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ENTWICKLUNG/025: Bosch rekonstruiert Batteriesystementwicklung (Gerhard Feldbauer)


BOSCH rekonstruiert Batteriesystementwicklung

Gründung Robert Bosch Battery Systems dient Ausbau der Entwicklung und Produktion effizienter Speichertechnologie

von Gerhard Feldbauer, 13. Dezember 2012



Die Bosch-Gruppe nimmt ab sofort eine Neuordnung ihres Bereiches Lithium-Ionen-Traktionsbatterie vor. Die früheren Geschäftseinheiten SB LiMotive Germany GmbH in Stuttgart und Cobasys LLC mit Sitz in Orion, USA, werden unter dem neuen Namen Robert Bosch Battery Systems als 100 Prozentiges Tochterunternehmen in die Bosch-Gruppe integriert. Die Neustrukturierung erfolgt mit Zustimmung der zuständigen Behörden.

Wie die Pressemitteilung vom Donnerstag aus Stuttgart informiert, hat Bosch im Zuge der weiteren Intensivierung der Batterieaktivitäten alle bestehenden Batteriesystemprojekte übernommen. Als Lieferant für die Zellen ist das Unternehmen Samsung SDI vorgesehen. Darüber hinaus kann Bosch auch Zellen anderer Hersteller flexibel einsetzen. Der Fiat 500e, der gerade auf der Autoshow in Los Angeles vorgestellt wurde und im Jahr 2013 in Serie geht, ist das erste vollelektrische E-Fahrzeug mit einem Batteriepack von Bosch.


Im Focus liegt das Batteriesystem

Aktuell konzentriert sich Bosch auf das Batteriesystem und insbesondere das Batteriemanagement sowie die Abstimmung des Speichers mit dem Gesamtfahrzeug. Dazu gehört die gesamte mechanische und elektronische Integration. Hier liegen die klassischen Kompetenzen von Bosch. Denn das optimale Zusammenspiel aller elektrischen und elektronischen Komponenten des E-Autos und das situationsgerechte Management wesentlicher Batteriekenngrößen, wie Temperatur oder Ladezustand, sind die Basis für leistungsfähige Elektromobile. In diesen Bereichen können bei den entscheidenden Erfolgsfaktoren für E-Fahrzeuge - der Reichweite und der Ladezeit - signifikante Verbesserungen erreicht werden. Aus diesem Grund hat sich Daimler zum Beispiel beim Smart EV für ein Batteriemanagementsystem von Bosch entschieden.


In Entwicklung sind leistungsfähigere Lithium-Ionen-Batteriezellen

Im Rahmen der weiteren Kooperation mit dem bisherigen Joint Venture-Partner wurde gegenseitig der Zugang zu den Patenten vereinbart. Auf dieser Basis entwickelt Bosch neue Generationen von Zellen und Fertigungsverfahren für leistungsfähige und wirtschaftliche Energiespeicher. Das geschieht im Verbund zwischen der Bosch-Forschung, den laufenden Entwicklungsarbeiten an maritimen Anwendungen, den Verfahrenstechnik- und Fertigungsspezialisten von Bosch und in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern.


Unabhängiges Spezialistennetzwerk für Speicherbatterien in Europa

Bosch nutzt die Zeit bis zum von 2020 an prognostizierten stärkeren Anstieg der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Plug-In-Hybriden und baut die Aktivitäten zur Entwicklung und Fertigung leistungsfähigerer Lithium-Ionen-Batteriesysteme weiter aus. In enger Kooperation mit spezialisierten Partnern aus der Industrie und den Hochschulen will Bosch die Forschung und Entwicklung von leistungsfähigen Speicherzellen in Deutschland etablieren und ein europäisches Spezialisten- und Lieferantennetzwerk knüpfen. Das soll nicht nur die Kompetenzen bei Batterien für die Elektromobilität, sondern auch für zukünftige stationäre Energiespeicher fördern.

Für seine Positionierung als einer der weltweit größten Zulieferer im bestmöglichen Markt der Batterietechnik für Hybrid- und Elektrofahrzeuge investiert die Bosch-Gruppe allein 400 Millionen Euro pro Jahr in den Bereich Elektromobilität. Derzeit beschäftigt Bosch in diesem Bereich mehr als 1100 Mitarbeiter - inklusive der über 500 Batteriespezialisten in Deutschland, den USA und China. Damit ist Bosch in den weltweit wichtigsten Elektromobilitätsmärkten in der Nähe seiner Kunden.


Kraftfahrzeugtechnik größter Unternehmensbereich

Im größten Unternehmensbereich, der Kraftfahrzeugtechnik, trug der Umsatz 2011 mit 30,4 Milliarden Euro 59 Prozent zum Umsatz der Bosch-Gruppe bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Zulieferer der Automobilindustrie. Die weltweit über 175.000 Mitarbeiter der Bosch-Kraftfahrzeugtechnik sind in sieben Geschäftsfeldern tätig: Einspritztechnik für Verbrennungsmotoren, Peripherie für den Antriebsstrang, alternative Antriebskonzepte, aktive und passive Sicherheitstechnik, Assistenz- und Komfortsysteme, automobile Information und Kommunikation sowie Dienstleistungen und Technik für das Aftermarket-Geschäft. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP® oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.


350 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern

Als ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen ist die Bosch-Gruppe des weiteren in Kraftfahrzeug- und Industrietechnik sowie Gebrauchsgütern und Gebäudetechnik präsent und erwirtschaftete mit mehr als 300.000 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 51,5 Milliarden Euro.

Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 350 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern; inklusive Vertriebspartner ist Bosch in rund 150 Ländern vertreten. Diesen weltweiten Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebsverbund sieht das Unternehmen als Voraussetzung für weiteres Wachstum. Im Jahr 2011 gab Bosch rund 4,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus und meldete über 4100 Patente weltweit an. Mit allen seinen Produkten und Dienstleistungen fördert Bosch die Lebensqualität der Menschen durch innovative und nutzbringende Lösungen.

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Quelle:
© 2012 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2012