphorischen Mediker die Operation beginnen, entscheidet sich Leccore kurzentschlossen dazu, mit seinem Bewußtsein auf die templierte Sextadim-Platine überzuwechseln und einen kleinen, aber aggressiven Teil in Sybrand Herzog zurückzulassen. Der von Zorn erfüllte Terraner geht nach dem Herauslösen der Platine sofort zum Angriff über und wird erschossen. Attilar Leccores gesamte Körpermasse - wenn man von der daumennagelgroßen Platine einmal absieht - ist tot. Das ist gar nicht gut. Er braucht eine gewisse Menge an Körpersubstanz, um weiterleben zu können.

Bei der Aufhebungszeremonie der Tiuphoren, bei der dem Kämpfer der Eintritt ins Catiuphat ermöglicht wird, ist der Ysicc des Verstorbenen anwesend. Normalerweise nähert sich das Orakel dem Toten mit einer Catiuphat-Fibel, die aus reinem Tiauxin besteht. Mit dieser Fibel wird die Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits hergestellt. Eine Nadel bohrt sich dann in das Gehirn und glüht dort auf. Danach frißt der Ysicc Herz und Hirn, und der restliche Körper wird desintegriert. Paqar Taxmapu drängt zur Eile. Da der Camaxi Texolot keinen Körper mehr hat, soll stattdessen die Platine vernichtet werden. Leccore muß schleunigst handeln. Er verwandelt die Platine in einen winzigen Ysicc, der zur Leiche Sybrand Herzogs hüpft. Dort vereinigt er sich mit dem leblosen Körper und bildet daraus einen riesigen Ysicc. Der zunächst etwas verstörte Moizen schließt sich ihm an. Zusammen greifen sie den Pagen an und töten ihn. Leccore bildet Paqar Taxmapu nach, desintegriert dessen Körper und agiert nun an seiner Stelle.

Am 3. Oktober 1518 NGZ fällt die BRITOMARTIS aus dem Linearaum und wartet darauf, von den Tiuphoren angegriffen zu werden. Als sie wieder beschleunigt, um weiterzufliegen, tauchen gleich vier Sterngewerke auf. Offenbar will der Tomcca-Caradocc Accoshai kein Risiko eingehen. Es kommt zum Gefecht und die Rumpfmannschaft der BRITOMARTIS eilt zu dem Beiboot, das für die Flucht vorgesehen ist. Doch eines der Sterngewerke hält sich genau längsseits des Schiffes auf und blockiert den Hangar. Die Mannschaft kann das Boot nicht einsetzen. Unglücklicherweise wurde der Transmitter beim Beschuß so schwer beschädigt, daß er nicht einsatzbereit ist.

An Bord der CIPPACONTNAL muß Attilar Leccore als Orakel-Page mit ansehen, wie die Fluchtversuche der BRITOMARTIS-Besatzung scheitern. Der Posbi Pladutares und der Ara Zyl werden sofort getötet, Kosi John und die Waffenleitoffizierin Reeva Ntoni gefangengenommen und stundenlang untersucht. Daß sie dabei nackt extrem niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden, macht dem Oxtorner nicht so viel aus wie der Terranerin.

Nach der Untersuchung des HÜSIV-Schirms sind die Tiuphoren davon überzeugt, daß sie die Indoktrinatoren-Abwehrwaffe der Terraner schnell in den Griff bekommen. Attilar Leccore registriert das mit Genugtuung. Zumindest dieser Teil seiner Mission hat sich erfüllt.

Bei dem Verhör, bei dem auch er bzw. Paqar Taxmapu anwesend ist, sollen die Gefangenen verraten, wie viele Schiffe mit dem HÜSIV-System ausgestattet sind. Um keinen Verdacht zu erregen, verweigern sie zunächst die Auskunft, weshalb sie noch tieferen Temperaturen ausgesetzt werden. Dann teilen sie aber wie vereinbart mit, daß es nur zwei Schiffe seien, weil die Produktion der Abwehrwaffe erst anlaufe.

Paqar Taxmapu/Attilar Leccore unterbreitet dem Caradocc Maxal Xommot den Vorschlag, so zu tun, als hätte die BRITOMARTIS mit dem Test des HÜSIV-Schirms Erfolg gehabt. So würden die Völker der Galaxis all ihre Produktionskapazitäten auf die Herstellung einer im Kern wirkungslosen Waffe vergeuden. Maxal Xommot ist begeistert von dieser Idee und vertraut ihm. Sogar das alte Orakel hegt keinen Verdacht, wie Leccore zunächst befürchtet hatte. Er kann also weiterhin als Orakel-Page agieren. Doch er muß aufpassen, nicht zu sehr in der Person Paqar Taxmapu aufzugehen. Sonst findet er nicht mehr zurück und weiß irgendwann nicht mehr, wer er wirklich ist.

In der Zwischenzeit hat sich Perry Rhodan mit der RAS TSCHUBAI auf den Weg ins Helitas-System gemacht, um persönlich den tefrodischen Mutanten Dienbacer abzuholen. Dies hatte Vetris-Molaud für seine Unterstützung zur Bedingung gemacht. Der Mutant soll die möglicherweise von Indoktrinatoren befallenen Positroniken der Terraner untersuchen.

5. Juli 2016


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