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ERSTAUFLAGE/867: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2873 (SB)


Uwe Anton

Das Atopische Fanal

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2873


3. Januar 1519 NGZ, Baagsystem - Matan Addaru Jabarim hat Angst zu scheitern. Sein Schiff 233-COLPCOR ist schwer beschädigt worden und hat seinen Piloten Angaqquk verloren. Nun hat er behelfsweise NATHANs Tochter YLA zur Pilotin gewählt. Sie schien ihm am geeignetsten für diese Aufgabe, denn sie kann eine Mikropositronik bilden, die eine Verbindung zu NATHAN hält. Das Mondgehirn hat sich seit der Entführung des Mondes ambivalent verhalten und mit ihm, aber auch mit dem Lunaren Widerstand kooperiert. Schließlich hat NATHAN sich in Matan Addaru selbst wiedererkannt und die Verwobenheit zwischen NATHAN und YLA ist eine Folge seiner Verwandtschaft mit NATHAN.

Anläßlich der drohenden Gefahr ist für den Lunaren Widerstand eine Amnestie erlassen worden. Seine Anführerin Pri Sipiera befindet sich offiziell mit den Onryonen im Gespräch. Onryonen und Terraner arrangieren sich nicht nur im Baagsystem und Matan Addaru Jabarim ist froh, daß es sich so entwickelt hat. Es ärgert ihn allerdings, daß er das Polyportnetz nicht mehr finden und für seine Zwecke einsetzen kann. Nun will er in die Jenzeitigen Lande fliegen, denn nur von dort aus kann die Milchstraße noch gerettet werden. Aber der Weg in die Heimat ist ihm versperrt. Die Pforte in die Synchronie ist verschlossen. Die 233-COLPCOR wird zurückgeschleudert.

Da Matan Addaru Jabarim nun nicht in die Jenzeitigen Lande fliegen kann, gibt es nur noch eine Möglichkeit, die Milchstraße zu retten. Er wird ins Solsystem fliegen und TAFALLAS Korpus aus der Sonne reißen.

Seit dem Untergang des Systems von Janskys Stern sind mehr als drei Monate vergangen. Die Evakuierung des Solsystems ist weit vorangeschritten. Nur wenige Menschen und Angehörige anderer Völker halten sich noch auf den solaren Planeten auf. Evakuierungs-Kommissar Mato Cardweel muß beispielsweise eine Jülziish-Reisegruppe, die im menschenleeren Paris den Eiffelturm besichtigt, dazu überreden, die Erde zu verlassen.

Mato Cardweel fliegt in die großen Städte Europas, um verschiedene Kulturgüter wie die an den Dolan-Angriff mahnende 35 Meter hohe Haluter-Statue am Alten Graben in Ruhrstadt zu sichern.

In Ruhrstadt befinden sich nur noch 300.000 Bürger. Springerwalzen auf den Raumhäfen, die je 30.000 Passagiere an Bord nehmen können, evakuieren sie ins Wegasystem. Die übrigen Menschen werden über das BACKDOOR-Transmittersystem evakuiert. Transmitter-Bahnhof BACKDOOR-ALPHA steht auf Merkur. 40.000 Menschen werden auf Sedna im Eisrad-System, einem Geheimplaneten der Liga, gebracht.

Die Perforationspassage ist Mitte Januar 1519 NGZ schon sehr nahe, und, anders als im Falle des Systems von Janskys Stern, macht sie sich aus unbekannten Gründen als mit bloßem Auge erkennbare Leuchterscheinung bemerkbar. Wissenschaftler haben errechnet, daß es zwischen dem 9. und 22. Februar 1519 NGZ zur Kollision der Perforationszone mit dem TERRANOVA-Schirm kommen wird. Bis dahin müssen alle Menschen das Solsystem verlassen haben. Man schreibt den 17. Januar 1519 NGZ.

Sobald Mato Cardweel seine Aufgaben erledigt hat, kehrt er zu seinen beiden Kindern zurück, um Terra mit ihnen zu verlassen.

Gholdorodyn hat unter Verwendung der Dakkar-Spanne, die Perry Rhodan von Ovaron Kilmacthomas bekommen hat, eine Waffe konstruiert. Diese Angriffswaffe ist aber noch nicht in der Praxis erprobt worden. Aber ein Prototyp, der ohne die Original-Dakkar-Spanne funktioniert, ist bereits auf der RAS TSCHUBAI installiert und wird auch auf fünf anderen Schiffen der JUPITER-Klasse eingebaut. Gholdorodyn geht davon aus, daß es eine Interferenzzone zwischen den Schutzschirmen eines Sterngewerks und dessen Sextadim-Banners gibt. Eine Phase, die selbst in der Hyperstenz ansprechbar sein könnte - eine Art Nadelöhr, genauer gesagt ein 6-D-Öhr, durch das man etwas einschleusen kann.

Im näheren Umfeld um das Solsystem sammeln sich 20.000 Tiuphoren-Schiffe. Sie kugeln es sozusagen ein, bilden jedoch noch keine komplette Flotte, sondern sind in einer Schale von einem Lichtjahr Tiefe gestaffelt und verstreut. Sie kreuzen, ziehen sich zurück und rücken wieder vor, sind also in ständiger Bewegung. Die Flotte der Liga hält sich zurück. Noch sind nicht genug Raumschiffe mit dem ParaFrakt ausgerüstet, um eine Schlacht zu riskieren. Die USO schätzt die Zahl der in der Milchstraße operierenden Sterngewerke auf 48.000 bis 52.000.

Die Gesamtzahl der einsatzfähigen Schiffe aller Völker in der Milchstraße ist weiter dramatisch gesunken. Die Indoktrinatoren übernehmen weiterhin Tag für Tag galaktische Schiffe. Viele Besatzungen konnten sich retten, doch die Flottenstärken sind nach wie vor katastrophal niedrig. Sogar die Haluter haben von ihren 100.000 Schiffen 40.000 verloren. Nur weil viele Flotten sich aufgelöst und abgesondert in den Schutz von Sonnen oder in den Leerraum zurückgezogen haben, sind sie noch nicht restlos übernommen worden. Von Julian Tifflors MOCKINGBIRD, von der man sich Hilfe erhofft hatte, hat man bislang nichts gehört.

Stattdessen taucht plötzlich Matan Addaru Jabarim mit seiner 233-COLPCOR auf. Der Atopische Richter gibt vor, die Perforationszone aufhalten zu wollen, indem er zur Sonne fliegt und den Korpus von TAFALLA extrahiert. Angeblich will er damit zur Rettung der Menschheit beitragen. Außerdem wäre dann auch der Blick auf die Zukunft offen und das Atopische Tribunal könnte alles daran setzen, die Perforationszone aufzuhalten und den Zeitriß zu schließen.

Perry Rhodan traut Matan Addaru nicht und stellt ihm unerfüllbare Bedingungen für die Einflugerlaubnis ins Solsystem. Der Atopische Richter soll den TERRANOVA-Schirm erst durchqueren dürfen, wenn es ihm vorher gelingt, die Perforationspassage und die Tiuphoren unschädlich zu machen. Aber Matan Addaru braucht gar keine Erlaubnis. Es dauert zwar über acht Stunden, aber die 233-COLPCOR durchdringt einfach den TERRANOVA-Schirm unaufhaltsam auf eine Art und Weise, die sogar Gholdorodyn nicht verstehen kann.

Als die 233-COLPCOR in die Sonne greift und TAFALLA herauszieht, hört Gucky ein mentales Seufzen. Ist die Superintelligenz gar nicht wirklich tot?

Niemand kann Matan Addaru aufhalten. Auch nicht die auf dem in der Nähe Sols operierenden Raumvater ZAATRO stationierte TLD-Agentin Quella Feofee, die sich Zugriff auf den Bordrechner des onryonischen Schiffes verschafft hat. Auf der ZAATRO hatten onryonische und terranische Wissenschaftler drei Jahre lang das Sonnensiegel erforscht, das mehr als 20 Millionen Jahre alt ist. Es hat als eine Art sechsdimensionale Fassung dem Psi-Korpus TAFALLAs Halt gegeben. Nun wird das Siegel, das auch Sphragis genannt wird, mitsamt dem Superintelligenzen-Korpus herausgezerrt.

Im selben Moment rast eine fünf- und sechsdimensionale Schockwelle durch das Sonnensystem. Alle hyperenergetisch arbeitenden Maschinen fallen aus, das BACKDOOR-Transmittersystem stellt den Betrieb ein, kann also die Menschen nicht mehr evakuieren. Zum Entsetzen Perry Rhodans kollabiert auch noch der gesamte TERRANOVA-Schirm, so daß das Solsystem nun schutzlos ist. Doch weil auch die Sterngewerke betroffen sind, greifen die Tiuphoren nicht an. Die Menschen erleiden schreckliche Schmerzen und werden vorübergehend bewusstlos.

Die 233-COLPCOR verläßt mit TAFALLAS Korpus die Sonne und scheint durch eine Explosion vernichtet zu werden. Doch kurz darauf entsteht sie wieder neu. Als die Hypertechnik wieder funktioniert, kann Perry Rhodan beobachten, wie die 233-COLPCOR mehrmals hintereinander vergeht und wieder neu entsteht, bis aus der 233-COLPCOR die 236-COLPCOR geworden ist.

Perry Rhodan merkt, wie geschwächt das Schiff ist. Er könnte jetzt den Angriffsbefehl erteilen. Da meldet sich YLA bei ihm. Auch sie hat sich verändert. Sie wirkt nicht mehr wie aus Scherben zusammengesetzt, sondern heil. "Ich bin 236-COLPCOR", sagt sie. "Ich bin Lunas Herz. Ich bin die belebte Totenmaske TAFALLAS. Ich will die Ungeborenen weiden und ihre Zeit. Lass mich gehen, Erbe."

Perry Rhodan unternimmt nichts gegen die 236-COLPCOR.

Mato Cardweel und seine Familie haben Terra mit einer aus einem Museum stammenden, ausschließlich mit Lowtech bestückten vastralischen Raumjacht verlassen. Mitten im Flug zum Merkur setzt die Schockwelle sie außer Gefecht. Als die Hypertechnik dann wieder funktioniert und sie zu Bewußtsein kommen, droht die Jacht von einer Sonnenprotuberanz vernichtet zu werden. Da greift die 236-COLPCOR ein, rettet das Schiff und bringt es in Sicherheit.

Der TERRANOVA-Schirm wird erst nach 12 Stunden wieder einsatzbereit sein. Das Solsystem kann also in dieser Zeit von den Tiuphoren überfallen werden. Cai Cheung will es ihnen zur Not überlassen, doch Perry Rhodan ist dazu nicht bereit. Er wird der Flotte den Befehl geben, sich bereit zu machen, denn er will die Tiuphoren aufhalten, koste es, was es wolle.

Doch dann erreicht ihn die nächste Hiobsbotschaft: Im Anschluß an die Extraktion des Korpus ist die Perforationszone näher an das Solsystem herangerückt und wird es schon am nächsten Tag erreichen.

Fasziniert beobachtet Caradocc Paddkavu Yolloc an Bord der SHEZZERKUD, die nicht zu den tiuphorischen Schiffen gehört, die durch den Zeitriß aus der Vergangenheit in die Gegenwart gekommen sind, das entsetzliche Hyperenergie-Chaos im Solsystem. Der Tiuphore, der aus der Gegenwart stammt, findet es auf archaische Weise wunderschön. Es hat etwas von der brutalen Kraft, die die Tiuphoren einst hatten. Noch euphorischer wird er, als er entdeckt, daß eine verstorbene Superintelligenz aus der Sonne gelöst wurde und nun in einer revitalisierten Form vorliegt - sozusagen embryonal.

Dieser "Superintelligenzen-Embryo" muß unbedingt ins Catiuphat integriert werden. Sollte das dem Tomcca-Caradocc Accoshai nicht gelingen, wird die SHEZZERKUD eingreifen, denn es gibt in der ganzen Galaxie kein Raumschiff, das ihr widerstehen könnte. Paddkavu Yolloc ist sicher, daß er sich genau aus diesem Grund gerade an diesem Ort befindet.

23. September 2016


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